Markus T.: Möglichkeiten in Kleinunternehmen?

Hallo.

Da ich gerade einen Stellenwechsel anstrebe, sehe ich mir jeden Tag die offenen Angebote durch. Ich fand dabei ein Angebot einer Firma, dessen Tätigkeit eigentlich ziemlich genau meinem Berufswunsch entspricht. Es ist allerdings ein Kleinunternehmen mit ca 15 - 20 Mitarbeitern (so weit ich das bisher recherchieren konnte).
Hat jemand Erfahrungen mit Kleinunternehmen und kann mir folgende Fragen beantworten?

Muss ich davon ausgehen, dass ich dort prinzipiell nicht gerade ein hohes Gehalt bekomme? Ich war vor 2 Jahren bei einem kleinerem Unternehmen vorstellen, und die wollten mir tatsächlich nur 1850 Euro Brutto zahlen für eine Tätigkeit als Java Software Engineer bei der dümmsten Arbeitszeit überhaupt (9-18h).

Wobei ich bereits bei der 2. Frage wäre: Muss ich damit rechnen, dass ich besonders häufig Überstunden zu machen habe, da ein Unternehmen bei wenigen Mitarbeitern kaum flexibel ist, und man desöfteren wohl "nachsitzen" muss, um mit dem Projekt im Zeitplan zu sein?

Ich bedanke mich für eure Antworten.

Markus T.

  1. Hallo Markus,

    Ich fand dabei ein Angebot einer Firma, dessen Tätigkeit eigentlich ziemlich genau meinem Berufswunsch entspricht. Es ist allerdings ein Kleinunternehmen mit ca 15 - 20 Mitarbeitern (so weit ich das bisher recherchieren konnte).
    Hat jemand Erfahrungen mit Kleinunternehmen und kann mir folgende Fragen beantworten?

    ich habe zwar vor einiger Zeit auch mal 5 Jahre lang in einem Unternehmen dieser Größe gearbeitet, aber ich fürchte, deine Fragen lassen sich so allgemein, wie du sie gestellt hast, gar nicht beantworten. Es kommt sehr auf den konkreten "Laden" an. Ich finde es daher hilfreich für die Entscheidung, wenn du vor der Einstellung nicht nur mit deinem möglichen Chef, sondern auch mit den potentiellen Kollegen mal reden kannst - mit letzteren möglichst in ihrem normalen Umfeld, ohne dass der Chef dabeisitzt.

    Muss ich davon ausgehen, dass ich dort prinzipiell nicht gerade ein hohes Gehalt bekomme?

    Vermutlich. Tendenziell wohl weniger als in einem größeren, am Markt etablierten Unternehmen. Es gibt natürlich auch kleine Firmen, deren Geschäft so gut läuft, dass sie Traumgehälter zahlen.

    Ich war vor 2 Jahren bei einem kleinerem Unternehmen vorstellen, und die wollten mir tatsächlich nur 1850 Euro Brutto zahlen für eine Tätigkeit als Java Software Engineer bei der dümmsten Arbeitszeit überhaupt (9-18h).

    Gegen die Arbeitszeit hätte ich nichts einzuwenden gehabt; das Gehalt kommt mir aber -zumal als Bruttogehalt- nicht gerade üppig vor.

    Wobei ich bereits bei der 2. Frage wäre: Muss ich damit rechnen, dass ich besonders häufig Überstunden zu machen habe, da ein Unternehmen bei wenigen Mitarbeitern kaum flexibel ist, und man desöfteren wohl "nachsitzen" muss, um mit dem Projekt im Zeitplan zu sein?

    Rechne mal lieber damit. ;-)
    In kleinen Unternehmen ist das Betriebsklima oft auch "intimer". Das muss nicht heißen, dass man's mit dem Chef und/oder mit den Kollegen besonders gut kann, aber die Strukturen sind meist doch "familiärer" als in einem Großkonzern. Damit steigt aber meist auch die Motivation, etwas zu leisten, weil die eigene Leistung prozentual mehr wiegt als in einem Großkonzern. Auf der anderen Seite sinkt die Hemmschwelle, von Mitarbeitern oder Kollegen entsprechenden Einsatz zu fordern. Das führt genau dazu, was du andeutest: Mehrarbeit und Überstunden, wenn man nicht den Ruf einer "faulen Sau" haben möchte.

