hallo Tom,
Ich habe noch Wechselplatten mit unterschiedlichen Größen, sodass ich mir auch mehrere Systeme bereithalten kann (ohne Bootloader). Mal sehen, wie weit ich mit 4,3GB oder 8GB heute noch komme.
Diese Plattengrößen (oder auch Partitionsgrößen) reichen aus. Allerdings würde ich einer "Wechselplatte" nicht allzusehr vertrauen. Es gab ein paar Jahre, in denen in den Bildungseinrichtungen, in denen ich Kurse gehalten habe, viel und gern mit Wechselrahmen gearbeitet wurde - jeder Kursteiilnehmer hatte seine eigene Platte, und manchmal wurde dann viermal am Tag im Rechner die Platte ausgetauscht. Die Lebensdauer von Platten und Rechnerhardware war leider gering.
Du mußt bedenken, daß Linux unabhängig von der gewählten Distribution deutlich genauer auf die vorhandene Hardware - insbesondere CPU und RAM - abgestimmt ist als Windows. Und wenn du deinen "Host" mit den angegebenen Aufgaben betrauen willst, würde ich die Platte möglichst nicht wechseln wollen.
Wenn dein Rechner von CD booten kann (das sollten eigentlich alle Rechner können, die jünger als zehn Jahre sind), brauchst du keine Bootdiskette. Und wenn du es tatsächlich mit Debian probieren willst, ist dir eine Boot-CD von testing durchaus zu empfehlen. Diese CDs gibt es täglich neu. Es wird zwar als "Version 4.0" bezeichnet, aber auf die Numerierung sollte man nicht allzuviel geben.
Falls dein Rechner selbst moderner ist und eine 64bit-Architektur aufweist, schaust du dich bitte nach "amd64" um - die Bezeichnung "amd" darf dich dabei nicht irritieren, sowas läuft auch auf einem Intel Core2 Duo.
Diese CDs holen dir die tatsächlich aktuellen Sourcen aus dem Netz, und wenn man kann, sollte man meiner Ansicht nach eine solche Netzwerkinstallation bevorzugen. Im übrigen gibt es auch für Debian ein sehr umfangreiches deutschsprachiges Handbuch, das allerdings nicht immer in allen Teilen aktuell ist.
Allerdings sehe ich es ähnlich wie eddi, das heißt, Gentoo halte ich für geeigneter. Die nötige CD findest du unter ftp://sunsite.informatik.rwth-aachen.de/pub/Linux/gentoo/releases/x86/2006.1/installcd/install-x86-minimal-2006.1.iso, es gibt aber auch andere Mirrors. Das größere Problem bei Gentoo besteht darin, daß du kaum etwas als "Basissystem" angeboten bekommst und vor einer Installation ungefähr wissen solltest, was du für Pakete haben möchtest. Und es dauert relativ lange, weil _alles_ von Grund auf kompiliert wird. Ich habe ein Gentoo auf einem PentiumII mit 512 MB RAM installiert, da brauchte ich einschließlich Kernel, X-Server und KDE mehr als volle zwei Tage Dauerbetrieb, bis alles eingespielt war. Mit einem PentiumIV und 2 GB RAM sind es auch noch über drei Stunden. Allerdngs willst du ja auf X-Server und grafische Oberfläche verzichten, und deine Platten- bzw. Partitionsgröße von 4 GB legt das dann auch nahe. Es gibt im Handbuch eine zuverlässige und aktuelle Installationsanleitung.
Grüße aus Berlin
Christoph S.