Der Papst hat nicht nur alle Moslems der Welt sondern auch den Islam beleidigt. Er hat dieses getan durch das Zitieren des bekannten Zitat des frühen Islam-Kritikers Manuel II. Palaiologos, denn bereits das Zitieren wird von Moslems als beleidigend empfunden, und - viel schlimmer - er hat es getan indem er in seinem weit weniger beachteten Teil seines wissenschaftlichen Vortrags die Transzendenz Allahs in einen Gegensatz zum vernünftigen dreifaltigen Gott gebracht hat.
Benedikt XVI. wollte ganz offenkundig das Verhältnis des Islams zur Gewalt thematisieren. Das war wichtig und hilfreich, wir haben es ja beim Islam mit einer Religion zu tun, die:
- eine eigene Rechtspflege, die Scharia, ihr eigen nennt und deren Praktiken barbarisch sind
- die Marktwirtschaft in wichtigen Teilen, nämlich durch ein Zinsverbot, ablehnt und damit die allgemeine Entwicklung behindert
- Darwins Thesen schlichtweg ablehnt und auch bestimmte wissenschaftliche Vorgehensweisen mit der Folge, dass es keine ernstzunehmende Wissenschaft in islamisch geprägten Ländern gibt
- ein Herrschaftssystem mit einem Khalifen nahelegt, also Diktatur
- eine scharfe Trennung zwischen islamisch beherrschter Welt, der so genannten Umma, und der "Restwelt" pflegt, wobei die "Restwelt" laut Koran als Kriegsgebiet zu betrachten ist
- Andersgläubige in ihrem Herrschaftsgebiet als Menschen zweiter Klasse nur duldet (Stichwort: Dhimmitum)
- Frauen diskriminert
- als "Religion des Friedens" den allergrössten Teil der Terroristen produziert
- Toleranz wie bspw. den Schutz von Zivilpersonen des "Feindes" (bedarfsweise Israel, die USA, Spanien, UK oder Deutschland (Liste fast beliebig erweiterbar))
- in sich transzendent und der Vernunft nicht zugänglich ist, Fatalität der Gläubigen als Folge, Angst bei den nicht Islam-Zugeneigten ebenfalls
- um es mal ganz dezent zu formulieren, noch wesentliche weitere Schwachstellen hat, die möglicherweise in der Zukunft sehr weitgehende Gegenmassnahmen erzwingen
Wir sollten als Benedikt dankbar sein für die klaren Worte für die er sich übrigens - entgegen der allgemeinen Darstellung in den Medien - nie entschuldigt hat. Er hat dagegen sein Bedauern ausgedrückt, dass die Moslems seine Rede (angeblich) nicht richtig verstanden hätten. Was im Gegenzug weitere Empörung, gerade bei den gebildeten Moslems, ausgelöst hat.
Eine Stellungnahme eines Theologen zur hier thematisierten Papst-Rede wäre uns sehr willkommen. (Aber bitte keine Spinner (Drewermänner so zu sagen ;)!)