Hallo Felix,
in unserer Schule laufen die Vorbereitungen für ein Internet-Café. Das soll ein PC-Raum sein, in dem Schülerinnen und Schüler (relativ beaufsichtigt) surfen und (Open)Office-Anwendungen nutzen können sollen (ohne Möglichkeit zum Drucken).
Was passiert mit den erstellten Dokumenten? Wie können die Schüler diese weiternutzen?
Dabei werden alte Rechner eingesetzt (USB und optisches Laufwerk vorhanden), die die Schule günstig (das heißt auch "ohne Software") erwerben kann. Über Prozessor/GraKa/RAM kann ich keine weiteren Aussagen treffen als "Mindestprozessor Celeron 333".
Was heißt "günstig erwerben". Laßt Euch für das Entsorgen bezahlen :-)
Hier musst Du unbedingt nachhaken!
Mindestprozessor "Celeron 333" wäre ein Rechner aus dem Jahre 1999, d.h. 8-9
Jahre alt. Nach dieser Zeit als Büro-PC im täglichen Einsatz sind sehr viele
Rechner praktisch schrottreif.
Linux lastet in vielen Fällen den PC wesentlich stärker aus als Windows, daher
sind eher Probleme mit instabiler Hardware zu erwarten - so alte Kisten machen
meist mehr Ärger als sie wert sind.
Die Standard-Desktopumgebungen vieler heutiger Linuxdistributionen, KDE und GNOME,
sind äußerst ressourcenhungrig. Aktuelle Versionen werden auf alter Hardware
kriechen und den Schülern sowie Lehrern den Spass an Linux schnell verderben.
Die Entscheidung für das Betriebssystem fiel ganz schnell auf "Linux", da es zum einen kostenlos eingesetzt werden kann, und zum zweiten da dann die lieben Schüler so schnell keine sinnlose Softare (wie das für Schüler anscheinend lebensnotwendige ICQ) installieren können (die wenigsten verstehen etwas von Linux) und auch die Administration sicherlich feiner und zuverlässiger möglich sein wird.
Welche Administration erwartest Du?
Vielleicht ist es wichtig zu wissen wie das ganze verdrahtet werden soll:
Ein PC (für Schüler räumlich unerreichbar) bindet mittels seiner zwei Netzwerkkarten einen Switch in das bestehende Schulnetzwerk ein (nennt man das Gateway oder Router?). Die an diesem Switch hängenden PCs sind dann die Schülerarbeitsplätze.
Es wird ein Router mit Firewall.
Welche Distribution würdet Ihr mir sowohl für den Gateway als auch für die Schüler-Rechner empfehlen? Sinnvoll wäre einunddieselbe Disti, damit sich der Aufwand in Grenzen hält...
Nein, natürlich nicht. Für den Router nimmst Du eine spezielle Firewall-Distribution
wie Shorewall oder etwas Vergleichbares.
Auf diesem Rechner sollte sowenig Software installiert sein, wie möglich. Er
wird nicht zweckentfremdet. Kein Web-, FTP-, Mail- oder sonstiger Server.
Für Deine Internetcafé-Rechner solltest Du entweder eine ältere Linuxdistribution
oder eine spezielle auf Schlankheit getrimmte Distribution wie Damn Small Linux
ins Auge fassen. Grundsätzlich empfehle ich als Windowmanager Fluxbox für diese
alten Rechner.
Ich befürchte, dass es mit einer Installation [1] einer Linux-Standarddistribution
wie SUSE, (x)-Ubuntu, Fedora, ... von der Stange nicht getan ist - und würde als
Alternative durchaus die Anschaffung günstiger Windows-2000-Lizenzen (siehe Martin)
ins Auge fassen.
Von Gentoo würde ich die Finger lassen, weil es noch viel zu lange bis zu den
Sommerferien ist. Gentoo ist sicherlich toll und verfügt über die beste Dokumentation
zu Linux. Du brauchst nur sehr viel Zeit bis Du es "elegant administrieren" kannst,
so wie es Christoph formuliert hat.
Freundliche Grüße
Vinzenz