Der Martin: Du darfst Kinder haben, du nicht!

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Hi,

In diesem gespräch wurde über unseren neuen Kollegen (Umschüler 25 Jahre)gesprochen, es wurde Argumentiert "Wieso hat dieser Kerl 2 Kinder ohne dass er etwas in seinem Leben erreicht hat?".

weil er das "biologische Werkzeug" dazu hat? ;-)

Kurz gesagt, meine Kollegen sind der Meinung:
Gute Ausbildung - Auto - Haus und dann erst Kinder, alles andere sei "Unverantwortlich" und gehört sich nicht, schließlich müsse man viel Geld verdienen um dem Kind was bieten zu können.

Diese Darstellung ist vielleicht ein bisschen überzogen (vermutlich mit Absicht), aber generell bin ich auch der Ansicht: Wenn jemand Kinder in die Welt setzt, sollte er/sie auch wenigstens eine stabile Existenz haben. Das heißt, zumindest einen Job, dessen Verdienst auch genügt, um das Kind mit zu versorgen, und einen festen Wohnsitz. Ich würde an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl der potentiellen Mütter und Väter appellieren, wenigstens für diese Basis-Voraussetzungen erst zu sorgen.

So übertrieben, wie das allerdings manchmal dargestellt oder gar praktiziert wird, finde ich es haarsträubend: Dass man erst einen Posten als Topmanager und ein paar Millionen auf dem Bankkonto erreicht haben sollte, bevor man an Nachwuchs denkt.

Ähmm... mhhh geht´s noch?
Jeder Mensch auf der Erde, ist hier um sich "fortzupflanzen" bzw. um neues Leben zu erschaffen damit die eigene Rasse nicht ausstirbt. So läuft es eigentlich seit Millionen von Jahren und ist eigentlich der sinn der sache sonst wären wir heute nicht hier.

Ja. Aber in den letzten paar Jahrzehnten ist die Bevölkerung der Erde explosionsartig angestiegen: Wir haben AFAIK die 6-Mrd-Grenze schon überschritten; als ich in den 70er/80er-Jahren zur Schule ging, sprach man noch von 4 Mrd. Das ist ein Anstieg von 50% in rund 30 Jahren!! Ich finde das alarmierend. Und jede Kampagne mit der Aussage "Macht mehr Kinder" finde ich daher völlig daneben.

Karriere, Geldgeilheit ist ein Modernes produkt der Gesellschaft (erst ich dann andere) und hat wirklich überhaupt nichts mit Kindern bzw. Kinder bekommen zu tun.

Da stimme ich vollkommen zu. Nur unsere Gesellschaft zwängt uns inzwischen Rahmenbedingungen auf (v.a. Jobmangel), die das Kinderkriegen zum wirtschaftlichen Risiko machen. Denn von elterlicher Liebe allein kann ein Kind weder überleben noch sich entwickeln. Das unterscheidet uns Menschen von einigen "niederen" Arten, bei denen die Jungen frisch geschlüpft sofort selbst für sich sorgen müssen. Und können.

Wie kommen solche "Menschenfeindliche" meinungen zustande?

Die Politik lehrt sie uns. Indirekt.

Schönen Sonntag noch,
 Martin

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Irgendwann in grauer Vorzeit benutzte einer unserer prähistorischen Vorfahren ein Schimpfwort anstelle der Keule.
Die Zivilisation hatte begonnen.