    So long,
     Martin

    --
    Ja, ja ... E.T. wusste schon, warum er wieder nach Hause wollte.
    1. Hallo.

      Gegen die Arbeitszeit hätte ich nichts einzuwenden gehabt;

      Naja ich schon, da ich von meiner letzten Firma noch verwöhnt bin: Arbeitszeit 6h bis spätestens 14:30h. Freitags wurde es ab und zu schon mal "lange" (16:00h). Montags war dafür ca 12h nach Hause gehen angesagt. So hat man wenigstens noch etwas vom Tag. Arbeitszeiten, die über 17h hinausgehen, sind bei mir praktisch ein K.O.-Kriterium. Schließlich lebe ich ja nicht um arbeiten zu gehen, sondern ich gehe arbeiten um zu leben. =)

      Rechne mal lieber damit. ;-)
      In kleinen Unternehmen ist das Betriebsklima oft auch "intimer". Das muss nicht heißen, dass man's mit dem Chef und/oder mit den Kollegen besonders gut kann, aber die Strukturen sind meist doch "familiärer" als in einem Großkonzern. Damit steigt aber meist auch die Motivation, etwas zu leisten, weil die eigene Leistung prozentual mehr wiegt als in einem Großkonzern. Auf der anderen Seite sinkt die Hemmschwelle, von Mitarbeitern oder Kollegen entsprechenden Einsatz zu fordern. Das führt genau dazu, was du andeutest: Mehrarbeit und Überstunden, wenn man nicht den Ruf einer "faulen Sau" haben möchte.

      Das habe ich befürchtet. =)

      M.T.

      1. Hi,

        »» Gegen die Arbeitszeit hätte ich nichts einzuwenden gehabt;
        Naja ich schon, da ich von meiner letzten Firma noch verwöhnt bin:

        naja, "verwöhnt" ist immer eine Frage des Standpunkts. Was du als angenehm schilderst:

        Arbeitszeit 6h bis spätestens 14:30h.

        ... wäre für mich der Horror, das könnte ich nur als Ausnahmefall mal akzeptieren.

        Arbeitszeiten, die über 17h hinausgehen, sind bei mir praktisch ein K.O.-Kriterium.

        Arbeitszeiten, die vor 08.00h beginnen, sind für mich ein klares K.O.-Kriterium. Bis etwa halb acht, manchmal acht Uhr schlafe ich normalerweise, am Wochenende gern auch mal bis zehn.

        Schließlich lebe ich ja nicht um arbeiten zu gehen, sondern ich gehe arbeiten um zu leben. =)

        Eben. Und damit möchte ich ja nicht schon mitten in der Nacht anfangen. ;-)

        Viel Glück bei der Suche,
         Martin

        --
        Irgendwann in grauer Vorzeit benutzte einer unserer prähistorischen Vorfahren ein Schimpfwort anstelle der Keule.
        Die Zivilisation hatte begonnen.
        1. Hallo.

          Bis etwa halb acht, manchmal acht Uhr schlafe ich normalerweise, am Wochenende gern auch mal bis zehn.

          Na bumm. Samstags um 10h bin ich schon seit 2 Stunden im Fitness-Center. =)
          Aber ich bin sehr froh, dass es Leute wie dich gibt. Mein aktueller Gruppenleiter ist ebenso der Spätaufsteher und Längerbleiber. Er kommt oft erst um 11h ins Büro, und bleibt dafür bis 20h Abends oder länger. Ich bin natürlich sehr glücklich darüber, denn andernfalls müssten Mitarbeiter wie ich solche Arbeitszeiten über sich ergehen lassen.

          M.T.

