Andreas Pflug: Windows installieren, ohne Debian runter zuwerfen

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Jetzt meine Frage: Wenn ich Windows installiere, dann lässt es die Finger von Debian, wirft aber den GRUB-Loader wieder über Bord. Kann ich dann mit irgendeiner Linux-Live-CD (ich hätte momentan Ubuntu 7) den GRUB-Loader nachträglich wieder installieren.

ich hatte exakt das vor ein paar Wochen gerade hinter
mir. Debian 4.0 lag auf den ersten zwei Partitionen (root + home),
auf zwei weiteren Partitionen sollte Win-XP. Da alle Partitionen
als "Extended" angelegt waren, liegt Win-XP bei mir jetzt
auf den Laufwerksbuchstaben F: und G: (der Win-XP-Installer ließ
mir keine andere Wahl). Nicht schön, scheint aber
auch zu funktionieren, an sich sind Laufwerksbuchstaben
eh ein unsinniges Konzept...

Der Grub-Bootloader war nach der Win-XP-Installation
natürlich ebenfalls verschwunden, ließ sich aber mit
der Debian Netinst-CD wieder herstellen (etwas hakelig,
man muss zunächst einige Installationsschritte überspringen,
bis der Debian Netinst-Installer dann wieder den
Bootmanager schreiben will). Dabei wurde automatisch auch
ein Eintrag für das Win-XP erzeugt.

Der Installationsaufwand für Win-XP betrug übrigens
ca. 3 Stunden nebst ca. 12x Rebooten - gegenüber
einmal Rebooten und ca. 40 min bei Debian Netinst (davon der
größte Zeit-Anteil für das Downloaden der Pakete).

Noch ein Hinweis am Rande: Falls nach der Installation von Win-XP
der Internet-Zugang unter Linux nicht mehr richtig funktionieren
sollte (war bei mir der Fall!), dann suche nach dem
Stichwort 'Maximum transfer unit' (MTU). Die ist standardmäßig
auf 1492 bytes eingestellt, Win-XP verwendet aber einen
Wert von 1480. In meinem Fall vermute ich, dass Win-XP diesen
Wert im DSL-Modem umgestellt hat und Linux nach wie vor von
dem alten Wert ausging. Man kann diesen Wert unter Linux
explizit einstellen, dann funktioniert es auch wieder.

MfG

Andreas