Hallo Orlando,
So ist nicht einzusehen, dass Opfer anderer Regime ungestraft geleugnet werden dürfen.
Du redest jetzt vom Strafrecht? Ich denke diesen Punkt muss man pragmatisch sehen. Man kann nicht jede dieser Leugnungen strafrechtlich verfolgen, weil man jeden Fall erstmal aufarbeiten müsste. Das für alle Kriegsverbrechen zu tun, ist nicht zu leisten, die Deutschland betreffenden der jüngeren Geschichte reichen erstmal.
Dann könnte man natürlich alle nicht bestrafen. Ich habe dazu keine wirklich feste Ansicht. Allerdings ist nunmal die deutsche Geschichte für Deutschland besonders relevant. Eine Strafe ist nicht nur ein Mundtot machen (das funktioniert ja auch praktisch nicht) es ist auch eine Art gesellschaftliche Meinungsäußerung. Die Gesellschaft drückt dadurch aus, welche Auffassung sie eben nicht zu tolerieren bereit ist. So gesehen halte ich ein Strafgesetz durchaus für legitim. Das Gesetz dient so gesehen nicht dazu, jemanden vor der Propaganda zu schützen.
Ich bin auch dagegen, den Zugang zu Nazi-Seiten zu unterbinden, wenn es nicht gelingt, die Urheber zu belangen. Dadurch blendet man wirklich nur einen Teil der Realität aus.
Das Problem sind nicht Holocaust-Leugner, sondern Menschen, die darauf hereinfallen. Daher bin ich der Meinung, Schwachsinn sollte toleriert und entsprechend behandelt werden.
Ja, ich habe beklagt, dass er nicht entsprechend behandelt wurde.
Es geht hier nicht um die Anerkennung solcher Thesen, sondern um die Freiheit, diese äußern zu dürfen, was wiederum Widerspruch erst möglich macht.
Die meisten dieser Thesen darf man ja äußern. Dass das rein sozial sanktioniert wird, halte ich für angemessen. So kontrollieren Gesellschaften nunmal ihre ethischen Standards.
Es gibt natürlich auch genügend Beispiele, wo das etwas negativ wird ;-)
Dein Beitrag enthielt nur mehr Punkte, an die ich anknüpfen wollte, deshalb antwortete ich dort.
Ok, bei mir hat das den Eindruck erweckt, dass Du verstanden hättest, ich hätte das gefordert.
Absolut! Ich sehe nur die Gefahr nicht, Widerspruch könnte Unsinn adeln.
Widerspruch nicht. Mir ging es gerade um Beats Nicht-Widerspruch. Dieses Vektor-auf-kontroverse-Meinung-aber-sonst-eigentlich-nicht-schlimm-Gewäsch um es mit einem Wort zu sagen ;-)
Naja, ich hielte es für ausgesprochen sinnvoll, im Geschichtsunterricht sowohl Kreationismus als auch Revisionismus anzusprechen. Ein Meinung zu behandeln bedeutet keineswegs, sie zu teilen.
Klar, eine Auseinandersetzung damit ist sinnvoll, aber natürlich keine Darstellung als alternative Theorie, außer vielleicht, um die Schüler aus der Reserve zu locken.
Grüße
Daniel