Alexander Brock: schriftliches schreien

Beitrag lesen

Hallo Forum,

[...] etwa so wie manch einer in der akustischen sprache ebenfalls nach einer frage explizit betont, dass ihm die beantwortung der frage sehr am herzen liege.

Dass man gerne eine Antwort möchte ergibt sich allein daraus, dass man eine Frage stellt und mir ist noch keine Frage in diesem Forum untergekommen, auf die der Fragesteller keine vernünftige Antwort bekommen hätte, weil er sie nicht in irgendeiner Weise betont hat.

Es ist außerhalb der Internet-Kommunikation auch sehr unüblich Teile eines Textes, und sei es nur ein Wort, komplett groß zu schreiben, Sätze mit mehr als einem Ausrufezeichen zu beenden oder Wörter in Unterstriche einzuschließen, trotzdem können die meisten Menschen Teile ihres schriftlichen Ausdruckes betonen, wie wir alle im Deutsch-Unterricht gelernt haben sollten.

Desweiteren stören solche ungewohnten Arten der Betonung den Lesefluss im Gegensatz zum Dezenten Anheben der Stimme in einem Gespräch, das den Redefluss nicht unterbricht, sondern die Aufmerksamkeit der Zuhörer erregt.

In Gesprächen braucht man diese physikalische Art der Betonung, da man sich ungern wiederholt, Papier hingegen ist geduldig.

Ich halte fest, dass der Gebrauch der Versalschrift den Lesefluss stört, das Anliegen nicht dringender macht und lediglich Diskussionen über Orthographie und Umgangsformen auslöst.

Gruß
Alexander Brock