[…]deshalb bin ich nicht der Meinung, dass man die generelle Angabe der Schriftgröße verteufeln muss.
Habe ich ja auch nirgends gesagt, oder?
Was meintest du dann mit:
„Es gibt Schlauberger, die glauben, dass die eingestellte Schriftgröße so etwa bei 16px liegt, was ihnen zu groß ist, weshalb dann eben mit relativen Angaben die Darstellungsgröße des Textes auf designerkompatible 11-12px heruntergeschraubt wird. Völliger Schwachsinn, IMO.“
Damit meine ich Dinge wie p {font-size:0.7em}
für Standard-Fließtext. Die vom Benutzer eingestellte Schriftgröße ist die, die er gut lesen kann. Warum denkt der Designer, dass 70% dieser Größe auch noch "gut lesbar" wären?
Und im IE kann man Schrift ja auch nur sehr begrenzt wieder größer machen, selbst wenn sie relativ angegeben und damit das Feature technisch tatsächlich verfügbar wäre.
[…] So kann man eine Überschrift z.B. 1.5x so groß darstellen, ohne dass diese bei Resizing nicht mitwächst und zu klein wirken könnte.
Das kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Wenn eine Schriftgröße im Verhältnis zu einer anderen Schriftgröße steht, ändert irgendein Zoom-Mechanismus nichts an dem Verhältnis.
document.body.style.fontSize = "1.2em";
…oder zählt das nicht als Zoom-Mechanismus?
Nein, tut es nicht. Das ist eine Änderung einer konkreten Schriftgröße, kein Zoom.
Zoom im Verständnis der Browserhersteller und -nutzer ist die gleichmäßig auf alles wirkende Vergrößerung. Wenn ich den Zoomfaktor "200%" wähle, sind alle Größenangaben einfach und schlicht verdoppelt. 12px werden wie 24px dargestellt, und 1.2em werden wie 2.4em dargestellt (wahlweise wird die Basisschriftgröße verdoppelt). Auch Grafiken werden vergrößert.
Vielleicht mit Ausnahme des IE, der px-Schriften nicht mit "Schriftgrad" vergrößern kann, relative Schriftangaben aber schon
Was IMHO sogar die richtige Verhaltensweise ist. Warum sollte eine fixe Schriftgröße zoombar sein? Mozilla hat das nur gemacht, damit man auch die weit verbreiteten px-Seiten noch lesen kann.
Das User-Interface eines Browsers und dessen Möglichkeiten, die Darstellung der Webseite zu beeinflussen, gehören nicht zu den Dingen, die der Seitenautor berücksichtigen oder gar beeinflussen sollte.
Und auch die Umsetzung von Features wie "Zoom" liegen komplett in der Verantwortung der Browserhersteller. Und das ist auch gut so, denn dadurch kann man sich in Sachen Nutzerfreundlichkeit ja durch gute, durchdachte Features von der Konkurrenz absetzen.
Dieses verkrüppelte "Ich mach nur die Schrift größer"-Gefrickel im Mozilla gefällt mir beispielsweise mindestens genausowenig, wie die unbrauchbare Schriftgrad-Änderung im IE bei px-Angaben.
…was eigentlich deiner Aussage sogar widerspricht. Wenn schon ein Schema für Schriftgrößenangaben, dann überall das gleiche.
Ich habe aber keine Lust, für jedes Element einzeln eine Schriftart anzugeben ;-)
Ja, eben drum. Warum für den Body-Text (und vererbt auch für P) eine Pixelangabe machen, und dann relativ dazu für Überschriften em nehmen? Was würde dadurch bewirkt, wenn ein Browser mit amputiertem "Zoom" benutzt würde? Da würden doch die Größenrelationen auch aus dem Gleichgewicht kommen.
Womit wir wieder bei der Frage nach dem „was ist komplizierter“ wären.
Komplizierter ist, die aufgrund von mehrstufiger Vererbung auftretenden Schriftgrößenabweichungen zu kompensieren. Das wird nämlich relativ rasch sehr komplex, und führt letztendlich auch zu unvermeidbaren Rundungsfehlern:
Der Kehrwert von 0,7em ist periodisch: 1,428571 428571 428571 428571...em, um nur ein Beispiel zu nennen.
Wenn px, dann immer px (das 1,5-fache einer 12px-Schriftgröße rechnet man sich recht simpel aus). Wenn Prozent, dann immer Prozent. Wenn em, dann immer em.
Klar, wenn man's auf Kosten der Usability möglichst einfach haben möchte, kann man das so machen.
Wer Wert auf Usability legt, der nutzt passende Browser, die ihm ermöglichen, zu kleine Schriften zu zoomen. Oder er hat eine Bildschirmauflösung und Monitorgröße, die ihm die genutzen Webseiten ausreichend lesbar darstellen.
IMHO gilt:
Wenn design dann immer em, außer (wegen der derzeit noch geringen Verbreitung von Cairo) bei Bildern (hier eignet sich px) und bei Stylesheets, die für den Ausdruck gedacht sind (hier eigenen sich die absoluten Einheiten wie pt, cm, pc,…).
Und IMHO gilt:
Bei Design sind immer Grafiken im Spiel, bei denen es zwangsläufig auch immer Pixelmaße gibt, die zwingend einzuhalten sind. Ergo sind beispielsweise die Breiten und Höhen von Menüboxen auch in Pixeln anzugeben. Warum dann bei Schriften noch eine Ausnahme machen? Die in Browsern übliche Zoomfunktion funktioniert doch.
Dass der IE 6 sowie Mozilla da noch nichts vernünftiges bieten, kann man den Programmierern vorwerfen. IE 7 und Opera haben vernünftige Zoom-Funktionen.