Der Martin: HARDWARE: Router/Switch arbeitet unkonzentriert?

n'Abend!

Ich wende mich mal vorzugsweise an die Netzwerk-Spezialisten, zu denen ich mich ansatzweise auch zähle.
Ich habe in meinem LAN schon seit längerer Zeit immer mal wieder Probleme: Der Abruf von umfangreichen www-Seiten bricht ab und zu unerwartet ab; die Nicht-Microsoft-Browser (Opera, gelegentlich FF) melden einfach, der Server sei nicht rreichbar, während IE den Ladevorgang abbricht und den Request wiederholt. Das führt dazu, dass ich zum Laden der Forumshauptseite manchmal über 20 Runden brauche.

Ich habe vor einigen Monaten schon versucht, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Zum Beispiel, indem ich während des Aufrufs dieses Forums den Netzwerkverkehr mit Wireshark mitgeschnitten habe. Dabei sind mir eine Menge ICMP-Telegramme "Destination unreachable" aufgefallen, die den IE zum Abbruch des Transfers und zum Reload veranlassen. Quell-IP dieser ICMP-Meldungen war immer mein DSL-Router, ein D-Link DI-707P. Ich konnte mir keinen Reim drauf machen. Seltsam nur, dass auch ein Wireshark-Protokoll auf einem unbeteiligten Rechner immer wieder IP-Pakete zeigte, die gar nicht an diesen Rechner adressiert waren. Und das, obwohl der Router doch angeblich einen Switch und keinen einfachen Hub integriert hat.

Seit dieser Woche habe ich meinen Zoo auch um einen Ubuntu-Testrechner erweitert, und der zeigt bei einem Wireshark-Mitschnitt dieselben Phantom-Telegramme, die gar nicht an ihn gerichtet sind. Ein Windows-Netzwerkfehler ist damit also ausgeschlossen.

Meine Frage nun: Ist jemandem von euch sowas schon mal aufgefallen, dass ein herkämmlicher DSL-Router mit integriertem Switch immer wieder mal IP-Pakete an einen anderen lokalen Host routet als den, für den sie eigentlich bestimmt sind? Das wäre natürlich ein Argument, das Sch****ding sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Oder ziehe ich hier vorschnelle Schlüsse?

Für jeden Hinweis bzw. jede ähnliche Erfahrungsmeldung bin ich aufgeschlossen ...

So long,
 Martin

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Finanztipp:
Leihen Sie sich Geld von einem Pessimisten.
Er rechnet sowieso nicht damit, dass er es zurückbekommt.
  1. hallo,

    Ist jemandem von euch sowas schon mal aufgefallen, dass ein herkämmlicher DSL-Router mit integriertem Switch immer wieder mal IP-Pakete an einen anderen lokalen Host routet als den, für den sie eigentlich bestimmt sind?

    Ja, das hatte ich auch schon. Ich habe seit Ende September, also seit knapp einem halben Jahr, einen NetGear-Router in Betrieb. Der hat auch schon zweimal vergleichbare Symptome gezeigt. Ich hab ihn dann komplett "entladen" und zurückgesetzt, neu konfiguriert, und dann gings wieder.
    Eine genaue Begründung dafür kann ich nur ahnen. Es sieht irgendwie danach aus, als gäbe es da sowas wie einen vollgelaufenen internen Cache. Aber das ist lediglich eine Vermutung.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

    --
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    1. Hallo Christoph,

      Ich habe seit Ende September, also seit knapp einem halben Jahr, einen NetGear-Router in Betrieb. Der hat auch schon zweimal vergleichbare Symptome gezeigt. Ich hab ihn dann komplett "entladen" und zurückgesetzt, neu konfiguriert, und dann gings wieder.

      und wie lange? :-(
      Okay, wenn ein Rücksetzen auf die Grundeinstellungen hilft, ist das immerhin was wert. Aber wenn ich dich richtig verstehe, war das ja auch nur eine vorübergehende Linderung.

      Eine genaue Begründung dafür kann ich nur ahnen. Es sieht irgendwie danach aus, als gäbe es da sowas wie einen vollgelaufenen internen Cache. Aber das ist lediglich eine Vermutung.

      Das dachte ich mir schon (dass es nur eine Vermutung ist). Aber etwas Besseres haben wir wohl nicht.
      Okay, meine Router sind bisher alle relativ schnell "gestorben", keiner hat wesentlich länger als ein Jahr überlebt (das Modem dagegen schon seit August 2003). Deswegen habe ich auch schon ein Ersatzgerät im Schrank, und sollte wahrscheinlich nicht zögern, es einzusetzen.
      Davon abgesehen hatten alle Geräte, die ich bisher hatte (ein Digitus, ein No-Name, ein Netgear, ein SMC, jetzt der D-Link) ein zusätzliches Problem: Nach ein paar Tagen sind sie alle ausgefallen und haben einen Power-off/on-Reset gebraucht. Sehr lästig.

      Danke für deinen Beitrag,
       Martin

      --
      Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal Fresse halten.
        (Dieter Nuhr, deutscher Kabarettist)
  2. Moin Moin!

