Bist du für Einheitsgehälter?
nicht unbedingt. Aber das Gehalt bildet nicht die Leistung oder die Ausbildung oder den "Marktwert" ab, sondern Machtverhältnisse. Das wird gern verschleiert.
Aus meiner Erfahrung lässt sich sagen, dass die Einkommenssteigerung von Führungsebene zu Führungsebene in Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern eher (erheblich) weniger als 100 % beträgt. Du ziehst dich immer an Einzelfällen hoch, die gesamtwirtschaftlich keine Bedeutung haben.
Ein Manager, der 400 mal soviel verdient, wie der KFZ-Schlosser in der Werkhalle, hat weder eine 400 mal so lange Ausbildung, noch gibt es nur einen unter 400, der BWL intellektmäßig studieren könnte, noch leistet er 400 mal so viel, noch sind die, die den Job machen könnten sooo selten.
Das mag sein, in Summe sind diese Leute aber dann wieder ein sehr überschaubares Grüppchen. 400 mal so viel sagst du? Was verdient ein Schlosser, liege ich da mit 2.000 sehr weit daneben? Egal, 800.000 im Monat verdient doch fast niemand, das sind zehn Millionen im Jahr! Wenn der Schlosser Mist baut, holt er sich ein neues Werkstück und entsorgt das alte. Wenn die Geschäftsleitung Mist baut, entsorgt sie ein Unternehmen. Sollen diese Leute 20.000 im Monat haben, das ist doch in der Bilanz eines größeren Unternehmens nicht zu spüren.
Die Typen prügeln sich um diese Jobs. Und die häufigen Wechsel nach Mißerfolgen sprechen nicht für die Unersetzlichkeit genau dieser bestimmten Person. Da wird ein riesiger Popanz um ein ganz schnödes "Geheimnis" aufgebaut: wer es dahin bringt, hat die richtigen Kontakte und kann Preise durchsetzen. Es geht in erster Linie um Macht, nicht um Qualität.
Es geht in erster Linie um Ergebnisse, weswegen sich die empörten Zwischenrufe meist auf Erfolgsbeteiligungen beziehen. Da sind dann auch weit mehr als 100 % des Jahresverdienstes möglich, teilweise extreme Summen, die in keiner Relation zu irgendwas mehr stehen. Dass ich in solchen Fällen gerne auch eine Verlustbeteiligung sähe, habe ich schon des öfteren gesagt.
und für einen 30 Std.-Job mit 25% weniger Lohn zufrieden sein.
Halt’ dich fest: Das wäre ich.
Wie heißt Dein Arbeitgeber?
Nix da, bei uns gibt’s schon genug deutsche Gastarbeiter, die sich nur mäßig integrieren. ;-)
10 Stunden wären doch schon ein Anfang für mich...
Mein Job liegt genau zwischen Brutto und Netto. Kennst du dich damit etwa aus? >;-)
z.B. als gutverdienender Akademiker
Immer diese Schubladen. Ich kenne genügend Akademiker, die entweder arbeitslos sind
wie oft habe ich Dir gesagt, daß Du nicht IMMER ALLES verallgemeinern sollst?
Immer und damit verallgemeindernd.
Ich habe nicht behauptet, daß Akademiker immer gut verdienen, sondern gut verdienende Akdemiker als Beispiel genommen.
Darf ich jetzt mit gut verdienenden Arbeitern kontern? Solidaridät sollte sich nicht auf Bildungs-, sondern auf Einkommensschichten beziehen.
Du weißt aber schon, was Steuerprogression ist, oder?
äh, und Du weißt, daß ein guter Steuerberater den Verdienst der Reichen auf null rechnen kann, oder?
Das kann ich auch, nur haben die Leute beim Finanzamt leider eine verdammt große Plus-Taste und immer das letzte Wort. Wie dem auch sei, ich tausche den Namen meines Arbeitgebers gerne gegen den Namen eines dermaßen guten Steuerberaters …
Roland