Theodor: Offtopic: Aktion - Was waere wenn

Guten Tag,

mein Anliegen ist ein wenig Offtopic, doch liegt mir viel daran, diesbezueglich einmal die Meinungen anderer zu erfahren.

==[ DISCLAMER ]==
Vorab: mein Anliegen soll als rein hypothetisch angesehen werden. Es soll zu nichts verleiten und auch keine Anstiftung oder sonst  noch etwas bewirken - lediglich die Therorie schwebt mir im Kopf. Die Realisierung wird NIE stattfinden. Es geht mir nur um das  Was-Waere-Wenn und die damit verbundenen Auswirkungen.

==[ HINTERGRUND ]==
Es handelt sich um eine aktive Veranschaulichung der Narreteien der derzeitigen Politiker hinsichtlich der Werdung eines  Ueberwachungsstaates und der so absurd gefuehrten Terrorabwehr- und praeventionen.
Ich denke, jeder hat bereits seine Meinung bezgueglich der Terror-Zwiespalt des deutschen Staates. Gerade in der IT-Branche scheinen  sich ja immer mehr Leute Gedanken ueber die damit in Verbund stehenden Gefahren zu machen, als in irgendwelchen anderen Bereichen. Von  daher werde ich jetzt nicht auf das Thema "Ueberwachungsstaat" eingehen, noch eine Duskussion ueber Pro und Contra anzetteln.

==[ GRUND DER AKTION ]==
Mir schwebt eine Aktion im Kopf, die der Gesellschaft veranschaulichen soll, wie oberflaechlich und blauaeugig die Herangehensweise  der Politiker an das Thema Terrorbekaempfung ist - Stichwoerter: Mehr Kameras, Onlinedurchsuchung, Biometrische Paesse etc.. - da man  meiner Meinung nach mitterweile auf den konventionellen Wegen, wie Demonstrationen, Briefe an Politiker, Zeitschriften und Verlaege  etc. keine Moeglichkeit mehr sehen kann, dem Wahn entgegen zu treten. Man wird einfach nicht mehr beachtet, ja, nicht einmal mehr  angehoert.
Demonstrationen werden heruntergespielt, von den Politikern als kontraproduktiv dargestellt und sogar von Ihnen missbraucht  (Heiligendamm, Genua) - so dass sie ihrem eigentlichem Sinn entraubt werden: Dem Sinn der Vorstellung der Protagonisten des  Veraenderns, des demokratischen Gleichgewichts, dem Entgegen- und Mitwirken in der Demokratie.
Es kommt einem der Wunsch, dem Ganzen rechtzeitigt entgegenzuwirken - bevor irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr  moeglich sein wird - und Orwell sich vermutlich im Grab herumdrehen wuerde.

==[ DIE AKTION ]==
Und zwar geht es mir um den Gedanken (wie gesagt: das ist rein theoretisch!), so viele Menschen wie moeglich zu einer gleichzeitigen,  simultanen Aktion zu bewegen, die an einem bestimmten Zeitpunkt und an verschiendene Plaetzen rund um und in Berlin - primaer an S-  und U-Bahnen und Banhhoefen - verteilt stattfinden soll.
Ziel ist es, so viele herrenlose Koffer wie moeglich und an so vielen Stellen wie moeglich zu verteilen.
Die Koffer werden keinen Inhalt besitzen. Keine Nachrichten werden sie enthalten, Die einzige Nachricht, die sie vermitteln sollen,  ist die des Protestes und der Veranschaulichung der Sinnlosigkeit.

==[ REAKTIONEN ]==
Die Berliner Polizei wird in Ihrem Terrorwahn sicherlich heftig reagieren (Bahnhoefe evakuieren etc..) - doch sie werden nichts  finden, was auf Terroristen schließen laesst. Weder eine Bombe, noch eine Nachricht, keine Drohung und auch keine Gewalt.

==[ FOLGEN ]==
Die Folgen sind genau das, worueber ich mit euch diskutieren moechte.
Was waere wenn!