  2. Das hängt vom Unternerhmen ab, und zwar startk würd ich sagen. Deswegen solltest du das selber abklopfen.
    Eine Bewerbung ist noch keine Zusage, da kannst du das dafür alles ausfindig machen.
    Warum hat ein Entwickler feste Arbeitszeiten? Und noch dazu so blöde?
    Überstundenregelungen sind auch so verschieden wie es nur geht, wie auch die Bezahlung.
    Ein paar Tips wie ich das sehe:
    Such dir etwas das dir im Gesamtbild passt. Über etwas das man notgedrungen erst mal in Kauf nimmt weil was anderes super passt, regt man sich in ein paar Monaten oder Jahren auf.
    Geld ist nicht alles, auch Freizeit und flexible Arbeitszeiten zählen.
    Das Betriebsklima ist nicht zu unterschätzen. Musst du grundlos im Schlips da sitzen? Hast du lauter Idioten um dich rum?

    All das kann dir hier keiner beantworten. Selbst die beste Antwort "meistens ist es so ..." hilft da nur bedingt.

    1. Hallo.

      Über etwas das man notgedrungen erst mal in Kauf nimmt weil was anderes super passt, regt man sich in ein paar Monaten oder Jahren auf.

      Sagen wir's mal so. Bei der Arbeitszeit lasse ich mich bei einem gutem Gehalt ja noch auf Kompromisse ein, aber beim Gehalt nicht. Schließlich kann ich mir von einem guten Betriebsklima, o.ä. ja nicht mein Leben finanzieren.
      Wobei ich aber sagen muss, dass mir 4 Dinge besonders wichtig sind (die Reihung ist gleichzeitig der Wichtigkeitsfaktor):

      1.) Gehalt
      2.) Betriebsklima
      3.) Arbeitszeit
      4.) Tätigkeit

      M.T.

      1. Schließlich kann ich mir von einem guten Betriebsklima, o.ä. ja nicht mein Leben finanzieren.

        Natürlich nicht.
        Aber es hängt ja alles irgendwie zusammen. Z.B. lieber 100 Euro brutto weniger und dafür Kollegen, bei denen es mir nicht schon nach dem aufstehen den Magen rumdreht ;-)

        1. [latex]Mae  govannen![/latex]

          Schließlich kann ich mir von einem guten Betriebsklima, o.ä. ja nicht mein Leben finanzieren.
          Natürlich nicht.
          Aber es hängt ja alles irgendwie zusammen. Z.B. lieber 100 Euro brutto weniger und dafür Kollegen, bei denen es mir nicht schon nach dem aufstehen den Magen rumdreht ;-)

          Zustimmung. Auch aus Erfahrung kann ich sagen, daß ständiger Ärger und schlechtes B-Klima wortwörtlich auf den Magen schlagen. Lieber gehen als die Gesundheit zu ruinieren!

          Cü,

          Kai

          --
          „It's 106 miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark, and we're wearing sunglasses“.
          „Hit it!“
          Selfzeugs
          SelfCode: sh:( fo:| ch:? rl:( br:< n4:( ie:{ mo:| va:) js:| de:> zu:) fl:( ss:| ls:?
          1. Hi,

            Auch aus Erfahrung kann ich sagen, daß ständiger Ärger und schlechtes B-Klima wortwörtlich auf den Magen schlagen. Lieber gehen als die Gesundheit zu ruinieren!

            das kann ich  -ebenfalls aus eigener Erfahrung- bestätigen. Ich habe ein bis zwei Jahre gebraucht, um das zu begreifen und die Konsequenzen zu ziehen. Bei mir war's nicht nur der Magen und die restliche Verdauung, sondern auch häufige Kopfschmerzen, andauernde Müdigkeit und Reizbarkeit.

