Moin Moin!
Oder ist diese Konstruktion ein "Printserver" (Druckerfreigabe unter Win2000) wie Du es oben beschreibst?
Yep.
Nein, das ist eine Druckerfreigabe.
Mein Printserver lag, weil der Drucker ein "N" am Ende seiner Typenbezeichnung hat, im Druckerkarton. Ein HP JetDirect 175X. Das ist eine unförmige Dose mit einem Ethernet- und einem USB-Host-Anschluß, an letzterem hängt der Laser-Drucker. In der Dose sitzt neben einem Flash-ROM etwas RAM und ein Intel-Prozessor (nicht x86-kompatibel, i960 oder sowas). Darauf läuft eine entfernt Unix-artige Software, die auf einige mehr oder weniger exotische Arten Daten vom Ethernet zum Drucker und zurück schaufeln kann, z.B. als Netware-Server (in IPX/SPX-Netzwerken), FTP-Server (ja, ftp zum Printserver und anschließend "put druckjob.ps" bzw. "put druckjob.txt" -- damit kann man von wirklich jedem TCP/IP-fähigen System drucken), Raw TCP Port (auch als "Jetdirect" bekannt, Rohdaten per TCP auf Port 9100), lpr (Unix Standard-Druck-Protokoll bevor CUPS geschrieben wurde), Apple Talk / Ethertalk (aus Zeiten, als MacOS noch auf Nicht-Intel-CPUs lief).
Manche Printserver "sprechen" auch CIFS/SMB, und erscheinen so in der Windows-Netzwerkumgebung, das kann der 175X mit der Firmware-Version, die bei mir läuft, aber nicht. Dafür kann er Rendezvous/Bonjour, um sich bei allen Macs im LAN als Abnehmer für Druckjobs einzuschleimen. ;-)
Laut HP braucht die Dose maximal 2,8 W, damit bekommt man einen modernen PC nicht einmal in den Standby-Betrieb. Trotzdem sitzt bei mir noch ein Schalter vor Drucker und Printserver. Beide Geräte müssen nicht 24h laufen, sondern nur, wenn ich an einem Computer arbeite und drucken will. Und nur eines der beiden Geräte laufen zu lassen, ist völlig sinnlos.
Meine Computer drucken im schlimmsten Fall über Windows -> Samba -> CUPS -> Jetdirect, normalerweise aber über Jetdirect oder CUPS -> Jetdirect. Im Garten kommt noch ein WLAN dazu, dass einfach ins LAN gebridged ist, so dass auch dort alle Druckwege funktionieren.
Es gibt -- insbesondere in größeren Firmen -- auch Windows-basierte Printserver, die im wesentlichen für viel Geld das machen, was CUPS gratis erledigen könnte: Druckjobs zentral verwalten, auf Drucker verteilen, die gerade wenig zu tun haben, Druckjobs anhand des Benutzers auf bestimmte Drucker beschränken, und dem betreffenden Mitarbeiter oder seiner Abteilung die Druckkosten in Rechnung stellen. Dabei hängen die Drucker eben nicht an der Windows-Kiste, sondern werden nur von dieser über das Netzwerk und einen im Drucker integrierten Printserver (von HP ebenfalls "JetDirect" genannt) mit Druckjobs beliefert. Lustig wird's wenn die mausschwingenden Möchtegern-Administratoren vergessen, dass die meisten Laser-Drucker das (schutzlose) Jetdirect-Protokoll beherrschen und standardmäßig auch eingeschaltet haben. Dann kann man den ganzen Firlefanz umgehen und stumpf direkt auf den passenden Drucker drucken. ;-)
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".