Hallo,
Eine Belästigung insbesondere durch still und leise dahockende Textanzeigen zu empfinden finde ich davon abgesehen etwas Prinzessin-auf-der-Erbse-mäßig. Nicht jede Werbeform kommt als Popup o.ä. daher, eher im Gegenteil.
das ist nicht der Punkt: Ich empfinde *JEDE* Form von Werbung als lästig und so unnötig wie'n Kropf. Was mir am wenigsten einleuchtet, ist die Tatsache, dass Unternehmen Millionen für ihre Werbung ausgeben, obwohl sie wissen (müssten), dass sie damit nichts anderes erreichen als potentiellen Kunden auf den Zeiger zu gehen[*].
Aber interessant wäre eine Erörterung, wie viele Webseiten du nutzt, und wie viele davon durch deine Spenden finanziert werden und wie viele auf Werbung setzen müssen, um die Betriebskosten wieder reinzuholen (n.b. ich rede hier nicht von rein privaten Mein-Hund-meine-Katze-mein-Plüschtier-Webseiten).
Oh, du böse Welt.
Ich wäre gern bereit, für manche Dinge mehr zu bezahlen, wenn ich dadurch von Werbung verschont bleiben würde. Deswegen nutze ich z.B. auch einen kostenpflichtigen, aber dafür werbefreien Account bei GMX.
Liest du vielleicht bei Heise oder beim Spiegel mit?
Ja, gelegentlich kaufe ich derartige Zeitschriften. Aber nur selten.
Meines Erachtens fällt das Stehenlassen der Werbung unter eine Form von Gentlemen's Agreement - die dürfen ihre Werbung zeigen, ich darf das Angebot kostenlos nutzen.
Der Punkt ist, dass sich mir der Sinn der Werbung nicht erschließt. Sie nervt einfach nur, hat aber keinen erkennbaren positiven Effekt. Ausnahme: Die Werbeunterbrechungen im Fernsehen - das sind willkommene Pausen, in denen man mal eben zum Klo gehen oder sich etwas frisches zum Trinken holen kann. Einer der Gründe, warum ich nicht gern ins Kino gehe: Ich vermisse die Pausen während des Films, bin aber zum Ansehen der Werbung vor dem Film verdammt.
Zugegeben, heutzutage steht man mit so einer Nehmen-und-Geben-Regel ziemlich dumm da, die Helden sind diejenigen, die am besten nur nehmen und gar nichts geben, und wer sich dabei abziehen lässt, ist auch noch der Trottel, denn er hätte sein Projekt ja nicht so blauäugig kostenlos, rein werbefinanziert ins Web stellen müssen …
Eben - wer etwas in Anspruch nehmen will, der soll bitte auch ein paar Euro dafür bezahlen, anstatt sich dazu herabzulassen, der Werbeindustrie noch zu dienen.
Durch Ad-Blocker und ähnliche Einrichtungen entsteht ja auch niemandem ein Schaden
Werbung wird mittlerweile wieder zum überwiegenden Teil nach ausgelieferten Anzeigen bezahlt. Dass blockierte Werbeeinblendungen somit direkt einen Verdienstausfall bedeuten, wirst du wohl nachvollziehen können.
Nein. Die Vermeidung von Werbung, ganz gleich in welcher Form und durch welche Maßnahme, sehe ich als einen Dienst zum Wohl der Menschen.
Und selbst wenn du dem Betreiber seinen Verdienst nicht gönnst, du richtest konkreten Schaden dadurch an, dass du durch Abrufen seiner Webseiten Kosten entstehen lässt - irgendwer muss den Server und die Produktion der Inhalte schließlich bezahlen.
Natürlich, der Betrieb einer Website kostet Geld, das irgendwo herkommen muss. Aber doch nicht durch Werbung! Nimm als vorbildliches Beispiel SELFHTML: Diese Webpräsenz hat es nicht nötig, Werbung einzublenden!
Unter diesem Gesichtspunkt zu behaupten, es entstünde kein Schaden und hervorzuheben, man tue im Gegenteil dem Werbetreibenden ja nur Gutes, indem man sein Budget nicht belastet, ist reichlich zynisch.
Ich sehe es nicht als zynisch, sondern als pragmatisch.
Bei per Klick bezahlter Werbung ist es zwar nicht so eindeutig, aber von vornherein pauschal zu behaupten, da könne gar keine Werbung kommen, die die eigenen Interessen anspricht, finde ich gewagt.
Der Grundregel folgend, dass Werbung *immer* lästig ist, ist das eine logische Konsequenz.
Du dürftest zu den Wenigen gehören, die von vornherein beurteilen können, welche Anzeigen zukünftig geschaltet werden ...
Nicht "welche", sondern ob überhaupt!
Schönen Abend noch,
Martin
[*] Neulich auf dem Parkplatz eines Supermarkts: Ich nähere mich dem Eingang, da tritt ein Männlein auf mich zu, deutet auf einige aufgestapelte Paletten mit Bierkästen und flötet: "Hallo, wir haben heute unser ****-Pils im Sonderangebot." Darauf habe ich fröhlich zurückgegrinst und gefragt: "Schön, aber was hat das mit mir zu tun?"
Butterkeksverteiler zu werden ist vermutlich eine der wenigen beruflichen Perspektiven, die sich noch bieten, wenn man einen an der Waffel hat.
(wahsaga)