Hallo cygnus,
Es handelte sich aber nicht um Propaganda, sondern um eine von Stonie angesprochene Urheberrechtsverletzung.
Zunächst ja, später um eine Diskussion über Propaganda. Deswegen bin ich ja auch nicht dafür, es zu löschen, während ich hier veröffentlichte Propaganda durchaus löschen würde.
Als ich den Beginn des Threads las, habe ich nur gedacht: Warum wird jemand, der ein Recht verletzt hat, hier so an den Pranger gestellt und eventuell im Archiv verewigt, obwohl er sich sogleich einsichtig gezeigt hat und sein Verhalten revidiert hat?
Erstmal hat Stonie ja nur über ihre Erfahrung gesprochen, eine Reaktion gab es darüber nicht. Außerdem war die Urheberrechtsverletzung ja öffentlich, wieso sollte man sie nicht öffentlich diskutieren. Es gibt kein Recht darauf, dass andere über die eigenen Schandtaten nicht reden. Abgesehen davon ist dieses Blog sowieso absolut anonym. Es ist nirgendwo ein Name zu finden, auch nicht im "Impressum".
Wie gesagt - ich habe die verlinkte Seite erst viel später geöffnet und bis heute nicht gelesen, sondern gleich wieder geschlossen, als ich eine Diskussion um die Opferzahlen von Dresden vorfand.
Gut man kann natürlich sagen, dass man sich das nicht antun will. Man sollte seine Augen aber auch nicht immer davor verschließen, sonst bekommt man ja gar nicht mit, wie diese Leute arbeiten.
Hier war keine Plattform, bis Struppi der politischen Einstellung des Fragestellers eine Bühne geboten hat.
Nein, er hat sie kritisiert. Das ist ein Teil der Auseinandersetzung damit, die Du selbst ja auch forderst.
Zuvor sollte jemand an den Pranger gestellt werden, dessen politische Einstellung gar nicht bekannt war.
Da habe ich die Diskussion noch gar nicht so verfolgt, mir ging es ja nur um die Reaktion auf Struppis Kritik. Aber wenn ich da so drübergucke sehe ich kein "an den Pranger" stellen. Stonie berichtet einfach über ihre Erfahrung, dass ein eigenes Werk (teilweise) kopiert wurde.
Sie darf sich darüber natürlich, auch in der "Öffentlichkeit", aufregen und darüber berichten, wie sie damit umgegangen ist und was das Resultat davon war. Abgesehen davon war das ein eindeutiger Rechtsverstoß. Es ist ja nicht so, dass nachträgliches Löschen diesen Rechtsverstoß irgendwie rechtfertigt. Wenn demjenigen das vorher nicht so recht bewusst war und der dabei dazu lernt, mag das in Ordnung gehen. Aber einfach nur zu sagen "ich lösche doch alles immer sofort, wenn es jemand merkt", macht das doch nicht legitim.
Und wenn auf dieser Seite wirklich geleugnet wird, dass die Nationalsozialisten über 11 Millionen Menschen in ihren Konzentrationslagern umgebracht haben, dann ist das rechtswidrig und es darf keine Linksetzung auf diese Seite geben.
Wird es nicht, es wird erstmal einfach nicht erwähnt. Außerdem wird der Krieg als Verteidigungskrieg dargestellt. Es wird so getan, als wäre praktisch keinerlei Aggression von Deutschland ausgegangen und als hätten nur die Alliierten Kriegsverbrechen begangen. So blöd, das explizit hinzuschreiben, ist natürlich keiner.
Es ist nun mal so bei Menschen, dass Spott nicht kalkulierbare Trotzreaktionen hervorruft.
Sicher ist es auch sinnvoll, Auswege aus der "Szene" zu ermöglichen. Dazu mögen irgendwelche Sozialprojekte oder sonstwas sinnvoll sein. Es gibt aber auch einen "intellektuellen" Nationalsozialismus, im Sinne, dass sich Elemente nationalsozialistischer Ideologie bspw. im Wahlkampf von Volksparteien wiederfinden. So etwas verhindert man nicht durch gutes zureden, sondern dadurch zu verhindern, dass diese Elemente gesellschaftlich opportun sind oder werden.
Ich kann aber nicht für Menschenrechte eintreten und gleichzeitig verlangen, dass Menschen, die diese übertreten haben, keine Menschenrechte zustehen.
Meinungen deutlich zurückzuweisen ist keine Menschenrechtsverletzung, auch nicht, wenn man sich dabei mitteln des Humors oder der Polemik bedient. Der Umgang mit Feinden der Demokratie, um das etwas pathetisch auszudrücken, muss nicht mitfühlend oder rücksichtsvoll sein, schon gar nicht aus moralischen gründen. Da sprachlich deutlich zu werden, ist keine Menschenrechtsverletzung.
Das ist aber sehr ungewöhnlich, ja vielleicht sogar einmalig, eine Abkürzung aus der ersten Silbe des ersten Wortes NA(tional) und der zweiten Silbe des zweiten Wortes (So)ZI(alisten) zu bilden.
Es ist auch keine Abkürzung im klassischen Sinne, sondern ein verkürztes Wort, Umgangssprache eben, deswegen findet man es auch nicht in wissenschaftlichen Texten. Da es eben nach "Sozi" entstand, ist die Herleitung auch logisch. Der ähnliche Klang wurde beibehalten, die ersten Buchstaben ersetzt um "National" unter zu bringen.
Allerdings hat für mich die Erklärung, dass es vermutlich eine Ableitung von Ignaz für Deutsch-Österreicher oder Deutsch-Böhme sei, etwas Überzeugendes.
Dafür war "Nazi" mal eine Verniedlichungsform, wie es sie für andere Namen auch gibt.
Demnach ist das Wort Nazi nach wie vor abzulehnen, da es einen anderen Ursprung hat und auch Menschen beleidigt, die mit dem Nationalsozialismus nichts zu tun haben.
Letzten Endes ist das doch zwecklose Wortklauberei, keiner (oder fast keiner, ich will dich ja nicht ausschließen ;) verbindet "Nazi" mit etwas anderem als Nationalsozialisten, es ist gebräuchlich, hat keine fragwürdigen Konnotationen, was will man mehr? Ich benutze ein Wort sicher nicht nichtmehr, nur weil es ein paar zweifelhafte Thesen zu dessen Herkunft gibt.
Grüße
Daniel