Hallöle!
Die Wahrnehmung des (Wohl-)Klanges einer Sprache ist von vielen subjektiven Faktoren geprägt, dünkt es mich.
Ja, das will mir auch so scheinen; Spanisch spreche ich beispielsweise meistens schnell und ziemlich undeutlich (einem Spanier würden sich da wohl die Zehennägel bis zum Knie hochrollen, aber ich kann nix dafür, ich hab's halt so gelernt), dafür gern, denn ich _mag_ diese Sprache, vor allem wenn man fluchen will. "A la puta carajo", "boludo", oder auch der schöne Ausdruck "Estás fuera de tu pobrecita mente?" hört sich doch wesentlich besser an als "Himmelkreuzdonnerwetter", "Volltrottel" oder "Spinnst du?" - mal ganz abgesehen davon, dass man das alles mit wesentlich mehr Schmackes sagen kann als die deutschen Pendants.
Französisch ist eine einfach schöne Sprache, schön wär's, wenn sie auch einfach wäre, ist sie aber nicht. Ich plage mich seit Jahren damit ab, sie zu lernen, es bleibt schwierig, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wenn man jetzt (mal rein klangtechnisch) Spanisch und Französich durch den Mixer jagt, hat man Portugiesisch, das mir beim Französischlernen auch heftig im Wege ist, sehr zum Spaß meiner Französischlehrerin, die mich immer mal darauf aufmerksam machen muß, dass ich gerade die falsche Sprache am Wickel habe - aber Portugiesisch spricht sich eben doch viel leichter, weil man nicht so höllisch über die Formen nachdenken muß, die man jetzt verwenden will.
Italienisch ist von den romanischen Sprachen, die ich regelmäßig zu hören bekomme, an sich die lebhafteste und wandlungsfähigste. Da hatte ich eine Kollegin, die am Telefon ausgesprochen charmant mit ihren Kunden plaudern konnte und einen Kollegen, bei dem sich Italienisch immer anhörte, als würde er einen wirklich richtig dreckigen Witz erzählen. Verstanden habe ich sie beide nicht, aber es war einfach ein Fest, ihnen zuzuhören.
Was man eigentlich gehört haben muß, das sind die Unterhaltungen zwischen Iira, Marjukka, Eija und Paula, wenn wir Mölkky spielen. Diese Mädels sind, man ahnt es schon, Finninen und sie können so rasend schnell zwischen Deutsch und Finnisch umschalten, dass ich manchmal danebenstehe und mich frage, warum ich auf einmal nix mehr verstehe.
Arabisch, da bitte ich jetzt sehr darum, das nicht als Diskriminierung zu werten und mir meinen Eindruck nachzusehen, klingt in meinen Ohren wie eine schwere chronische Halskrankheit. Nichtsdestotrotz ist es absolut faszinierend, wenn man Leute in dieser Sprache eine ganz normale Unterhaltung führen sieht und hört - und das macht letztlich den ganzen Charme einer Sprache aus: Die Leute, die sie sprechen.
File Griese,
Stonie
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It's no good you trying to sit on the fence
And hope that the trouble will pass
'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
Und im Übrigen
kennt auch Stonie Wayne.