Hartz IV: Konfirmationsgeschenk gehört den Eltern

[Sven Rautenberg]

Moin!

wenn ich deine Ausführungen lese, geht mir die Galle durch. Du redest (bzw. schreibst), wie ein Politiker. Schau doch mal hin, die machen doch nur noch Politik für die große Lobby-Industrie. Denen ist doch Wurst, wie es dem Bürger geht. Denen geht es nur um ihr eigenes Wohl und ihr eigenes Image.

Ich glaube nicht, dass es den Politikern egal ist, wie es ihren Wählern geht.

Das Problem ist vielmehr genau umgekehrt: Weil es ihnen viel zu wenig egal ist, wie es ihren Wählern geht, werden sachlich notwendige, vernünftige Entscheidungen aufgeweicht, ausgesessen, aufgeschoben und hinausgezögert, bloß um wiedergewählt zu werden.

Politiker arbeiten? Wenn dies das Arbeiten nennst, dann bin ich im falschen Land gebohren und aufgewachsen.

Wie würdest du einen mindestens 10-Stunden-Tag nennen, der dich von morgens bis abends zu diversen Terminen im Land führt, Sitzungen in Arbeitskreisen, mit der Partei, im Landtag, mit Wählern.

Ich glaube kaum, dass du es als Spazierfahrt empfinden würdest, den ganzen Tag im Dienstwagen auf Achse zu sein, und bis spät abends Akten zu wälzen.

Mag sein, dass du deutlich ortsfester und auch deutlich körperlicher arbeitest. Dann bist du hinterher sicherlich auch entsprechend ausgelaugt.

Das bedeutet aber nicht, dass ein Politiker-Arbeitstag auch nur im mindestens ein schönes Leben ist.

Jeden Tag kommt von irgend einem Politiker einen Bockmist an laber, laber, laber! Heute so, morgen so, übermorgen ganz anderst.

Dieser Eindruck entsteht bei dir deswegen, weil du nicht genau genug zuhörst, wer was sagt. Würdest du exakt verfolgen, wer sich zu einem Thema wie äußerst, dürfte dir vermutlich auffallen, dass diese eine Person sich sehr konsistent äußert. Also gerade nichts von "heute so, morgen anders".

Da aber Politik auch über die Medien gemacht wird, gibt es logischerweise eine Diskussion, in der intensiv um die deutlichste Wahrnehmung gerungen wird, und in der es die unterschiedlichsten Meinungen gibt.

Siehe gesundheitsreform, oder das aktuelle Beispiel Familienpolitik. Eine Katastrophe!!! An statt dass sie erst mal intern aber wirklich kompetent an einer Sache arbeiten würden und dann gemeinsam mit einem für den Bürger nützlichen Konzept an die öffentlichkeit zu gehen.

Wie gesagt: Politik entsteht durch Diskussion. Und zwar NUR durch Diskussion. Wäre es anders, würdest du der Politik vorwerfen, sie würde ihre Gesetze diktatorisch "erlassen", ohne auf den Bürger und alternative Vorschläge einzugehen.

Unsere Politiker taugen heutzutage nichts mehr.

War es früher besser? Ich glaube: nein. Heute ist es genauso gut oder schlecht.

Du fragst, warum ich nicht selbst in die Politik gehe? Weil dort normal denkende und bürgerfreundlich handelnde Leute sofort von den Taugenichtszern niedergebügelt werden und keine Chance haben.

Hast du es schon mal ausprobiert? Wann und wo? Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Parteien sich gegenüber engagierten Bürgern verschließen.

Umgekehrt hingegen kann ich mir gut vorstellen, dass der erste Kontakt mit der harten Realität für den gutgläubigen engagierten Bürger schmerzhaft und enttäuschend sein wird. Denn Politik besteht nicht nur aus Diskussionen, sondern auch aus Verhandlungen und Kompromissen. Man kriegt niemals 100% dessen, was man wollte. Auch dann nicht, wenn man 150% dessen fordert, was man eigentlich will.

Gewalttäter gleich behandelt? Nein! Warum bekommen viele Rechtsradikale und sonstige Gewalttäter immer wieder nur Bewährungsstrafen?

Frage die Richter. Offenbar ist unser Strafrecht so strukturiert, dass derartige Strafmaße als angemessen erachtet werden.

Das kommt für die einem Freispruch gleich.

Wer sich mehrfach einschlägiger Vergehen und Straftaten schuldig macht, kommt nicht auf Bewährung davon.

Was in unserem Rechtsstat so ungerecht ist: Um die Täter kümmert man sich rührend und bemüht sich sehr, aber was ist mit den Opfern, die oft schwer geschädigt sind?

Nicht alles ist perfekt, vieles sollte verbessert werden. Auch die Entschädigung von Opfern. Ich denke aber nicht, dass der jetzige Zustand unakzeptabel mies ist.

Ich habe nichts gegen Menschen, nur weil jemand nicht deutscher ist. Ich habe nur etwas dagegen, wenn fremde hier her nach Deutschland kommen und haben weder noch finanziell noch mit Arbeit zum Wohlstand unserer Gesellschaft etwas dazu beigetragen, beziehen jedoch Leistungen, die wir finanzieren!

