Eine freiwillige Spende für einen konkreten Zweck ist IMHO etwas ganz anderes als aufgezwungene Belästigung durch Werbung, die mich nicht die Bohne interessiert.
Es zwingt dich niemand, Webseiten zu besuchen, bei denen dir die Werbung nicht gefällt. Tust du es trotzdem, ist das ganz alleine dein Problem, welches du dann allerdings bequem durch Werbeblockierung auf den Seitenbetreiber abwälzt.
Eine Belästigung insbesondere durch still und leise dahockende Textanzeigen zu empfinden finde ich davon abgesehen etwas Prinzessin-auf-der-Erbse-mäßig. Nicht jede Werbeform kommt als Popup o.ä. daher, eher im Gegenteil.
Aber interessant wäre eine Erörterung, wie viele Webseiten du nutzt, und wie viele davon durch deine Spenden finanziert werden und wie viele auf Werbung setzen müssen, um die Betriebskosten wieder reinzuholen (n.b. ich rede hier nicht von rein privaten Mein-Hund-meine-Katze-mein-Plüschtier-Webseiten).
Liest du vielleicht bei Heise oder beim Spiegel mit? Was hast du denen denn zukommen lassen, statt Werbung? Oder meinst du, die Redakteure leben von Luft alleine und die Webserver waren beim 1&1-DSL-Komplettpaket schon inklusive?
Meines Erachtens fällt das Stehenlassen der Werbung unter eine Form von Gentlemen's Agreement - die dürfen ihre Werbung zeigen, ich darf das Angebot kostenlos nutzen. Ob ich auf die Werbung reagiere, ist das Problem des Werbetreibenden, aber das weiß er und hat es mit einkalkuliert.
Zugegeben, heutzutage steht man mit so einer Nehmen-und-Geben-Regel ziemlich dumm da, die Helden sind diejenigen, die am besten nur nehmen und gar nichts geben, und wer sich dabei abziehen lässt, ist auch noch der Trottel, denn er hätte sein Projekt ja nicht so blauäugig kostenlos, rein werbefinanziert ins Web stellen müssen …
Durch Ad-Blocker und ähnliche Einrichtungen entsteht ja auch niemandem ein Schaden
Werbung wird mittlerweile wieder zum überwiegenden Teil nach ausgelieferten Anzeigen bezahlt. Dass blockierte Werbeeinblendungen somit direkt einen Verdienstausfall bedeuten, wirst du wohl nachvollziehen können. Und selbst wenn du dem Betreiber seinen Verdienst nicht gönnst, du richtest konkreten Schaden dadurch an, dass du durch Abrufen seiner Webseiten Kosten entstehen lässt - irgendwer muss den Server und die Produktion der Inhalte schließlich bezahlen.
Unter diesem Gesichtspunkt zu behaupten, es entstünde kein Schaden und hervorzuheben, man tue im Gegenteil dem Werbetreibenden ja nur Gutes, indem man sein Budget nicht belastet, ist reichlich zynisch.
Bei per Klick bezahlter Werbung ist es zwar nicht so eindeutig, aber von vornherein pauschal zu behaupten, da könne gar keine Werbung kommen, die die eigenen Interessen anspricht, finde ich gewagt.
Der Verbraucher wird nicht mit Dingen genervt, die er sowieso sofort wieder wegklicken würde,
Du dürftest zu den Wenigen gehören, die von vornherein beurteilen können, welche Anzeigen zukünftig geschaltet werden und/oder die überhaupt gar keine Interessen haben, die nie etwas kaufen, die nie weggehen, die niemals Geld für ein Produkt ausgeben und somals für die Bewerbung von Geldausgabemöglichkeiten tatsächlich vollkommen uninteressant sind. Und die sich allen Ernstes damit beschäftigen, Werbebanner wegzuklicken (wie immer das auch gehen mag), anstatt uninteressante einfach zu ignorieren.