            Ciao,
             Martin

            --
            Auf jeden Menschen auf der ganzen Welt entfallen statistisch gesehen etwa 3000 Spinnen, wie Wissenschaftler jetzt festgestellt haben.
            Wer will meine haben? Denn ich will sie bstimmt nicht.
        2. Hallo,

          »» Schließlich kann ich mir von einem guten Betriebsklima, o.ä. ja nicht mein Leben finanzieren.
          Natürlich nicht.
          Aber es hängt ja alles irgendwie zusammen. Z.B. lieber 100 Euro brutto weniger und dafür Kollegen, bei denen es mir nicht schon nach dem aufstehen den Magen rumdreht ;-)

          eben, und deshalb würde ich die Rangfolge der Faktoren, die Markus anführt, für mich fast genau umkehren:

          1. Tätigkeit
            2. Betriebsklima
            3. Arbeitszeit
            4. Gehalt

          Zunächst muss mir die Tätigkeit liegen und Spaß machen, das ist für mich das Wichtigste. Dann muss ich mit den Kollegen und den Bedingungen in der Firma gut zurechtkommen; nach Möglichkeit möchte ich Gleitzeit, so dass ich meine Arbeitszeit frei einteilen kann. Das Gehalt ist für mich ein Faktor, der erst nach diesen dreien zur Sprache kommt.

          So long,
           Martin

          --
          Wenn du beim Kochen etwas heißes Wasser übrig hast, friere es ein.
          Heißes Wasser kann man immer gebrauchen.
          1. Hallo.

            Zunächst muss mir die Tätigkeit liegen und Spaß machen, das ist für mich das Wichtigste. Dann muss ich mit den Kollegen und den Bedingungen in der Firma gut zurechtkommen; nach Möglichkeit möchte ich Gleitzeit, so dass ich meine Arbeitszeit frei einteilen kann. Das Gehalt ist für mich ein Faktor, der erst nach diesen dreien zur Sprache kommt.

            Die Tätigkeit muss mir natürlich auch Spaß machen. Schließlich ist das der Grund, warum ich mein aktuelles Unternehmen verlassen will, aber wäre das Gehalt hoch genug, und die Arbeitszeit besser, würde ich darüber wirklich eine längere Zeit hinwegsehen können. Die perfekte Tätigkeit gibt es aber trotzdem nicht und bei jeder Tätigkeit gibt es Höhen und Tiefen.
            Aktuell ist mir meine Tätigkeit aber einfach viel zu stupide, habe zwar Gleitzeit, was auch gut ist, aber mit einer Kernzeit von 8 bis 17h, was wiederum ein schlechter Deal ist. Unerwähnt sollte auch nicht bleiben, dass ich einen pauschalierten Vertrag habe, mit dem es locker mind. 9 Stunden pro Tag sind, natürlich ohne eine Überstunde bezahlt zu bekommen. So gesehen ist das Gehalt dann ja wiederum gar nicht so gut.

            M.T.

            1. habe zwar Gleitzeit, was auch gut ist, aber mit einer Kernzeit von 8 bis 17h

              9 Stunden Kernzeit ... macht eine Arbeitszeit von vielleicht 8 Stunden. Wo soll da noch Gleitzeit sein? Überstunden, die man gerne vorher oder nachher noch machen darf? Ich würde sagen da hat man dich sauber verarscht.

              natürlich ohne eine Überstunde bezahlt zu bekommen.

              In der Tat, man hat dich verarscht!

              So gesehen ist das Gehalt dann ja wiederum gar nicht so gut.

              In deinem Fall sollten die Bedingungen verbessert werden, nicht (oder nicht ausschließlich) das Gehalt erhöht. Kein Gehalt ist es wert dass man sich die Nerven ruiniert.

              1. Hello,

                natürlich ohne eine Überstunde bezahlt zu bekommen.
                In der Tat, man hat dich verarscht!

                ja - nein - vielleicht. Du kennst die Beratungsbranche? Da wäre das wohl eher als normal anzusehen. Zugegeben, die Gehälter dort entsprechen nicht dem was andere Leute für 9-5-Arbeit kriegen.

                MfG
                Rouven

                --
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                Because good guys need a break every once in a while.  --  Morty in "Click" (Columbia Pictures, 2006)
              2. Hallo.

