Jörg Peschke: Es geht doch nicht ohne...?

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Hiho,

Sind wir schon wieder soweit?
Onlien geht doch schon viel zu viel und wir unterstützen das duch unsere Arbeit auch noch. Müsste man da nicht ein schlechtes Gewissen bekommen?

Dieses Argument führt die Regierung selbst an..."die Leute veröffentlichen doch so viel über sich im Internet, kaufen Rabattkarten...da macht doch ein bisschen Überwachung mehr auch nix aus"

Es ist für mich ein großer Unterschied zwischen dem, was Web-Entwickler/Internet-User tun und dem, was die Regierung da vorhat (Vorratsdatenspeicherung, Online-Überwachung etc.)

Wenn ich der Meinung bin, die ganze Welt müsse darüber Bescheid wissen, welche Socken ich trage, wo ich wohne und wie man mein Handy orten kann und deshalb alles in eine Web2.0-Plattform meiner Wahl hacke, kann ich das tun...und brauch mich dann nicht wundern, wenn ich Spam-Emails bekomme.

Aber (noch) ist das meine eigene Entscheidung. Ich kann (noch) bei allen Daten, die ich irgendwo angebe, entscheiden ob ich das möchte oder nicht. Ich kann Amazon sagen, dass ich mich für Linux interssiere um dann ständig Linux-Bücher empfohlen zu bekommen...ich kann aber auch meine Cookies löschen, einen Anonymisierungsdienst nutzen und anonym surfen...oder noch besser...in einen Buchladen gehen (die Äteren hier werden sich an diese antiquierte Einrichtung noch erinnern :) ).
Ich kann bei Selfhtml mit meinem echten Namen auftreten oder unter einem Pseudonym. Ich kann auf meine Firmen- oder Privathomepage in meinem Post verweisen oder halt nicht.
Usw.

Bei den Vorhaben der Regierung (Schäuble ist leider nur die Spitze des Eisberges) habe ich diese Wahl genau NICHT mehr. Mir wird die Möglichkeit genommen, frei darüber zu entscheiden, welche Daten ich von mir preisgebe, und in welcher Form diese miteinandner verknüpft werden. Eben da sehe ich den kritischen Punkt: Das von der Verfassung verbriefte Recht auf informationelle Selbstbestimmung soll es - nach der Meinung einiger Regierungsvertreter - offenbar nicht mehr geben.

Besorgte Grüße,
Jörg