Christoph Schnauß: Windows installieren, ohne Debian runter zuwerfen

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hallo,

also erstmal: mich wundert, daß nach der Installation von Windows Updates, einem kompletten reboot _und_ einem Update von Firefox immer noch die "alten" Daten in einem Forumsformular enthalten sind. Genau sowas war ja auch unlängst meine Nachfrage.

Wie müssen meine 200 GB partitioniert werden, dass sowohl Windows als auch Debian drauf zurecht kommen? Zur Not installiere ich Windows eben nochmal. Ich hab ja Urlaub :-/
Ich bin ein Anhänger weniger, aber großer Partitionen :-)

"Wenige" ist sicher richtig, aber "große" sollte diskutiert werden. Zumal der Bedarf an unterschiedlichen "Partitionen" sich für Windows durchaus anders gestaltet als für Linux.

Grundsätzlich sollte man (immer noch) davon ausgehen, daß Windows die erste primäre Partition der ersten Platte gerne belegen möchte. Für XP darf die dann sehr klein sein, bei Vista muß man heftig tricksen, wenn sie kleiner als 10 GB bleiben soll. Auf diese "erste primäre Partition" kommen dann ntldr, ntdetect.com und boot.ini, bzw. für Vista bootmgr und das Verzeichnis "Boot". Alles andere ist tatsächlich Ansichtssache, und da sollte es dann erlaubt sein, eine Partitionierung vorzuschlagen, mit der "man" (also ich) gute Erfahrungen gemacht hat.

ok, darf ich?
Ich habe derzeit auf einem meiner etwas älteren Rechner auf einer 160GB-Platte folgende Partitionierung:

  • hda1 (1.primäre Partition) 500 MB. Formatiert mit NTFS, enthält ntldr, boot,ini und ntdetect.com und wird unter WindowsXP als C:\ benutzt.
  • hda2 (2.primäre Partition) 20 GB. Formatiert mit FAT32, enthält alle "Programme", die für Windows benötigt werden.
  • hda5 (Erweiterte Partition) enthält mehrere logische Laufwerke
  • hda6 mit 80 GB. Formatiert mit FAT32, enthält alle "Arbeitsverzeichnisse", auf die unabhängig vom gerade verwendeten System lesend und schreibend zugegriffen werden können soll
  • hda7 mit 20 GB. Formatiert mit reiserfs, enthält ein Gentoo
    (auch die restlichen Bereiche sind belegt, was aber für dieses Beispiel keine Rolle spielt)

Wir stimmen also sicherlich darin überein, daß es nicht nur absolut problemlos möglich ist, mehrere unterschiedliche Systeme, sondern auch mehrere sehr unterschiedlich formatierte Partitionen bereitzustellen. Ich halte es trotzdem für günstiger, für den je nach Auswahl möglichen Betrieb unterschiedlicher Systeme diese Systeme auf zwei (oder mehr) Platten zu verteilen. Zum Beispiel so, daß man auf eine erste Platte (80 GB) das gewünschte Windows aufspielt, und auf eine zweite Platte, die gegebenenfalls deutlich größer sein darf, eben alles andere.

Ich möchte noch anmerken, dass NTFS heute für Linux kein Problem mehr darstellt und es einen Treiber für ext2/ext3 für Windows gibt.

So _ganz_ richtig ist das mit "kein Problem mehr" nicht. Lesezugriff bereitet keinerlei Probleme, das stimmt. Schreibzugriff ist immer noch geringfügig riskant. Und ich bin mir nicht sicher, ob man heute noch ext2/ext3 einsetzen möchte. Es gibt Stellen, an denen ext2 weiterhin sinnvoll ist, beispielsweise für /boot. Wenn ich ein Journalling-System haben möchte, setze ich aber schon eine Weile nicht mehr auf ext3, sondern viel eher auf reiserfs.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

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