Hallo Bio,
Ich glaube jedenfalls daran, dass der Mensch ohne Leistungsanreiz faul und träge ist. Wenn ich nicht Schiss hätte, dass es mir dann dreckig ginge (spätestens dann im Alter), würde ich auch nicht versuchen, möglichst viel zu leisten.
Nein, ich glaube nicht, dass Angst oder Druck der Hauptanreiz dafür ist, irgend etwas zu Leisten. Der Anreiz dafür dürfte vor allem soziale Anerkennung sein und das Bedürfnis etwas sinnvolles zu tun.
Druck motiviert natürlich auch, aber vor allem dazu, überall seinen Vorteil zu suchen und sich durchzuwursteln.
Wenn das so wäre - wie ist dann die Argumentation dafür, dass die Rentner 0,2% Erhöhunge bekommen sollen, die Alg2-ler 3,0%?
Die Argumentation dafür wäre, dass der Alg2-ler das Geld benötigen würde um einen angemessenen Lebensstandard zu haben.
Das ist doch absurd.
Nein ist es eben nicht. Der Grundgedanke des Sozialstaates ist es ja, diese Leistungsorientiertheit zumindest teilweise aufzuheben. Der Zweck von sozialen Sicherungssystemen ist genau das.
Ich höre immer, die Altersarmut in Deutschland wäre durchaus nicht gering.
Nun, eine pauschale Rentenerhöhung ist aber keine gezielte Maßnahme für dieses Problem. Da könnte man ja besonders niedrige Renten oder irgend welche Zusatzleistungen erhöhen.
Sicher kann man Gerechtigkeit nicht völlig ohne Leistung einzubeziehen definieren. Wenn man das tut, schaft man praktisch Anerkennung für Leistung ab, was sicher nicht förderlich ist.
Worauf ich im wesentlichen raus will, ist, dass diese "Wer mehr hat muss auch mehr kriegen"-Argumentation einfach nicht zieht und grundlegende Prinzipien eines Sozialstaates vernachlässigt.
Grüße
Daniel