    Ich hab vor Jahren mal einen Allied Telesyn Switch mit 16 oder 24 Ports gehabt, der mit zwei bis drei Geräten problemlos funktionierte, sobald aber Last oder mehr Geräte kamen, hat die Kiste massiv und nachvollziehbar Pakete verloren. Sowas ist aber eher selten.

    Kaputte Kabel (Knicke) sind ein beliebter Kandidat für Netzwerkprobleme, meistens erzeugen die aber nur defekte Pakete oder die Kommunikation kommt gar nicht erst zustande.

    "Martians", also Pakete, die gar nicht ins Netzwerk gehören, sprechen für einen durcheinander geratenen Router. Ist bei Dir ein WLAN im Spiel? UPnP im Router aktiviert? Port Forwarding aktiviert?

    (Auf der Internet-Seite des Routers sind merkwürdige Pakete normal, das sind Problemen des Providers oder Angriffsversuche irgendwelcher Zombie-Rechner.)

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Hallo,

      Kaputte Kabel (Knicke) sind ein beliebter Kandidat für Netzwerkprobleme, meistens erzeugen die aber nur defekte Pakete oder die Kommunikation kommt gar nicht erst zustande.

      genau, also einfach physikalische Störungen der Kommunikation.

      "Martians", also Pakete, die gar nicht ins Netzwerk gehören, sprechen für einen durcheinander geratenen Router.

      Okay ... aber die Pakete, die ich "reklamiere", gehören ja durchaus ins Netzwerk, sie gehen nur an den falschen Host.

      Ist bei Dir ein WLAN im Spiel?

      Nein, alles verkabelt. Ich besitze gar keine WLAN-fähigen Komponenten. Will ich auch nicht. ;-)

      UPnP im Router aktiviert?

      Äh, nicht bewusst - aber ich habe einen Drucker im Netzwerk, der all furzlang per UPnP auf sich aufmerksam macht, indem er Pakete an 239.255.255.250 sendet (Broadcast?). Das kann ich ihm aber leider AFAIK nicht abstellen, und ich wüsste auch nicht, wie ich den Router/Switch davon abhalten sollte, diese Pakete weiterzureichen.

      Port Forwarding aktiviert?

      Ja, Port 80 (HTTP) auf meinen hausinternen Server. Spielt das eine Rolle? Ich glaube eher nicht.

      Nochmal: Es geht mir nicht um ein Routing-Problem als solches, sondern nur darum, dass der im Router integrierte 7fach-Switch gelegentlich Pakete an den falschen LAN-Host leitet:

      Host A           Host B            Drucker        (weitere Hosts)
       192.168.123.1    192.168.123.2    192.168.123.240     192.168.123.x
             |                |                |
             |                |                |
          +---------------------------------------+
          |Router mit LAN-Switch (192.168.123.254)|
          +---------------------------------------+
                              |
                          Modem/WAN

      Wenn nun Host A oder B mit einem Server im Internet kommunizieren, dann "sieht" Host C ab und zu eines der Response-Datenpakete, die eigentlich an A oder B adressiert sind. Ich vermute, dass der eigentliche Empfänger dieses IP-Paket dann nicht bekommt und deshalb u.U. die Übertragung als gescheitert ansieht.

      So long,
       Martin

      --
      Idealismus wächst mit der Entfernung zum Problem.
      1. Moin Moin!

        Nochmal: Es geht mir nicht um ein Routing-Problem als solches, sondern nur darum, dass der im Router integrierte 7fach-Switch gelegentlich Pakete an den falschen LAN-Host leitet:

        Host A           Host B            Drucker        (weitere Hosts)
        192.168.123.1    192.168.123.2    192.168.123.240     192.168.123.x
               |                |                |
               |                |                |
            +---------------------------------------+
            |Router mit LAN-Switch (192.168.123.254)|
            +---------------------------------------+
                                |
                            Modem/WAN

        Wenn nun Host A oder B mit einem Server im Internet kommunizieren, dann "sieht" Host C ab und zu eines der Response-Datenpakete, die eigentlich an A oder B adressiert sind. Ich vermute, dass der eigentliche Empfänger dieses IP-Paket dann nicht bekommt und deshalb u.U. die Übertragung als gescheitert ansieht.

        Nicht notwendigerweise. Switches schicken Pakete, zu denen sie noch keine Zuordnung zwischen MAC-Adresse und Port gelernt haben, an alle Ports außer den eingehenden Port. Kommt ein Paket mit der passenden MAC-Adresse von einem der Ports zurück, wird diese Zuordnung gelernt. Pro Port sind dabei (wegen eventuell angehängten Hubs) mehrere MAC-Adressen möglich.

        Nach einer Weile sollten in einem kleinen Netz aber alle beteiligen MAC-Adressen gelernt sein. Typischerweise sollten pro Port so 8 bis 16 MAC-Adressen gespeichert werden können. Möglich wäre, dass der Switch-Chip gelegentlich seinen Cache ausleert und dann wieder neu angelernt werden muß. Oder das Ding hat einen Knacks.

        Aber nur weil ein Paket am falschen Port auftaucht, heißt das noch nicht, dass es am richtigen Port nicht auftaucht. Um das festzustellen, brauchst Du einen Hub (keinen Switch) und einen Paket-Sniffer. Wenn Dir öfters Verbindungen abreißen, besonders im LAN-internen Verkehr, ist der Switch natürlich verdächtig.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".