                »» habe zwar Gleitzeit, was auch gut ist, aber mit einer Kernzeit von 8 bis 17h
                9 Stunden Kernzeit ... macht eine Arbeitszeit von vielleicht 8 Stunden. Wo soll da noch Gleitzeit sein? Überstunden, die man gerne vorher oder nachher noch machen darf? Ich würde sagen da hat man dich sauber verarscht.

                So ist es. Es gibt Abteilungen bei uns, wo die Leute im Schnitt 10 Stunden da sind, natürlich mit dem gleichen pauschalierten Vertrag, d.h. alle Üst sind mit dem Gehalt abgegolten. So ist es für das Unternehmen auch leichter, Leute zu kündigen, denn wenn die anderen länger arbeiten, kostet es dem Unternehmen ja nichts. Schließlich sind ja alle Üst mit dem Gehalt abgegolten. So ein Vertrag ist sogar gesetzlich, solange man, würde man Üst schreiben, nicht das Mindestgehalt unterschreitet. Andernfalls wäre es sittenwidrig.

                »» natürlich ohne eine Überstunde bezahlt zu bekommen.
                In der Tat, man hat dich verarscht!

                Absolut.

                »» So gesehen ist das Gehalt dann ja wiederum gar nicht so gut.
                In deinem Fall sollten die Bedingungen verbessert werden, nicht (oder nicht ausschließlich) das Gehalt erhöht. Kein Gehalt ist es wert dass man sich die Nerven ruiniert.

                Du hast absolut recht. Man muss zwar dazu sagen, dass wir zusätzlich eine Prämie von 1500 Euro (brutto) pro Quartal bekommen, aber dennoch fühle ich mich durch den Vertrag ungerecht behandelt.
                Da mir meine Tätigkeit, wie ich bereits erwähnte, ohnehin zu stupide ist, ist für mich die ganze Sache klar. Ich verlasse das Unternehmen.

                Viele Grüße.
                M.T.

                1. Moin Moin!

                  Da mir meine Tätigkeit, wie ich bereits erwähnte, ohnehin zu stupide ist, ist für mich die ganze Sache klar. Ich verlasse das Unternehmen.

                  Nur mal so am Rande: Eine Kündigung durch den Arbeitnehmer führt beim Arbeitslosengeld zu einer Sperrzeit von drei Monaten. Das gilt auch für Aufhebungsverträge und alles andere, was keine fristgerechte Kündigung durch den Arbeitgeber ist. Details in http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/MB-f-Arbeitslose.pdf

                  Alexander

                  --
                  Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                  1. Hallo.

                    Glücklicherweise bin ich in Ö. daheim. Da ist es nur ein Monat, zumal ich ohnehin erst gehe, wenn ich einen neuen Job gefunden habe.

                    Viele Grüße.
                    M.T.

                  2. Hallo,

                    »» Da mir meine Tätigkeit, wie ich bereits erwähnte, ohnehin zu stupide ist, ist für mich die ganze Sache klar. Ich verlasse das Unternehmen.
                    Nur mal so am Rande: Eine Kündigung durch den Arbeitnehmer führt beim Arbeitslosengeld zu einer Sperrzeit von drei Monaten.

                    ja und - was willst du damit andeuten? Dass Markus kündigen und dann sofort Arbeitslosengeld kassieren will? Das wäre ja ein starkes Stück.
                    Abgesehen davon, dass das, was das Arbeitsamt unter "arbeitslos" versteht, eigentlich "arbeitssuchend" heißen müsste. Denn wenn ich meinen Job kündige, um mir ein halbes Jahr Auszeit zu gönnen, bin ich auch arbeitslos im eigentlichen Sinn des Wortes - aber nicht arbeitssuchend.

                    Aber normalerweise kündigt man ja erst dann, wenn man etwas Neues *sicher* in der Hand hat, mit Vertrag und Unterschrift. Egal ob Job oder Wohnung.