Hier mußt du differenzieren! Wer kommt? Warum? Und welche Leistungen kriegt er bei uns aufgrund welcher Gesetze?

Wer hier her kommen möchte, sollte sich seinen Lebensunterhalt auch selbst verdienen müssen.

Du wirst es nicht glauben, aber genau so ist es geregelt.

Dazu müsste man ihn auch arbeiten lassen. Warum können z.B. Asylbewerber nicht für Ihre Leistungen für die Städte arbeiten verrichten, wie Parks säubern und dergleichen. Wer dies nicht will, kann wieder gehen!

Warum Asylbewerber nicht arbeiten dürfen? Auch nicht für staatliche Institutionen, um Parks zu fegen? Weil das unseren Arbeitsmarkt belasten würde. Denn die Städte haben schon Leute oder Betriebe, die die Parkpflege (oder was auch immer) übernommen haben.

Wäre es dir lieber, dass deutsche Firmen bankrott gehen, nur damit Asylbewerber "was tun".

Ich soll über all immer mehr Zuzahlen, oder auf Leistungen verzichten.

Du wirst es nicht glauben, aber auch meine Steuern und Abgaben steigen. Ich jammere aber nicht.

Renten werden eingefroren

Das Rentensystem ist ein Thema für sich.

Schon seit Jahren müssen wir Eltern uns mit dem gleichen Kindergeld begnügen, obwohl die Ausgaben immer weiter stiegen (auch Mehrwertsteuererhöhung).

Ja, die Welt ist ungerecht. Als ich Kind war, gab's für mich gerade mal 50 DM, für meinen Bruder dann sogar 70 DM. Vergleich das mal mit den heutigen Sätzen: 154 Euro. Eine Ungerechtigkeit sondersgleichen! Hat sich das Kindergeld doch im Laufe von 30 Jahren glatt um 600% gesteigert!

Die Abgeordneten erhöhen sich selbst jedes Jahr Ihre Diäten um 5 Prozent.

Auch das stimmt leider nicht. Die Steigerungsrate pro Jahr war in der 14. Legislaturperiode für den Bundestag 3,26%. Nachzulesen hier: http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2003/pz_0303181.html

Politiker wollen das Rauchen in Büros verbieten, was ich auch gut finde. Nur gerade diese Politiker wollen für sich Ausnahmen. Der Bürger solle sich jedoch der demokratischen Mehrheit beugen. Die Abgeordneten sind es selbst, die die größten Dreckschleuder als Dienstfahrzeuge haben. Der Bürger soll umweltfreundliche Autos fahren.

Der Dienstwagen ist der Arbeitsplatz der Politiker. Und die Gefährdungssituation erfordert Schutzmaßnahmen wie Panzerung etc., mit allen damit zusammenhängenden Folgen: Hohes Gewicht, gute Motorisierung, hoher Spritverbrauch.

Ich glaube, jeder Politiker wäre glücklich, wenn die Autoindustrie auch ihm umweltfreundliche Fahrzeuge anbieten könnte. Blöd nur, wenn diese Autoindustrie aus dem Ausland kommt und Toyota heißt. Das mag die Presse nämlich nicht, obwohl es eigentlich eine ganz sinnvolle Anschaffung ist. Sonst würde man (die Presse) sie ja nicht selbst so anpreisen. http://www.bildblog.de/?p=2073

Abgesehen davon ist es zwar keinerlei neuartige Erkenntnis, dass der Mensch für die Klimaprobleme verantwortlich ist, aber erst jetzt wird diese Erkenntnis mit der notwendigen Vehemenz verbreitet und diskutiert. Logischerweise ist der erste Schritt zur Verbesserung die Aufstellung von Forderungen. Und logischerweise kommt es dann zwischen Forderungen und tatsächlich ausgeübter Realität zu Ungleichgewichten.

Du wirst ab morgen vermutlich deshalb kein umweltfreundliches Auto fahren. Die Politiker auch nicht. Aber der nächste beschaffte Dienstwagen dort wird mit Sicherheit noch umweltfreundlicher sein, als derzeit. Während du vermutlich deine Krücke noch fünf bis zehn Jahre weiterfährst, bis man dich wegen der Umweltbelastung nicht mehr in die Stadt reinläßt.

Ich meine, wenn ein Politiker den Bürger für seine politik überzeugen möchte, dann muss er selbst erst mal mit gutem Beispiel vorrangehen.

Wie gesagt: Die Anschaffung eines umweltfreundlichen Hybrid-Toyotas wurde von der Bild-Zeitung auf das heftigste gescholten. Da waren es plötzlich ganz andere Maßstäbe, die an "vorbildliches Verhalten" angelegt wurden, nämlich "Deutsche Politiker kaufen deutsche Autos". Irgendwie irrsinnig, aber real.

Das bedeutet, auch du darfst dir nur deutsche Fabrikate kaufen. Auch wenn der Japaner billiger ist, sowohl in der Anschaffung, als auch im Betrieb (Pannenstatistik) und Verbrauch.

Würdest du das tun?

- Sven Rautenberg