Moin!
Es gibt 12 Geruchsrichtungen. Das reicht für den Anfang locker.
Ein Spiel kann max. Fünf Gerüche Ansteuern. Wärend dem Spiel wird nicht gewechselt. Die Dutimpulse sind ganz kurz, und dezent. Sonst funktioniert die Sache nicht. Es wird sog. Gedächtnisvariabeln geben, die verhindern, wenn ein Spieler mehrfach über einen Impulspunkt auf der Map läuft, dass mehrfach ausgelösst wird. Die Düfte werden interaktiv gesteuert - wie gesagt sporadisch und dezent.
Ok, da hast du ja schon einen Hinderungsgrund: Der Spielehersteller muß nicht nur "mal eben" einen kleinen Treiber für dein Gerät in das Spiel integrieren, sondern sich, damit es sinnvoll eingesetzt wird, auch noch im Gamedesign mit dieser Geruchsoption auseinandersetzen. Das ist wohl eher nicht zum Nulltarif zu haben - und wenn man sowas nicht ordentlich plant, wird's in Spielekritiken wohl eher unter "interessante Idee - Umsetzung mangelhaft" verbucht werden.
Wenn die Absicht besteht, "verbranntes Gummi" für Rennspiele und "Schweiß" für Kampfspiele als Beduftung zu verwenden, empfiehlt sich einfach die Nutzung passender Duftkerzen oder Aromaspender - ohne USB.
Nein, eben nicht. Dann stinkt der ganze Raum nach Gummi und das ist nicht Sinn und Zweck des Gerätes.
Was ist denn der Sinn und Zweck? Wie riecht ein Autorennspiel? Und vor allem: Wann riecht es? Mein Tipp: Realistisch riecht es die ganze Zeit über nach "Auto-Neu-Duft", und nie nach verbranntem Gummi, denn der Gummigeruch kann ja allerhöchstens von den Autos vor mir kommen - da ich aber plane, der Erste zu sein, ist vor mir keiner. Allenfalls riecht's mal auch nach verbrannter Handbremse, und nach Scheibenputzmittel.
Weil: Was soll ein Spiel denn da großartig steuern? Sowas ist allenfalls ein Party-Gag, aber keine ernsthaft nutzbare Anwendung.
Ich habe in Spielerkreisen mal gefragt - Resümee: Geiles Teil.
Haben die Spieler das Gerät auch schon mal real ausprobiert? Nur die Idee zu hören erlaubt einem wohl kaum ein realistisches Urteil.
»» Ich glaube nicht, dass mehr als zehn Personen so ein System kaufen. Und sich mehr als Null Spielehersteller darauf einlassen, es zu unterstützen.
Dies wird sich zeigen. Fakt ist, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Und wenn einer seiner Spiele damit kompatibel macht, "müssen" die anderen fast nachziehen. Der Kunde an der Verkaufstheke, der Zwei Rennspiele in der Hand hält die das selbe kosten, wird das nehmen, welches mehr features bietet.
Wenn ich ein Spiel kaufen will, interessiert mich primär sowas wie Genre, Spielspaß, Taktik- und Strategietiefe etc. Sekundär Dinge wie Hardwareanforderung.
Aber Features, die ich nicht nutzen kann, sind für meine Kaufentscheidung irrelevant. Und so ein Duftspender ist ein irrelevantes Feature.
BTW:Es gib 3 Mio Onlinegamer allein in Deutschland.
Ja und? Wenn es darum geht, die nächsten hundert Euro in eine sinnvolle Hardware wie Gamecontroller oder Grafikkarte zu investieren (von denen hat man bei jedem Spiel was), oder in ein neues Spiel, oder alternativ in deinen Duftspender (mit nicht vorhandener Unterstützung in alten Spielen, und vermutlich nur zögerlicher Unterstützung in einzelnen neuen Spielen), dann kann ich mir denken, wie die Entscheidung bei den meisten Spielern ausfällt.
Dasselbe Schicksal erleidet doch gerade diese wunderbare Physik-Engine-Zusatzkarte. Damit kriegt man ein wenig CPU-Entlastung bei physikalischen Berechnungen hin, und die Karte wird sogar plug-and-play von Spielen genutzt, die das entsprechende Physik-Framework benutzen (was zu nutzen sich vermutlich lohnt, weil bei Abwesenheit der Karte die Berechnung eben von der Haupt-CPU gemacht wird) - aber Verbreitung findet diese Karte deshalb nicht.
Neue Erfindungen und Technologien werden meist zu Beginn belächelt.
Stimmt, und der übliche Zyklus für wirklich zündende Ideen ist, dass zunächst ein enormer Hype entsteht, die damit geweckten Erwartungen, die alle nicht erfüllt werden, dann für ein deutliches Absinken in der Gunst sorgen, und erst nach einer gewissen Reifezeit einer Technologie dringt diese dann in sinnvolle Nutzungsarten vor, weil man erst dann wirklich versteht, wie die komplexen Interaktionen funktionieren.
Aus dieser Sicht heraus muß ich deinem Produkt attestieren, dass es Forschungsneuland ist. Niemand zuvor hat Gerüche in Spielen eingesetzt, niemand weiß, welche Gerüche sinnvoll sind, welche Wirkung sie entfalten oder ob überhaupt, das zeitliche Verhalten der Geruchsexposition ist unerforscht etc.
Und du willst das gleich in einem kommerziellen Produkt umsetzen, lieferst aber nur die Hardware - die Forschung zum sinnvollen Einsatz sollen dann aber die Spielehersteller machen.
Deshalb belächle ich deine Erfindung, weil ich sie für nicht ausgereift und kommerziell nutzbar halte.
- Sven Rautenberg
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