Længlich: Tschechische Zeichen richtig darstellen

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Nenànkäk nätäydëk häjit shò trì’nlay!

Zunächst einmal wollte ich mich dafür entschuldigen, deine Mühe und deren Ergebnis nicht hinreichend gewürdigt zu haben. Das tut mir leid, denn man sieht auch deiner Schriftart die Mühe an, die du in sie investiert hast. Hut ab.

Danke. Meine Anmerkung sollte aber keineswegs ein Vorwurf sein – ich wollte nur darauf hinweisen, daß ich beim Thema Sonderzeichen nicht mehr wirklich staune, weil ich mich eben selbst recht intensiv damit beschäftige.

Ich befürchte, als Japaner hat er aber längerfristig einen strategischen Vorteil. Und sein Tempo ist insbesondere unter Berücksichtigung der Komplexität seiner heimatlichen Schriftzeichen geradezu beängstigend.

Ja, er wird bald mehr Zeichen haben als ich. Und wenn er wirklich alle japanischen macht, wird er auch mehr haben, als mein Rechner verträgt. ;-)
(Spätestens bei ca. 15.000 werde ich neue Hardware brauchen – dafür ist der Laptop zu alt; das Speichern dauert fast 10 Minuten.)
Ich sehe coz aber nicht wirklich als Konkurrenten: Erstens hat er, insbesondere durch den Fokus auf Japanisch, großteils ganz andere Zeichen als ich, und zweitens sieht seine Schriftfamilie wirklich ganz anders aus. Wir ergänzen uns also eher. ;-)

Was die Komplexität betrifft: Ich kenne seine Arbeitsweise nicht, aber von meiner ausgehend würde ich sagen, die gehen noch, da sie sich sehr überwiegend aus einfachen Strichen zusammensetzen lassen. Am schwierigsten sind für mich immer geschwungene Formen, die ich nicht aus bereits vorhandenen generieren kann, sowas wie:
S & § ß Ձ Ջ ץ Ꮡ ᜣ ℓ Ⳡ ꝸ 𝔅 𝔖 𝕊
Allerdings hat coz dadurch mehr Aufwand als ich, daß er jedes Zeichen für jeden Schnitt machen muß, während ich jedes (zumindest bis auf weiteres) nur einmal mache.

Auch die Vielzahl der Schriftschnitte ist beachtlich.

Beachtlich ist vor allem, dass sich das teilweise auch auf geometrische Sonderzeichen bezieht. Überhaupt hält der Ausbau nicht nur einige interessante Varianten parat, sondern er profitiert deutlich davon, dass er keine generischen Symbole übernimmt, sondern beispielsweise auch mathematische und Dingbats passend konstruiert. Mich fasziniert dabei regelrecht, so selten das Gefühl zu haben, dass ein Zeichen nicht so recht in diese Schriftart passt.

Ja, das macht er wirklich richtig gut. Bei einer Serifenschriftart wie meiner ist das so gar nicht möglich, z.B. lassen sich Kriterien, welcher Strich wie dick zu sein hat, nicht so einfach vom lateinischen Alphabet auf Thai oder mathematische Operatoren übertragen. Es gibt also eher Gruppen von Zeichen, die zueinander passen. Eine serifenlose Schriftart mit einheitlicher Strichdicke hat hier einen klaren Vorteil. (Das soll keine Herabstufung von coz’ guter Arbeit sein. In wenigen Schriftarten wurde dieser Aspekt so gut berücksichtigt, wie er es tut.)

Viele Grüße vom Længlich

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Mein aktueller Gruß ist:
Gwich’in (Alaska und Canada)