Thorsten Schleppi: »Unfall« in der Schule - und wie geht's weiter?

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Hallo!

Normalerweise würde ich dieses Posting in der Lounge absetzen, doch ist hier viel mehr los, und es ist mir sehr wichtig - und eilig.

Das spricht mal wieder für diese Forum.

Heute morgen wurde in der Schulpause mein Patenkind Jacqueline (bald 7) verletzt worden, dabei ist ein neuer, unterer Schneidezahn zur Hälfte abgebrochen. Die Kinder haben anscheinend einen Hüpfseil mit Holzgriffen für eine Art Kutschenspiel zweckentfremdet, dabei ist Jacqueline der eine Holzgriff mit so einer Wucht ins Gesicht geschlagen, dass die Unterlippe geplatzt - und eben ein Zahn abgebrochen ist.

Mein Beileid! Ich wurde als Kind im Schwimmbad in die Rutsche geschupst und hab dabei auch einen halben Schneidezahn verloren.
Ist eine endlose Plagerei, man gewöhnt sich zwar dran, aber ist dadurch trotzdem eingeschränkt. (Befreit in einen Apfel beißen, is nicht)

Als einer der neben der Eltern Abholberechtigten wurde ich kurz nach 10 Uhr angerufen, ich möge die Jacqueline holen, denn ZITAT: »sie hat sich in die Lippe gebissen. Sie ist im Klassenraum«.

Autsch. Da hat die Schule ja eine Menge falsch gemacht.
"Sie hat sich in die Lippe gebissen" ist definitiv nicht das was passiert ist. Bei Schlägen auf den Kopf oder auch Verletzungen an den Zähnen, muss das auch klar so kommuniziert werden. Ohne sofortige medizinische Maßnahmen, ist unter Umständen ein Verlust des ganzen Zahns möglich. Die Schule muss in so einem Fall die Erziehungsberechtigten darüber informieren. Diese haben dann zu entscheiden, wie weiter vorgegangen wird. Sollten diese nicht erreichbar sein, so ist es natürlich richtig andere "Abholberechtigte" zu informieren, man sollte aber trotz allem klar sagen, dass die Zähne (offensichtlich) verletzt sind. Es ist auch ratsam sofort einen Spezialisten aufzusuchen.

Als ich ca. 15 mn später vor Ort war, stand Jacqueline alleine im Flur vor dem Klassenraum (wobei sich später nach Jacquelines Aussage herausstellte, dass sie von der Lehrerin gefragt wurde, ob sie draußen warten möchte).

Bitte was ist das für eine Lehrerin?
Eine 6-jährige, die unter Schock steht und sich am Kopf verletzt hat, darf ich nicht alleine lassen. Das ist totaler Unfug! Da ist es auch reichlich egal, ob sie das so will.

Erst da erfuhr ich von Jacqueline, dass ihr Zahn abgebrochen ist. Wir sind dann sofort zur nahen Zahnarztpraxis gegangen, die uns eine Zahnklinik für Kinder weiter empfohlen hat, mit welcher ich einen Termin für den nächsten Dienstag abgemacht habe, da Jacqueline keine Lust hatte, sich heute weiter behandeln zu lassen.

Richtig. Sofort einen Spezialisten aufsuchen.

- ich nicht näher darüber informiert wurde, was wie genau passiert ist
  - dass Jacqueline (ob gefragt wurde oder nicht) alleine im Flur gelassen wurde

Beides absolut falsches Verhalten.

- dass (anscheinend) nicht richtig nachgeschaut bzw. nachgefragt wurde, was »kaputt« ist und dass infolge dessen

Sicher, ein Lehrer ist kein Arzt, aber Schäden am Frontzahn sind auch von außen leicht erkennbar. Ich bin mir sicher, wenn man die Kleine vernünftig gefragt hätte, hätte sie bestimmt auch was zu ihrem Zahn gesagt.

- der gesetztlichen Unfallversicherung keine Meldung erfolgte bzw. irgendeine Form von Unfallbericht erstellt wurde

Glück im Unglück, da nichts "schlimmeres" passiert ist.

Wie seht ihr das, was soll ich machen? Ich gehe morgen früh mit der Mutter zur Rektorin mit einem ähnlichen Fragekatalog, wie ich ihn hier eben gepostet habe.

Da die Sache dann doch recht glimpflich verlaufen ist, solltet ihr davon absehen rechtliche Schritte einzuleiten.
Es ist aber auf alle Fälle notwendig, die Rektorin darauf hinzuweißen, dass sich die Schule absolut amateurhaft verhalten hat (allein schon wegen evtl. kommender Unfälle). Und das diese Geschichte sowohl für das kleine Mädchen als auch für die Schule deutlich anders hätte ausgehen können.

Viele Grüße
Thorsten

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