Alexander (HH): WLAN Signal verstärken

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Moin Moin!

»» Alternative in dem Fall: Ein freier Schornstein [...]

Coole Idee.

Damit hab ich mein erstes Auto bezahlt. Kilometerweise Antennenkabel aus Mietwohnungen in den Keller gezogen, dort jeweils auf eine Sternverteilung für's Kabelfernsehen gelegt.

Nur wer hat das Glück, einen solchen stillgelegten Schacht innerhalb seiner Wohnung vorzufinden?

Öfter als Du glaubst, jedenfalls in Altbauten. Dort waren zur Bauzeit pro Zimmer oder wenigstens pro Wohnung ein eigener Ofen vorgesehen, die Häuser wurden aber in den letzten Jahrzehnten in aller Regel auf Zentralheizungen umgebaut. Damit bleiben jede Menge XXL-Kabelkanäle übrig, die nur etwas rußig sind. Bei der Kabelfernseh-Aktion konnten wir in etwa 50% der Häuser irgendeinen freien Schornstein benutzen. Für den größten Teil des Restes haben wir die Kabel in Kabelkanälen durch das Treppenhaus und die Wohnung verlegt. Manchmal haben wir auch stumpf von der Erdgeschoßwohnung durch die Kellerdecke in den Keller gebohrt. Bis auf das eine Haus, in dem kurz nach dem Krieg AUF die alte Kellerdecke eine neue Betonplatte gegossen wurde, auf der das Haus neu aufgebaut wurde. Bei mehr als 50 cm über Jahrzehnte ausgehärtetem Stahlbeton hat der Bohrhammer dann doch kapituliert und wir haben den Weg des geringeren Widerstands an der Kellerdecke vorbei durch die Außenwand genommen.

Bei Neubauten sollten Kabelkanäle liegen, vorausgesetzt der Architekt hat nachgedacht und der Bauleiter mußte sich nicht mit Billigst-Pfuschern rumschlagen. In "meinem" Neubau haben irgendwelche Vollpfosten sämtliche Kabel EINBETONIERT und mit einem hübschen Schlauch vom Boden bis zur jeweiligen Dose dekoriert. Und damit es nicht langweilig wird, ist jeweils nur ein vierpaariges Kabel verlegt, über das ISDN UND Ethernet laufen sollen. Adieu, Gigabit Ethernet. Vom Wasserhahn vorm Küchenfenster und den anderen Späßen will ich gar nicht anfangen ...

Oft kann man schon froh sein, wenn man überhaupt irgendwas findet, was senkrecht verläuft (ein Abluftschacht von der Toilette etwa). Und dann braucht man auch noch das Placet der Hausverwaltung und/oder der Eigentümer, um oben unter dem Dach irgendwas fummeln zu dürfen.

Richtig. Aber "im Dachgeschoss meines Hauses" klingt für mich nach Eigenheim. Da sollte es dann auch wenig nicht-technische Probleme geben, notfalls mit einem Bohrhammer die eine oder andere Decke zu durchbohren.

Ich hätte ja auch schon längst meine Amateurfunk-Antenne auf dem Dach montiert, wenn ich dürfte und eine technisch befriedigende Lösung hätte, die Leitung dorthin zu verlegen.

In deiner Schilderung hast du übrigens vergessen zu erwähnen, dass man noch eine zweite Strippe ziehen muss - für die Stromversorgung. Oder dachtest du wieder an PoE?

Nö, aber wer WLAN auf dem Dachboden nutzen will, hat dort in aller Regel Strom für Licht und Rechner. PoE ist natürlich auch möglich, entweder die richtige Version nach IEEE 802.3af mit allen Features inklusive Management, oder die "Ghetto"-Version, bei der man stumpf zwei freie Paare der Ethernet-Strippe parallel zur Niedervolt-Buchse des Routers/APs anschließt und am anderen Ende das Original-Netzteil.

Alexander

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