Moin,
es gibt keinen klassischen Gottesbeweis, wie es auch umgekehrt keinen Beweis seiner Nichtexistenz gibt.
Es ist ja nicht ohne Sinn, wenn wir sagen, "an Gott glauben". Glauben findet auf einer Metaebene statt, es ist ein Ausdruck des Vertrauens und der Hingabe. Es ist ein "Ja" zu bestimmten Werten, Konvetionen oder Zielen. Glauben ist nichts, was wir mit unseren üblichen Sinnen erfassen können und damit auch kein Gegenthese zu "Wissen" oder "Beweis".
Mich und meinen Glauben belastet weder ein Gottesbeweis noch eine vermeidlich widerlegende Beweisführung, da sie nicht "gegen" mein Glauben an Gott spricht sondern eher den Zweifel des Vortragenden widerspiegelt. Solche Zweifel und sogar offene Negation sind völlig okay. Ich werde Dich nicht bekehren wollen - man muss nach meinem Selbstverständnis nämlich selbst drauf kommen. Und Deine Zweifel sprechen auch nicht gegen Dich und verbauen Dir zudem nichts: Denn der Gott, an den ich glaube, ist ein gnädiger Gott und mag Dich trotzdem :-))) Aber das muss Dich jetzt nicht unsicher machen - Du bist in (meiner) christlichen Überzeugung Tugendhaft, wenn Du reinen Herzens die Existenz Gottes ablehnst, denn unser Tun ist zwar wichtig, aber in Glaubensfragen kommt es doch mehr auf die inneren Beweggründe an (Eine wichtige These, weil man damit die Schwätzer, die sich zwar verbal zu Gott bekennen, im Inneren aber nur auf den eigenen kurzfristigen Vorteil bedacht sind und von anderen Dingen getrieben sind, von den stillen Aufrechten trennen kann). Sollte also trotz Deiner Ideen doch ein Gott existieren, bist Du nicht verloren :-)
Grüße
Swen