Hallo Roland,
Erkenntnisgewinn ist beim Glauben nicht möglich, denn dann wäre er Wissenschaft. Überall dort, wo das Wissen Einzug hält verschwindet der Glaube.
Das sieht die katholische Amtskirche aber ganz anders, die schwafelt ständig was vom "Glaubenswissen" und beklagen, dass es selbst unter ihren Anhängern stetig schwindet.
Die Krux an Glauben und Gegenglauben ist ja, dass man sich mit einem Sack voll Steine ins selbe Glashaus setzt. Ich schlage daher im Sinne politisch korrekter Ausdrucksformen vor, künftig nicht mehr von „Gläubigen“, sondern von „Vermutenden“ zu sprechen.
Das Wort "Glauben" kommt ja etymologisch von "Geloben", heißt also eigentlich "eine Treueverpflichtung eingehen", ähnlich wie in "Verloben". Soll heißen "Und wenn man mir auch das Gegenteil beweisen würde, ich bleibe lieber bei meinem Glauben, als etwas zu wissen."
Die heutige Feld-Wald-und-Wiesen-Bdeutung des Wortes "Glauben" wie etwa in
"Ich _glaube, deine Nachbarin ist nach Hause gekommen, ich habe da was gehört. Ich _glaube du kannst ihr das Paket jetzt rüberbringen, das du eben für sie entgegengenommen hast",
trifft das Wort "Vermuten" natürlich viel besser, diesen üblichen Sprachgebrauch von "Glauben", der gegenüber demjenigen im religiösen Sinne heutzutage sogar überwiegt, wirst du aber nicht ändern,- gottseidank. ;-)
Den Sprachgebrauch von "Glauben" im religiösen Sinne sollten wir auch gar nicht ändern, schon um die Fronten nicht zu verwischen:
"Glauben wider besseres Wissen", das ist ja z.B. genau das, was die Kreationisten praktizieren. Die Wissenschaft ist leider gewungen, hier immer wieder Stellung zu beziehen und den Kampf mit diesen ansonsten immer mehr und immer Irrer Werdenden aufzunehmen. Ignorieren kann man sie leider nicht, denn es würde uns geradewegs ins Mittelalter zurückführen, wenn sie Oberwasser gewönnen.
Gruß Gernot