-> Wie, glaubt ihr, wuerde die Polizei reagieren?
-> Welche Ausmaße wuerde das in der Politik bedeuten?
-> Waere die Aktion vielleicht sogar kontraproduktiv und wuerde noch mehr "Terrorabwehr" zur Folge haben?
-> Was, wenn die Aktion in unbestimmten Intervallen erfolgen wuerde?
-> Was, wenn der Initiator einer solchen Aktion "gefasst" werden wuerde, hat er irgendeine Straftat begangen?
-> Wuerde die Gesellschaft vielleicht sogar mehr Angst bekommen und daher Schaeuble und Co. noch mehr Freiraum bieten?
-> Wuerde die Politiker/Polizei vllt. davon ausgehen, dass das nur der Anfang eines wirklichen Terroaktes sei?
-> Oder wuerde vllt. sogar gar nichts geschehen?

-> Was waere wenn?

Freue mich ueber eure Antworten

Gruesse
Theodor

PS: Ich erwaehne an dieser Stelle extra noch einmal, dass das alles rein hypotethische Ansaetze sind und diese Aktion weder geplant ist, noch irgendwann stattfinden wird!

  1. Hallo,

    Ich denke, jeder hat bereits seine Meinung bezgueglich der Terror-Zwiespalt des deutschen Staates.

    das nehme ich auch an.

    Mir schwebt eine Aktion im Kopf, die der Gesellschaft veranschaulichen soll, wie oberflaechlich und blauaeugig die Herangehensweise  der Politiker an das Thema Terrorbekaempfung ist - Stichwoerter: Mehr Kameras, Onlinedurchsuchung, Biometrische Paesse etc.. - da man  meiner Meinung nach mitterweile auf den konventionellen Wegen, wie Demonstrationen, Briefe an Politiker, Zeitschriften und Verlaege  etc. keine Moeglichkeit mehr sehen kann, dem Wahn entgegen zu treten. Man wird einfach nicht mehr beachtet, ja, nicht einmal mehr  angehoert.

    Der Anti-Terror-Wahn hat noch einen anderen Nebeneffekt (außer dass man sich selbst immer mehr einschränkt): Je mehr man sich und seine Umwelt auf bestimmte Gefahrenquellen sensibilisiert, desto mehr läuft man Gefahr, andere Gefahren zu vernachlässigen, die man vielleicht früher mehr beachtet hat. Man übersieht eventuell Alarmzeichen, die allzu offensichtlich sind, weil man sich auf subtilere, verstecktere Zeichen konzentriert.

    Es kommt einem der Wunsch, dem Ganzen rechtzeitigt entgegenzuwirken - bevor irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr  moeglich sein wird - und Orwell sich vermutlich im Grab herumdrehen wuerde.

    Rotiert der nicht jetzt schon?

    so viele Menschen wie moeglich zu einer gleichzeitigen, simultanen Aktion [...] so viele herrenlose Koffer wie moeglich und an so vielen Stellen wie moeglich zu verteilen.

    Die Idee ist raffiniert. Perfide und genial. ;-)

    -> Wie, glaubt ihr, wuerde die Polizei reagieren?

    Sobald die Behörden mitkriegen, dass dies kein Einzelfall ist, wird Deutschland vermutlich im Alarmzustand sein.

    -> Welche Ausmaße wuerde das in der Politik bedeuten?

    Vermutlich wenig. Es wird ein "SEK Koffer" eingerichtet und ein Ausschuss[*] im Innenministerium gebildet, der die Sache untersuchen soll, man wird ein paar Tage erfolglos rumdiskutieren.

    -> Waere die Aktion vielleicht sogar kontraproduktiv und wuerde noch mehr "Terrorabwehr" zur Folge haben?

    Hmm, wie denn? Ich dachte, die Sicherheitskräfte hätten schon jetzt gar nicht genug Manpower, um den "Bedarf" an Überwachung zu decken?

    -> Was, wenn der Initiator einer solchen Aktion "gefasst" werden wuerde, hat er irgendeine Straftat begangen?

