Moin Moin!
Ok, ich hab da den lezten PC angeschaut, auf der route sind ja noch andere pc's zu sehen
Ich bezweifle, dass jeder Host auf der Route ein PC ist. Vermutlich sind die meisten *keine* PCs.
was denn dann? Eine leitung?
Fast. Typischerweise Router, selten auf Basis eines x86-Systems, viel häufiger Spezialhardware. Je mehr Durchsatz, desto spezieller die Hardware.
Mein Weg zum Internet führt zur Zeit über zwei handelsübliche DSL-Router. Einer basierend auf einem Broadcom-Chip, der bis auf RAM, Flash eigentlich alles enthält, was ein Router braucht, bis hin zu zwei Ethernet-Schnittstellen. Ein zweiter Chip und etwas VLAN-Trickserei macht aus der einen Schnittstelle bis zu fünf. Ein dritter Chip konvertiert die zweite Ethernet-Schnittstelle sorgt für WLAN. Der zweite Router läuft mit einem Conexant-Chip mit integriertem Ethernet und ADSL2+-Modem-Funktion. Beide Systeme sind von der Ausstattung her einem aktuellen PC deutlich unterlegen, der Router mit WLAN hat z.B. nur 16 MByte RAM, 8 MByte Flash (für Bootloader, Betriebssystem und Konfiguration), und eine CPU mit ca. 200 MHz, ohne FPU-Funktionen. Dafür braucht das gesamte System nur maximal 12 Watt, typischerweise deutlich weniger.
Beim De-CIX, dem großen deutschen Knotenpunkt, wo in Spitzen zur Zeit 400 Gigabit pro Sekunde über mehr als 400 Ethernet-Ports mit 1 und 10 GBit/s durchgepumpt werden, sieht die Hardware natürlich weniger bescheiden aus.
server sind doch auch auf pcs,eigentlich?!
Nö, nicht notwendigerweise. Es gibt (viele) Server auf x86-Basis, wie es auch viele PCs auf x86-Basis gibt. Sie benutzen sogar teilweise die gleichen Komponenten. Aber es gibt auch Server, die auf einer vollkommen anderen Basis laufen, z.B. die großen Suns, die mit Sparc-Prozessoren arbeiten, oder die schon legendären IBM-Maschinen (360/370, AS400, ...). Und auch PC müssen nicht notwendigerweise mit einem x86-Prozessor arbeiten, wie Apple lange demonstriert hat.
Natürlich kann man auch auf einem Standard-PC vom Kistenschieber ein Server-Betriebssystem und entsprechende Server-Software installieren, aber das macht aus der Kiste noch keinen Server. Dazu gehört -- je nach Philosophie und Anforderungen -- Rackmount-Systeme (19-Zoll-Technik), auf Dauerbetrieb ausgelegte Komponenten, Redundanz (z.B. Netzteil, Platten, Lüfter), Fernwartung bis auf BIOS/Firmware-Ebene, Hot-Plug aller wichtigen Komponenten, bis hin zu RAM, CPU, Lüftern und Steckkarten, mehrere Netzwerkinterfaces, und so weiter. Kann man darauf verzichten, z.B. für einen kleinen Workgroup-Server, macht auch ein gut konfigurierter Standard-PC als Server eine ganz gute Figur.
Anders herum kann man sich auch einen Server unter den Tisch stellen, bevorzugt dann, wenn man taub ist und ständig kalte Füße hat. "Richtige" Server erzeugen jede Menge Lärm, da die Kühlung wesentlich wichtiger für einen Server ist als die Lautstärke. Der Grund ist schnell klar: Redundante Komponenten benötigen zusätzliche Energie, die irgendwo hin muß -- natürlich als Wärme. Die Grafikleistung eines Servers ist in aller Regel unter aller Sau, mehr als 1024x768 in 16 oder 24 Bit Farbtiefe muß ein Server nicht darstellen können, DirectX und ähnliches ist völlig fehl am Platze. So sitzen dann in relativ jungen Servern uralte Grafik-Chips mit wenig Video-RAM, die gerade so eben für einen Windows-Server-Desktop ausreichen. Teilweise ist die Grafik sogar über PCI statt AGP oder PCI Express angebunden. Richtige Server (wie z.B. Sun-Maschinen) haben noch nicht einmal einen Grafik-Chip serienmäßig on Board und erwarten, per serieller Konsole installiert zu werden.
Zwischen den beiden extremen gibt (gab?) es die Kategorie der Workstations, die leistungsfähige Komponenten, insbesondere CPUs, RAID-Controller und Festplatten, aus der Server-Welt mit einem gut belüfteten Gehäuse und einer oder mehreren High-End-Grafikkarten kombinieren. Aktuell sind die Desktop-CPUs aber so schnell, dass man die Server-CPUs in den Servern läßt; dafür wandern die aktuellen Desktop-Festplatten in kleine Server.
Alexander
--
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".