Re:
Zunächst finde ich es schön, dass Du nunmehr Argumente nachhältst und wir uns nicht mehr kniehoch anpinkeln müssen. Ich finde es wichtig, sich auch um solche scheinbaren Banalitäten mal gemeinsam Gedanken zu machen, anstoß zu nehmen und Meinungen auszuprägen.
Grundsätzlich halte ich die Umsetzung der Strukturierung von Dokumenten durch HTML in einigen Teilen für schlichtweg verpfuscht. Diese Ansicht ergibt sich aus dem Umgang mit Objekten/Instanzen/Funktionen als Programmierer. So hat HTML nach meinem Geschmack eigenwillig lineare (Un-)Möglichkeiten der Strukturierung:
<h2>Titel</h2>
<p>Text</p>
<p>Text</p>
<hr>
<h2>Titel</h2>
Hierbei ergibt sich der Zusammenhang (im Sinne einer Zugehörigkeit) von <h2>
zu den folgenden Paragraphen <p>
nur dadurch, dass diese nachstehen. Selbes lässt sich ja ebenso für das fragliche Beispiel feststellen:
<dl>
<dt>Titel</dt>
<dd>Text</dd>
<dd>Text</dd>
<dt>Titel</dt>
</dl>
Hm, HTML 4 [HTML401 §10.3] sagt nichts über multiple 'dd'-Elemente nach einem 'dt'-Element.
HTML 5 [HTML5 §4.5.10] sagt: “Each group must consist of one or more names (dt elements) followed by one or more values (dd elements). […] The values within a group are alternatives; multiple paragraphs forming part of the same value must all be given within the same dd element.”
Als Programmierer habe ich es mit _einer_ Definition, sagen wir eine Funktion, bestehend aus _einer_ "Einleitung" und _einem_ "Funktionsrumpf" zutun:
function titel(){
alert("Text");
alert("Text");
}
Diese eindeutige Struktur der Zugehörigkeit ist in HTML eben nicht (immer) gegeben. Jedoch ist diese Struktur sehr nützlich. Dabei denke ich an DOM:
<div>
<h2>Titel</h2>
<p>Text</p>
<p>Text</p>
</div>
Einfach und performant kann ich durch document.getElementsByTagName('div')[0].childNodes
auf alle zugehörigen - ja zusammenhängenden - Elemente zugreifen. In einer linearen Struktur fehlen mir diese Möglichkeiten, Bereiche, die eben für Performanz eine gewichtige Rolle spielen können, vorzudefinieren. Ich war angetan vom Konzept XHTML 2.0 mit seinem Element <section> hinsichtlich der div-ites. Jedoch krankte eben die Auszeichnung von Unterteilungen mittels <h> an den oben stehenden Problemen im DOM.
Aus Blickwinkel eines Programmierers also bin ich der Auffassung, dass sich aus der Bedeutung "definition list" -> "definition term" -> "difinition discription" ergeben sollte, dass zu _einem_ Ausdruck _eine_ Beschreibung gehört. Unterteilt sie sich listenartig, bediene ich mich einer (weiteren) Liste, um aus dem vorgegebenen Gewurstel etwas zu machen. (Dir als Berliner sollte es vielleicht etwas sagen, wie ich es tatsächlich meine, wenn ich Dir schreibe: Wir werden das Kind schon schaukeln, auch wenn ihm schon tot ist.)
Ich halte die Auszeichnung mittels <fieldset>
und <legend>
für eine sehr klare und gelungene Strukturierung. Bitte; es geht also auch in HTML. Dagegen ist für mich u. a. die Definitionsliste ein heilloses Durcheinander, was im DOM erst mühselig aufgeschlüsselt werden muss. Mir fehlt hier ein übergeordnetes Element, was die Zusammenhänge klar (okay ^,- klarer) herausstellt:
<dl>
<dr>
<dt/>
<dd/>
<dd/>
</dr>
<dr>
</dr>
</dl>
Gruß aus Berlin!
eddi