                    So long,
                     Martin

                    --
                    Ja, ja ... E.T. wusste schon, warum er wieder nach Hause wollte.
  3. Hi

    Im vergangenen Quartal wurden in der EURO Zone 1,2 Mio. Arbeitsplätze abgebaut. Ich hätte an deiner Stelle andere Sorgen als Langeweile, Überstunden oder Gehalt. Wenn der Job einigermaßen sicher ist, dann würde ich mich momentan garantiert nicht von der Stelle bewegen (im wahrsten Sinne des Wortes).

    Gruß

    Uwe
    Portland, Oregon

    1. Hallo.

      Im vergangenen Quartal wurden in der EURO Zone 1,2 Mio. Arbeitsplätze abgebaut. Ich hätte an deiner Stelle andere Sorgen als Langeweile, Überstunden oder Gehalt. Wenn der Job einigermaßen sicher ist, dann würde ich mich momentan garantiert nicht von der Stelle bewegen (im wahrsten Sinne des Wortes).

      Ja, die "Wirtschaftskrise". In dem Karrierportal, in dem ich jeden Tag die Angebote durchblättere, sind aber mindestens 100 neue IT-Jobs pro Tag zu finden.
      Durch dieses ganze Gerede und die Berichterstattung wird alles dermaßen dramatisiert, obwohl es wahrscheinlich weniger schlimm ist als es zu sein scheint. Die ständige pessimistische Berichterstattung der Medien verschärft diese Situation aber noch unnötig.

      Viele Grüße.
      M.T.

      1. Moin Moin!

        Ja, die "Wirtschaftskrise". In dem Karrierportal, in dem ich jeden Tag die Angebote durchblättere, sind aber mindestens 100 neue IT-Jobs pro Tag zu finden.

        Dann zähl mal durch, wie viele Personalagenturen, Zeitarbeitsfirmen und Provisionsabzocker dort mit Phantasiestellen Leute in ihre Kartei bekommen wollen. Aus einer Mail:

        "Falls Sie keinen Vermittlungsgutschein besitzen, besteht die Möglichkeit, die Provision im Erfolgsfalle privat zu zahlen. Für die Vermittlung in eine konkrete Stelle schlagen wir Ihnen folgendes Modell vor:
            * Nur nach erfolgreicher Vermittlung, Zahlung beginnt 6 Wochen nach Arbeitsbeginn bei Ihrem neuen Arbeitgeber
            * Sie zahlen in bequemen Raten 10 Monate lang von jeweils 10% des Brutto-Monatslohnes
            * Raten sind nur fällig, solange Sie bei dem Arbeitgeber angestellt sind"

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Hallo.

          Dann zähl mal durch, wie viele Personalagenturen, Zeitarbeitsfirmen und Provisionsabzocker dort mit Phantasiestellen Leute in ihre Kartei bekommen wollen.

          Ok, du hast zwar gar nicht so unrecht, aber es sind schon viele Firmen, die Leute suchen. Und bei all diesen Personalvermittlern werde ich mich ohnehin nicht bewerben. Schließlich bin ich ja kein Leihvieh.
          Und falls ein Angebot doch mal dermaßen gut sein soll, dass ich über so eine Personalagentur gehe, verweigere ich, wenn ich nur ein Leihangestellter wäre. Entweder eine Vermittlung ohne Verpflichtungen, oder gar nicht.

          Viele Grüße.
          M.T.

      2. Hi

        In dem Karrierportal, in dem ich jeden Tag die Angebote durchblättere, sind aber mindestens 100 neue IT-Jobs pro Tag zu finden.

        Glaubst du alles, was du im Internet liest...? <g>

        Die ständige pessimistische Berichterstattung der Medien verschärft diese Situation aber noch unnötig.

        Das dachte ich auch erst. Bis auf einmal ein Freund/ Nachbar nach dem anderen entlassen wurde und die Leute über Nacht auf der Straße standen. Und fast alle kommen aus der IT Branche, nebenbei bemerkt (Intel ist gleich um die Ecke).

        Viele Grüße

        Uwe
        Portland, Oregon

    2. Hallo uwe!

      Im vergangenen Quartal wurden in der EURO Zone 1,2 Mio.

