Gustav Gans: MP3 Streit Betrifft das jeden Webmaster?

Hi,
ich beziehe mich auf das aktuelle Urteil gegen Microsoft.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2362195,00.html

Was bedeutet das eigentlich?
MP3 Rechte vom Frauenhofer Institut usw....

Sind wir auch davon betroffen, also Webmaster und Programmierer im
allgemeinen.

zb.
Darf ich einen MP3 player coden?
Darf ich MP3's in Webseiten einbauen.

Gehts nur um spezielle Codecs oder dem MP3 Format im Allgemeinen.

Bitte klärt mich auf. Bin bestimmt nicht der einzige der sich das fragt, und ich erinnere mich noch allzugut an die damalige
gif situation und die damit verbundene Unsicherheit.

GG

  1. Hey,

    Was bedeutet das eigentlich?

    steht doch da: der Lizenznehmer hat die Gebühren nicht an alle Rechteinhaber abgeführt.

    Darf ich einen MP3 player coden?

    Ja, unter Lizenz. Preise siehe http://www.hydrogenaudio.org/forums/index.php?showtopic=24082.

    Darf ich MP3's in Webseiten einbauen.

    Ja, noch. Es gibt Alternativen wie Vorbis.

    Gehts nur um spezielle Codecs oder dem MP3 Format im Allgemeinen.

    Es geht um den Codec, nicht das Format. Wer welchen Teil für sich beansprucht, weiß keiner so genau. Du kannst ja mal bei Thomson, Fraunhofer, Alcatel/Lucent, ISO et al. anfragen.

    --
    水-金-地-火-木-土-天-海-冥
  2. Hello,

    das Ganze finde ich schon recht interessant...

    Die Ideen zu MP3 wurden bereits 1979 bis 1982 geboren und veröffentlicht.

    Eine damals sehr aktive wissenschafltiche Arbeitsgemeinschaft an der TU Braunschweig hat die ersten Grundlagen dazu geschaffen. Durch ein Werk Ahnert/Reichert im S.Hirzel-Verlag Stuttgart, dass die "AGS" aber erst über den Umweg des VEB Technik Berlin (1981) ereichte ("Grundlagen der Beschallungstechnik") hat die Entwicklung einen orfentlichen Schub erhalten.

    Über den damlaigen Leiter des Institut für Nachrichtentechnik, Prof. Schönfelder, wurden auch  kurze Veröffentlichungen in  einigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu den Versuchen und Ergebnissen veröffentlicht. Da dieser sich aber hauptsächlich mit HDTV beschäftigt hat, gerieten die Erkenntnisse seiner Studenten bald wieder in Vergessenheit.

    Das vorrübergehende Vergessen hat aber nach deutschem Recht keinerlei Einfluss auf die Wirkung der Veröffentlichung. Später habe ich die Ideen nochmals einem engagierten Doktoranden der PTB nahegebracht, dessen Doktorvater aktiv im Fraunhofer-Institut mitgearbeitet hat...

    MP3 (damals nannte man es "RASD" = Reduzierung akustischer Signaldaten) ist also nur eine Weiterentwicklung eines "public Domain Standards". Alle Patentanmelder sollten sich sehr genau überlegen, ob sie weiter klagen wollen, oder ob sie MP3 als öffentlichen Standard anerkennen wollen.

    Ich besitze übrigens noch original-Aufzeichnungen der Versuche und auch einige Kopien der wissenschafltichen Veröffentlichungen.

    Harzliche Grüße vom Berg
    http://www.annerschbarrich.de

    Tom

    --
    Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
    Nur selber lernen macht schlau

    1. Hi,

      MP3 (damals nannte man es "RASD" = Reduzierung akustischer Signaldaten) ist also nur eine Weiterentwicklung eines "public Domain Standards". Alle Patentanmelder sollten sich sehr genau überlegen, ob sie weiter klagen wollen, oder ob sie MP3 als öffentlichen Standard anerkennen wollen.

      Die Frage dürfte wohl(?) weniger sein: Ist die Art dieser Kodierung lizenzfrei? Sondern ggf.: Ist das *konkrete* akustischer Modell von MP3 lizenzfrei? "MP3-Dateien" lassen sich auch mit lame & Co. (lizenzfreier, mp3-ähnlicher Codec oder Raubkopie?) herstellen. Aber das ist IMHO nicht zu verwechseln mit dem MP3-Codec und dem hierfür speziell entwickelten und in Softwareform "gegossenem" akustischen Modell, was man *optimalerweise* wie reduzieren kann, wie es der Original-MP3-Codec kann.

      Gruß, Cybaer

      --
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      1. Hello,

        Die Frage dürfte wohl(?) weniger sein: Ist die Art dieser Kodierung lizenzfrei? Sondern ggf.: Ist das *konkrete* akustischer Modell von MP3 lizenzfrei? "MP3-Dateien" lassen sich auch mit lame & Co. (lizenzfreier, mp3-ähnlicher Codec oder Raubkopie?) herstellen. Aber das ist IMHO nicht zu verwechseln mit dem MP3-Codec und dem hierfür speziell entwickelten und in Softwareform "gegossenem" akustischen Modell, was man *optimalerweise* wie reduzieren kann, wie es der Original-MP3-Codec kann.

        Das stimmt teilweise. Man kann nur auslesen, was vorher reingebracht wurde.
        Allerdings stützen sich die Coder größtenteilsa auf Patente, die aufgrund der Vorveröffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse nicht haltbar sind... :-))

        Harzliche Grüße vom Berg
        http://www.annerschbarrich.de

        Tom

        --
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