    Ich wüsste nicht welche. Ein einzelner Kofferabsteller könnte vielleicht vom Ordnungsamt ein Bußgeld auferlegt bekommen, weil er "Gegenstände illegal entsorgt" hat. Was könnte man dem Initiator vorwerfen? Anstiftung zu einer Straftat? Nö, es war ja keine Straftat. Gefährdung der inneren Sicherheit? Vielleicht, weil er durch seine Aktion sämtliche Polizei- und Sicherheitskräfte in Atem hält und damit ungewollt vielleicht von wichtigen Einsätzen abhält.

    -> Wuerde die Gesellschaft vielleicht sogar mehr Angst bekommen und daher Schaeuble und Co. noch mehr Freiraum bieten?

    Ich glaube nicht. Ich vermute, "die Gesellschaft" würde wahrscheinlich viel schneller begreifen, dass die Aktion an sich ein Akt der Mahnung sein sollte, als die Politiker das begreifen.

    PS: Ich erwaehne an dieser Stelle extra noch einmal, dass das alles rein hypotethische Ansaetze sind und diese Aktion weder geplant ist, noch irgendwann stattfinden wird!

    Schon klar, allein der Koordinationsaufwand wäre immens. Aber trotzdem ein interessantes Gedankenspiel.

    So long,
     Martin

    [*] "Ausschuss" ist ja bekanntlich ein anderes Wort für "Abfall" oder "Fehlproduktion".

    --
    You say, it cannot be love if it isn't for ever.
    But let me tell you: Sometimes, a single scene can be more to remember than the whole play.
    1. Hallo,

      Der Anti-Terror-Wahn hat noch einen anderen Nebeneffekt (außer dass man sich selbst immer mehr einschränkt): Je mehr man sich und seine Umwelt auf bestimmte Gefahrenquellen sensibilisiert, desto mehr läuft man Gefahr, andere Gefahren zu vernachlässigen, die man vielleicht früher mehr beachtet hat. Man übersieht eventuell Alarmzeichen, die allzu offensichtlich sind, weil man sich auf subtilere, verstecktere Zeichen konzentriert.

      Ja, richtig. Das ist eventuell gleichzustellen mit den unzaehligen "Reformen", welche sie waehrend der WM erteilt haben (ich weiss, viele standen bereits vor der WM zur Duskussion, doch die Art und Weise _wie_ sie dann vorgegangen sind, kann man ihnen schon vorwerfen).

      Es kommt einem der Wunsch, dem Ganzen rechtzeitigt entgegenzuwirken - bevor irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr  moeglich sein wird - und Orwell sich vermutlich im Grab herumdrehen wuerde.
      Rotiert der nicht jetzt schon?

      Hm, ja, wahrscheinlich ;( Aber von der Gedankenpolizei sind wir noch weit von entfernt (wenn das jetzt nicht zu blauaeugig gedacht ist).

      so viele Menschen wie moeglich zu einer gleichzeitigen, simultanen Aktion [...] so viele herrenlose Koffer wie moeglich und an so vielen Stellen wie moeglich zu verteilen.
      Die Idee ist raffiniert. Perfide und genial. ;-)

      Danke ;)

      -> Wie, glaubt ihr, wuerde die Polizei reagieren?
      Sobald die Behörden mitkriegen, dass dies kein Einzelfall ist, wird Deutschland vermutlich im Alarmzustand sein.

      Ja, daran habe ich auch schon gedacht: Ausnahmezustand.

      -> Welche Ausmaße wuerde das in der Politik bedeuten?
      Vermutlich wenig. Es wird ein "SEK Koffer" eingerichtet und ein Ausschuss[*] [..]

      ;)

      -> Waere die Aktion vielleicht sogar kontraproduktiv und wuerde noch mehr "Terrorabwehr" zur Folge haben?
      Hmm, wie denn? Ich dachte, die Sicherheitskräfte hätten schon jetzt gar nicht genug Manpower, um den "Bedarf" an Überwachung zu decken?

