Hallo Thomas,
Denkst du, dass man mit "wir machen alles was und einfällt" Ideologie sich wirklich lange und so erfolgreich im Geschäft halten kann, wie Google es tut? Oder steckt doch "ein wenig" Kalkül und Berechnung hinter diese "Macherei"?
Natürlich stectk da profitstreben dahinter. Aber wenn profitstreben zu Innovation führt, ist das doch genau das, was Marktwirtschaft erreichen soll. Problematisch wird es, wenn ein Unternehmen ein Monopol erreicht, durch entsprechende Marktzugangshürden absichert und dann eben nicht mehr innovativ ist und Preise diktiert. Ich sehe noch nicht mal, dass Google ein echtes Monopol hat, erst recht kein entsprechend abgesichertes. Zu jedem Dienst, den sie anbieten, gibt es ernstzunehmende Konkurrenz.
Bei Google ist so gut wie alles Beta: Google Finance, Google Shopping (Produkstsuche), Google Alerts, Google Blog-Suche, Google Buch-Suche, Google News, Google Scholar, Google Kalender usw. usf.
Das scheint sich bei vielen vor allem auf die Gewinnmöglichkeiten zu beziehen.
Da kann man alles auf die Menschheit loslassen, ohne Konsequenzen, denn es ist alles Beta. Dafür bekommt Google nicht nur die (Bug) Meldungen von Usern, sondern sehr sehr viele Daten.
Naja Statistiken über dynamische IPs, so lange man sich nirgendwo anmeldet. Wenn man sich anmeldet, wird es natürlich kritischer, aber was kann Google dafür?
Und davon lebt Google. Google sammelt alles und im Gegensatz zu Behören etc., kann Google die Daten sehr gut aus- und verwerten.
Und was werten sie jetzt wie aus und in wie fern ist das verwerflich?
Bei Google-Mail nutzen sie wohl Mailinhalte für die Werbungsauswahl, was natürlich etwas fragwürdig ist. Aber ansonsten habe ich eigentlich nichts problematisches gehört.
Streetlife
Diese Variante, dass man sich melden muss, wenn man auf einem Foto ist, statt dass geprüft wird, ob da Personen auf Fotos erkennbar sind, ist natürlich recht unverschämt und wohl auch illegal.
China-Geschäfte/Datenherausgabe
Diese Debatte halte ich auch ein Stück weit für Scheinheilig. Sicher kann man von Unternehmen verlangen, nicht beliebig mit China oder totalitären Staaten zu kooperieren. Wenn sie dort Geschäfte machen wollen, müssen sie das aber eben zu eine gewissen Grad tun. Und mit welchen Staaten man bereit ist, Handel zu treiben und mit welchen nicht, ist zu aller erst eine politische Entscheidung. Sich um die Verbesserung der Menschenrechtslage zu kümmern, ist erstmal eine außenpolitische Aufgabe, die man nicht einfach auf Unternehmen abwälzen kann, nur weil einem auch nichts besseres einfällt, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Google-Cookies
Nicht-Session-Cookies schaltet man ja sowieso ab.
Stichwort: Google Health
Mal wieder ein freiwilliger Dienst. Wobei ich mich da echt Frage, wer seine Krankenakten _irgendwo_ im Internet hochläd.
Gewiss, es ist sicher nur die Humanität die Google nach China treibt.
Natürlich nicht, aber ist das verwerflich?
-- Einschub --
"Personenbezogene Daten" sind Daten, die Sie uns zur Verfügung stellen und an Hand derer Sie persönlich zu identifizieren sind (z.B. Ihr Name, Ihre E-Mail-Adresse oder Abrechnungsinformationen) [ab hier bes. interessant!] oder sonstige Informationen, welche von Google mit solchen Daten verknüpft werden können.
-- /Einschub --
Was willst Du mit diesem Einschub sagen?
Natürlich ist es nicht sinnvoll, Google irgendwie moralisch zu überhöhen, ich finde die Vorwürfe aber auch weitestgehend übertrieben. Man kann Google sicher an manchen Stellen vorwerfen, aus praktischen Gründen es mit dem Datenschutz etwas zu locker zu nehmen. Man kann sicher auch bedenken haben, weil Google mitlerweile eine sehr breite Pallete an Diensten anbietet. Wirklich substantielle Vorwürfe illegalen oder unetischen verhaltens kann man aber eigentlich nicht machen.
Google hat auch (im Gegensatz zu besagten Staatlichen stellen) keinen Zugriff auf wirklich kritische Daten, wenn man diese Google nicht selbst gibt.
Grüße
Daniel