gud'n Tach,
Ich glaube nicht, dass es den Politikern egal ist, wie es ihren Wählern geht.
Das Problem ist vielmehr genau umgekehrt: Weil es ihnen viel zu wenig egal ist, wie es ihren Wählern geht, werden sachlich notwendige, vernünftige Entscheidungen aufgeweicht, ausgesessen, aufgeschoben und hinausgezögert, bloß um wiedergewählt zu werden.
Also ist es ihnen doch egal. Sie wollen eben nur wiedergewählt werden. Wer für eine Überzeugung eintritt, riskiert halt auch, nicht wiedergewählt zu werden.
Wie würdest du einen mindestens 10-Stunden-Tag nennen, der dich von morgens bis abends zu diversen Terminen im Land führt,
Naja, ab einer bestimmten Etage wird jedes feiste Geschäftsessen, Bordellbesuche, Partys etc. zur Arbeitszeit gezählt. So kann man natürlich auch rechnen.
Das bedeutet aber nicht, dass ein Politiker-Arbeitstag auch nur im mindestens ein schönes Leben ist.
Ganz Deiner Argumentation folgend: er könnte ja auch einen anderen Job machen. Die Typen, die sich an diese Posten klammern, wissen schon ganz gut um ihre deutlichen persönlichen Vorteile. Den Politiker als hingebungsvollen Märtyrer darzustellen, der sich zum Wohle des Volkes kaputtarbeitet, finde ich etwas kitschig. Zwei Legislaturperioden und Du hast ausgesort - ist doch groovy. Nur da kommt eben nicht jeder hin. Man muß die richtigen Beziehungen haben und dummdreist genug sein (siehe z.B. Schröder). Ich würd's machen - übrigens auch nur nur Eigenversorgung, hat Schröder ja auch nur dazu gemacht.
Also gerade nichts von "heute so, morgen anders".
"Was schert mich mein Geschwätz von gestern..." (Adenauer)
Hast du es schon mal ausprobiert? Wann und wo? Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Parteien sich gegenüber engagierten Bürgern verschließen.
Stimmt! als Plakatkleber und Kungelschreiberverteiler wirst Du mit Kußhand genommen ;-) Aber die interessanten Posten sind eben doch nur für bestimmte Leute zugänglich. Die Aufforderung, man solle statt zu "meckern" selber in die Politik gehen, ist scheinheilig. Solange wir keine echte Bürgerdemokratie mit Bürgerentscheiden etc. haben ist alles Makulatur. Und ich meine nicht den Umweg über Bügerbegehren, zigtausend Unterschriften sammeln und so'n Schmarrn. nö! Ich muß schon die Möglichkeit haben, mitzuentscheiden - ohne mir die Hacken in der Fußgängerzone abzulaufen. Ich hab nämlich auch noch anderes zu tun.
Wäre es dir lieber, dass deutsche Firmen bankrott gehen, nur damit Asylbewerber "was tun".
Also der Parkplatz und der Park vor meinem Haus werden nicht von deutschen Firmen gefegt, sondern von Hartz-IV Opfern. Arme Leute. Was bin ich froh, daß mein Sachbearbeiter nicht so drauf ist, mich dazu zu zwingen.