Hallo Bio,
Nun gut. Dennoch bin ich der Meinung, dass man "Streben nach sozialer Anerkennung" auch als "Angst vor sozialer Nicht-Anerkennung" definieren kann.
Ja, vermutlich kann man das. Du sprachst allerdings von "Schiss hätte, dass es mir dann dreckig ginge", also eher von Angst von finanziellen, evtl. existentiellen Problemen. Diese doch etwas drastische Motivation sollte man dann doch vermeiden, jedenfalls in so fern, als dass eine Grundversorgung gewährleistet ist.
Menschen in mehr oder weniger beständiger (Existenz-)Angst zu halten, ist sicher keine würdige Weise, mit ihnen umzugehen.
Ja, wenn man jetzt definieren könnte, was ein angemessener Lebensstandard ist. Vielleicht ein Zimmer mit Gangdusche, so wie es es in Studentenwohnheimen gibt?
Ja, sicher schwierig zu fassen, dennoch muss man das zumindest irgendwie eingrenzen. Jedenfalls gehört neben Wohnraum u.ä. auch teilhabe am kulturellen/gesellschaftlichen Leben etc. dazu.
Um das zu gewährleisten ist es wohl vor allem notwendig, gut zu beobachten, wie sich welche Entscheidung auf den Lebensstandard Betroffener auswirkt.
und diejenigen, die im Markt nicht ganz mithalten können, zu stützen,
Ja eben, genau das hebt den Leistungsgedanken teilweise auf.
so dass sie das Maximum erreichen können, was für sie erreichbar ist.
Was heißt das genau? Sicher darf der Staat bzw. die Gesellschaft vom Einzelnen verlangen, dass er sich angemessen einbringt.
Wenn er aber aufgrund wirtschaftlicher Umstände oder mangelnder Fähigkeiten eben nicht in der Lage ist, selbst einen Mindestlebensstandard zu finanzieren, muss der Staat in entsprechend unterstützen.
Fördern und Chancen eröffnen sollte sicher das Hauptziel sein, nur erreicht man damit eben niemals alle, weswegen auch auffangende Sozialsysteme benötigt werden.
Dabei muss man sehr sorgfältig darauf achten, dass man es mit den Gestaltungsmaßnahmen nicht überzieht, so dass sowohl der Markt weiterhin funktioniert als auch alle, die es nötig haben, adäquat, aber nicht übertrieben gestützt werden.
Klingt gut, ist aber auch alles so schwierig zu definieren ;)
Ja, wenn das so wäre, dass man immer die geringen Renten mehr erhöht als die hohen, dann würde sich die sowieso geringe Akzeptanz der Rentenversicherung noch weiter verringern, weil dann nach ein paar Jahren Rente jeder Rentner das gleiche bekommen würde, weil die geringen Renten immer mehr erhöht werden als die hohen.
Habe ich gesagt, dass Gerechtigkeit einfach ist?
Es ist mir klar, dass es mehrere Aspekte von Gerechtigkeit gibt, die man berücksichtigen muss. Deine anfängliche Argumentation erweckte nur den Eindruck, dass es Dir nicht klar wäre.
Grüße
Daniel