Hi,
Was dagegen spricht, Links (egal, welcher Art) in einem neuen
Fenster zu öffnen, ist die Behinderten-Zugänglichkeit (Accessibility).
Neue Fenster können z.B. für Sehbehinderte und Blinde ein Problem sein.
das ist - zumindest bei den heutigen Screenreadern - unsinnig und von selbsternannten Experten, die nicht blind sind, entweder so übernommen oder rein theoretisch selbst verfasst worden. Frage einen Blinden, ob er Probleme mit neuen Fenstern hat und keine Sehenden.
Hinweis: Diese Empfehlungen stammen aus dem Jahr 2000.
Dieses Problem könnte heute dadurch entschärft sein, dass
Browser wie Firefox es dem Benutzer ermöglichen, das Öffnen
von neuen Fenstern zu unterdrücken, sodass alle Inhalte
zwingend im gleichen Fenster bzw. Tab angezeigt werden.
Nicht nur dadurch - auch Screenreader sind weiterentwickelt worden. Das fing damit an, CSS wie display:none zu ignorieren und geht immer weiter in die Richtung, auch gerade nicht barrierefreie Webseiten wie Sehende nutzen zu können.
Wobei ich mich frage, wie viele "normale" Benutzer diese Möglichkeit
überhaupt kennen. (Wir Webdesigner sind da nicht repräsentativ!)
Dazu habe ich gerade weiter oben was geschrieben; der "normale" Benutzer stellt nichts ein und klickt fast immer mit der linken (bzw. einzigen einmal) Maustaste.
Ich gehe davon aus, dass Surfen ein linearer Prozess ist,
Nicht zwangsläufig. Oft findet man Links zu ergänzenden Informationen; ob man die sofort oder nur anlesen oder später lesen will - nur der geübte Benutzer kann das sinnvoll handeln.
Aber für PDF und andere "Non-Web-Documents" (z.B. Excel-, Word-
oder PowerPoint-Dateien, die man auf dem Internet anbietet)
schreibt Nielsen folgendes:
- Am besten sollte man - per HTTP-Head - dafür sorgen, dass
die Dateien gar nicht erst in einem Browserfenster (z.B.
per Plugin oder eingebauten Viewer) angezeigt werden,
sondern dass der Benutzer sie herunterladen muss und sie
dann mit einem externen Programm öffnet. (Punkt 4)
Das finde ich unnötig umständlich, kompliziert und auch verwirrend für PC-Laien.
- Ansonsten sollte man die Links so machen, dass
1. die Dokumente in einem Zusatz-Browserfenster aufgehen
Das hat der echt empfohlen? Da kann ich nur den Kopf schütteln - zumal ich mich in solchen Fällen stets darüber ärgere, dieses neue Fenster wieder schließen zu müssen, weil PDFs bei mir ohne Plugin im FoxitReader geöffnet werden und Microsoft-Formate in Open Office. Sowas ist eine viel größere "Todsünde" als HTML-Seiten im neuen Fenster zu öffnen, denn man kann und sollte nun wirklich nicht installierte Plugins voraussetzen. Aber Nielsen nutzt vermutlich Windows mit dem Office-Paket und auch ein Acrobat-Plugin...
(Das "PDF-Problem" bleibt damit allerdings ungelöst.)
nö - ganz normal verlinken. Wer ein Plugin nutzt, sollte sich der Konsequenzen bewusst sein (oder wird es dann spätstens) und wer nicht, wird nicht mit leeren Fenstern geärgert.
Wobei ich es in bestimmten Fällen durchaus sinnvoll finde, ein PDF mit Content-Disposition: attachment anzubieten - nämlich dann, wenn erwartet werden kann, dass der Nutzer das PDF wirklich speichern will. Ich mache das z.B. bei dem gerade aktuellen Gemeindebrief - nur hatte ich kürzlich ene Nachfrage von einem Pfarrer, der im IE6 bei der Option "öffnen" nach dem Download eine Fehlermeldung erhielt, dass die Datei nicht zu finden ist(?).
freundliche Grüße
Ingo