      Kontraproduktiv in der Hinsicht, dass Schaeuble von da an von einer "wehementen" und "akuten" Terrorgefahr in Deutschlnd ausgeht, die Schlagzeilen davon nur so protzen werden und - wie es ja leider stets vorkommt - die Wahrheit verschwiegen wird - ja, evtl. sogar etwas hinzugedichtet wird (zB dass in ein paar Koffern etwas gefunden wurde).

      -> Was, wenn der Initiator einer solchen Aktion "gefasst" werden wuerde, hat er irgendeine Straftat begangen?
      [..] vom Ordnungsamt ein Bußgeld auferlegt bekommen, weil
      [..] weil er durch seine Aktion sämtliche Polizei- und Sicherheitskräfte in Atem hält und damit ungewollt vielleicht von wichtigen Einsätzen abhält.

      Ich kenne mich rechtlich nicht so gut aus. Aber vielleicht wuerde das ja sogar schon unter eine "terroristische Vereinigung" o.ae. fallen.
      Und, wie du bereits schriebst, kommt ein enormer Aufwand des Polizeiapparates hinzu, der Unmengen an Zeit und GELD verschlingen wird. Vllt. muss man fuer diese Kosten aufkommen.. allerdings mit was fuer einem Argument? Koffer stehenlassen?

      -> Wuerde die Gesellschaft vielleicht sogar mehr Angst bekommen und daher Schaeuble und Co. noch mehr Freiraum bieten?
      Ich glaube nicht. Ich vermute, "die Gesellschaft" würde wahrscheinlich viel schneller begreifen, dass die Aktion an sich ein Akt der Mahnung sein sollte, als die Politiker das begreifen.

      S.o. Es kommt darauf an, _wie_ diese Aktion publiziert wird.

      PS: Ich erwaehne an dieser Stelle extra noch einmal, dass das alles rein hypotethische Ansaetze sind und diese Aktion weder geplant ist, noch irgendwann stattfinden wird!
      Schon klar, allein der Koordinationsaufwand wäre immens. Aber trotzdem ein interessantes Gedankenspiel.

      Dank des Internets sollte sich so eine Koordination wohl nicht als soo schwierige erweisen.
      Doch das Problem waere hierbei sicherlich die Anonymitaet.

      Danke fuer die Antwort.

      Theodor

      1. Hi,

        Vllt. muss man fuer diese Kosten aufkommen.. allerdings mit was fuer einem Argument? Koffer stehenlassen?

        wenn ich immer, wenn ich einen  Koffer stehengelassen habe, zahlen müsste, wäre ich arm … ;-)

        Viele Grüße

        Jörg

        1. Hallo Joerg,

          also mitterweile ist alles vorstellbar - ganz nach dem Motto

          Was ist ist, was nicht ist, ist moeglich

          wenn ich immer, wenn ich einen  Koffer stehengelassen habe, zahlen müsste, wäre ich arm … ;-)

          Naja, es ging mir eigentlich um die Anstiftung bzw., wie bereits
          erwaehnt, die dadurch entstehenden Kosten - denn es ist ja eine
          mutwillige Irrefuehrung, deren Konsequenzen ein jeder erahnen resp.
          abwegen kann.
          Und wenn ich zB eine Internetseite betreibe, ueber die solche Treffen/
          Aktionen geplant und publiziert werden, so kann ich mir durchaus
          vorstellen, dass ich da zur Verantwortung gezogen werden kann.

          Gruesse aus Berlin
          Theodor

          1. Hallo Theodor,

            eigentlich war mein Posting nur ein kleiner Scherz. Hast Du mal den Link angeklickt und gelesen, was ich meinte? ;-)

            Naja, es ging mir eigentlich um die Anstiftung bzw., wie bereits
            erwaehnt, die dadurch entstehenden Kosten - denn es ist ja eine
            mutwillige Irrefuehrung, deren Konsequenzen ein jeder erahnen resp.
            abwegen kann.

            Zum Thema selbst habe ich zwar die gleiche Meinung wie Martin - aber es ist nur eine Meinung, da ich von den rechtlichen Hintergründen keine Ahnung habe. Interessant finde ich es trotzdem. ;-)

            Gruesse aus Berlin

            Und Grüße aus Berlin zurück

            Jörg