      Wie sieht es eigentlich bei Euch aus?

      Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
      Patrick

      --
      _ - jenseits vom delirium - _

         Diblom   [link:hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash]
      J'ai 10 ans! | Achtung Agentur! | Nichts ist unmöglich? Doch! | Heute schon gegökt?
      1. Hi Patrick

        Wie sieht es eigentlich bei Euch aus?

        Wies sagt man so schön? Beschissen ist geprahlt... . Landesweit haben wir 9% Arbeitslosigkeit, hier in Oregon liegen wir mit 12,4% einsam an der Spitze. Und das, obwohl hier jede Menge Hightech Firmen angesiedelt sind.

        Viele Grüße

        Uwe
        Portland, Oregon

  4. Moin Moin!

    Muss ich davon ausgehen, dass ich dort prinzipiell nicht gerade ein hohes Gehalt bekomme? Ich war vor 2 Jahren bei einem kleinerem Unternehmen vorstellen, und die wollten mir tatsächlich nur 1850 Euro Brutto zahlen für eine Tätigkeit als Java Software Engineer bei der dümmsten Arbeitszeit überhaupt (9-18h).

    Gehalt hängt ab von Berufserfahrung, Qualifikation (Schein-Leistung), Verhandlungsgeschick, finanzieller Situation des Unternehmens. 1850 € hab ich im Praxissemester kassiert, danach deutlich mehr. Auch in kleinen Unternehmen lassen sich Gehälter von über 4000 € verhandeln.

    Wobei ich bereits bei der 2. Frage wäre: Muss ich damit rechnen, dass ich besonders häufig Überstunden zu machen habe, da ein Unternehmen bei wenigen Mitarbeitern kaum flexibel ist, und man desöfteren wohl "nachsitzen" muss, um mit dem Projekt im Zeitplan zu sein?

    Das hängt vom Projekt-Manager ab. Kann der nicht planen oder plant der 100% Überstunden gnadenlos mit ein, dann ja. Bis Du selbst der Projekt-Manager, ist das Dein Problem, wenn Du Dich auf zu knappe Fristen einläßt.

    Einen Job komplett ohne Überstunden wirst Du in der Praxis wohl nur verbeamtet im öffentlichen Dienst finden. Gelegentliche Überstunden sind immer mal drin, und ab einem gewissen Monatseinkommen würde ich auch nicht mehr unbedingt darauf zählen, dass jede extra gearbeitete Minute auch bezahlt wird. Ob Du Dich auf einen Vertrag einläßt, der pauschal alle Überstunden mit dem Monatsgehalt abdeckt, ist Deine Entscheidung. Ich würde mittlerweile darauf achten, dass die Überstunden nach oben hin begrenzt sind.

    Wenn der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten im Sinne von Überstunden fordert, würde ich im Gegenzug ebenfalls flexible Arbeitszeiten fordern, sprich: Anwesenheit in der Kernarbeitszeit (z.B. 10:00 bis 15:00), ansonsten freie Arbeitszeitgestaltung, ggf. mit Freizeitausgleich für Überstunden.

    Bereitschaftsdienst, gerne bei Admins gefordert, würde ich mir sehr genau überlegen. Dreimal in der Woche nachts um 03:00 aus dem Bett geklingelt zu werden, um irgendeinen Server zu reanimieren oder irgendeinem dämlichen Kollegen bei der Internet-Einwahl das Händchen zu halten, ist nicht gerade mein Traum von einem Arbeitsplatz. Im Kino, beim Essen und bei einer Familienfeier ist so ein Anruf ähnlich lustig.

    Aus leidvoller Erfahrung mit kleinen Unternehmen: Unerwartete finanzielle Belastungen sind für kleine Unternehmen oft wesentlich härter als für mittlere oder große, gelegentlich führen die auch mal in die Pleite, wo ein mittleres oder großes Unternehmen einfach mal ein oder zwei Millionen in den Sand setzen kann.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".