Merhaba!
Dieses Konzept sieht man ihr an. Und wenn du das schon so erklärst, klingt es aus meinem Mund ja auch nicht despektierlich, wenn ich sie als typische Gebrauchsschrift bezeichne.
Genau dafür ist sie gedacht, und eben vor allem für Texte, in denen Sprachen / Zeichen gemischt vorkommen, die man sonst eher nicht in einer Schriftart findet.
Wenn das Design ausschlaggebend ist, ist es auch grundsätzlich eher zu empfehlen, eine Schriftart zu verwenden, die auf die benötigte(n) Sprache(n) spezialisiert ist (es gibt ja auch Zeichen, die in unterschiedlichen Sprachen / Ländern / Regionen unterschiedlich aussehen, z.B. Ļ oder einige kursive Kyrilliza). Unicode-Fonts sind in dieser Hinsicht von Natur aus eher Fallbacks für den Fall, daß man was braucht, was in der sonst verwendeten Schrift fehlt.
Natürlich bedeutet die eierlegende Wollmilchsau immer auch einen Kompromiss. Kleine Eier, juckende Wolle, ... -- da macht man bei dir doch vergleichsweise wenige Abstriche. Das nennt man wohl einen guten Kompromiss.
Ja, ich bemühe mich. Aber eine Unicode-Schriftart, in der alle Zeichen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen perfekt zueinander passen, halte ich inzwischen für unmöglich. Es werden eher Gruppen von zueinander passenden Zeichen, aber durch einige globale Eigenschaften wie z.B. die immer gleiche Zeilenhöhe sieht es immer noch besser aus, als wenn die Zeichen aus ganz unterschiedlichen Schriftarten zusammengesucht werden (und ist natürlich auch einfacher beim Schreiben von Texten).
Die habe ich ohnehin längst abgeschrieben. Kritisch sind die diakritischen Zeichen, von denen ich doch gern zumindest einige hätte.
Inwiefern kritisch? Nicht genug Platz nach oben und unten? Daß einige Diakritika, wie z.B. Punkt und Kringel, deutlich von Deinen sonst verwendeten Konventionen abweichen werden, halte ich für nicht so schlimm. Diakritika sollen ruhig auffallen; das verbessert die Lesbarkeit. Und wenn sie keine völlig falsche Größe oder Dicke haben, stören sie so gut wie nie. (Oder anders herum ausgedrückt: Diakritika, die in der eigenen Sprache nicht vorkommen, sehen für den Betrachter immer komisch aus. Mach die deutschen und französischen so, daß sie für Dich okay aussehen, und die ungewohnteren dann einfach analog dazu.)
Grundsätzlich gefällt mir die Schrift aber, und sie ist auch gut lesbar.
Danke, ja, ich habe da auch einige Zeichen nicht für sich optimal gestaltet, sondern die Unterscheidbarkeit der Zeichen sowie das Raster im Auge behalten. Ansonsten könnte eine solche Schriftart aber auch gar nicht funktionieren. Denn obwohl sie natürlich nicht für Fließtext gedacht war, stand eine gewisse Lesbarkeit natürlich ziemlich weit oben auf der Liste.
Ja, das ist eine gute Entscheidung. Ich habe schon öfter Schriftarten für grafische Anliegen heruntergeladen und dann festgestellt, daß man gerade das Wort, das ich brauche, gar nicht entziffern kann. Oder daß auch einfachere Sonderzeichen wie Umlaute und manchmal sogar Zahlen fehlen.
Wenn Du Dir nicht ausgerechnet »möglichst vollständige Unicode-Schriftart« zum Ziel setzt, ist sie durchaus Release-würdig. Von Latein, Griechisch und Kyrillisch müßten fast alle Zeichen machbar sein, und das wäre dann schon ein sehr guter Zeichenvorrat für so eine stylishe Schrift.
Vielleicht entlasse ich sie tatsächlich mal in die freie Wildbahn. Irgendwer wird sie sicher für irgendetwas gebrauchen können, auch wenn sie nur einen Bruchteil der Zeichen deiner Schriftart enthält. Vielleicht komme ich dann auch noch das eine oder andere mal auf dich zu, wenn ich den Font vor Glyphen nicht mehr sehe.
Gerne!
Das stimmt. Mir ist es aber anhand der Kanji aufgefallen. Man sieht es gut auf dieser Seite an dem zweitletzten Zeichen der jeweils großen Zeile. Das geht einfach nicht mehr mit den ganz dicken Strichen. Die Lösung von coz, zumindest die vertikalen Striche so dick zu machen, halte ich für die bestmögliche. Ohne die würde das Zeichen unpassend aussehen.
Das finde ich auch. Allerdings weiß nicht, wie das in Japan gesehen wird. Weißt du da mehr?
Ich weiß es nicht, aber ich denke, daß diese Lösung wohl als recht normal empfunden wird. Japaner scheinen recht gern sehr fette Schriften zu verwenden (sieht man oft auf Plakaten und Packungen), und irgendwas müssen sie sich ja dann mit den Zeichen einfallen lassen, die aus zu vielen Strichen bestehen. Daß einzelne Striche dann dünner bleiben, habe ich schon öfter gesehen - damit bleiben die Zeichen ja auch gut lesbar (hinreichende Größe vorausgesetzt), und es sieht auch nicht schlecht aus. Die Alternative, das Zeichen als ganzes dünner zu machen, fällt sofort störend ins Auge.
Viele Grüße vom Længlich
--
Mein aktueller Gruß ist:
Türkisch