at: Tschechische Zeichen richtig darstellen

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Hallo.

Vielleicht solltest du das Forum für einen Spendenaufruf nutzen. Ich habe hier leider gerade kein leistungsfähiges Gerät übrig, aber bei einigen hier stapelt sich das Zeug sicher nur in irgendeiner Ecke.

Danke, aber das ist gar nicht nötig. Ich habe ja schon einen besseren Rechner, nur will der FontCreator auf diesem den alten Lizenzschlüssel nicht mehr. Sobald eine neue Version vom FontCreator mit min. einem für mich nützlichen neuen Feature erscheint, kaufe ich mir diese und installiere sie auf dem besseren Rechner. Und das wird garantiert passieren, bevor ich die Schmerzgrenze des alten erreiche.

Ah, ich verstehe.

Ja, hinsichtlich des Sprachumfangs ergänzt ihr einander wirklich ganz gut. Aber ich hatte euch auch gar nicht als Konkurrenten wahrgenommen. Interessanterweise teilt ihr euch auch eine riesige Lücke, die den Einsatz eurer Schriftarten für viele Projekte noch in weite Ferne rückt: eine passende Kursive.

Das stimmt. Ursprünglich wollte ich eine fette und eine kursive Variante mitliefern, aber das wurde mir schnell zu aufwendig (die geschwungene Kursive ist auch viel schwieriger als das Original). Natürlich könnte ich einen Assistenten drüberlaufen lassen, der die Zeichen einfach kippt, aber das wäre genau das, was die rendernden Programme sowieso selbst können. Deswegen habe ich mir das dann ganz gespart.

Eine weise Entscheidung. Im Prinzip kann man ja auf beides gut verzichten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: Bei Kursiven von Serifenschriftarten kann man zur Not auf eine völlig andere Schriftart ausweichen, weil in dieser Kategorie die Ähnlichkeit zwischen Normalschnitt und Kursive ohnehin eher gering ausfällt. Zu achten ist dabei hauptsächlich auf den Grauwert. Und da dieser keine Relevanz bei fetten Auszeichnungen hat, kann man dort ebenfalls auf andere Schriftarten ausweichen, nach meinem Empfinden möglichst sogar auf eine deutlich unterschiedliche, vielleicht sogar eine Serifenlose.
Bei der Serifenlosen von coz wüsste ich keinen Ersatz für die fehlenden Kursiven, aber immerhin stehen hier deutlich mehr Gewichte zur Verfügung, sodass man letztlich mit etwas Mühe auf Kursiven verzichten kann. Dagegen ist deine Schriftart recht flexibel zu kombinieren.

Bei dir beginnt die Schwierigkeit ja schon bei der Frage, ob ein Sonderzeichen Serifen haben sollte oder nicht. Und falls ja, sieht das dann auch noch gut aus?

Oh ja, da kann ich ein Lied von singen. Die Faustregel ist einfach: Buchstaben und buchstabenähnliche Symbole bekommen Serifen, alles andere nicht. Man trifft aber recht schnell auf Zeichen, bei denen das nicht durchzuhalten ist. Der erste Buchstabe, bei dem ich Serifen weglassen mußte, war U+0467 CYRILLIC SMALL LETTER LITTLE YUS ѧ (für alle, die ihn nicht angezeigt bekommen: Er sieht ungefähr aus wie ein dreibeiniges A). Die Serifen des mittleren vertikalen Strichs paßten beim besten Willen nicht mehr rein.
Inzwischen kommt das aber so häufig vor, daß ich es gar nicht mehr als Konsistenzproblem empfinde.

Ob das gut oder schlecht ist, lasse ich mal dahin gestellt. Oftmals geht es ja auch gar nicht um die Serifen selbst, sondern um die unterschiedlichen Strichstärken oder die Frage, ob diese innerhalb eines Zeichens variieren oder konstant bleiben sollen. Insgesamt tut man sich da wohl mit einer Serifenlosen leichter. Naja, dafür hat man dort größere Schwierigkeiten mit verspielten Formen -- nicht unbedingt bei der Konstruktion, aber hinsichtlich der Konsistenz des Ergebnisses.

Ich hatte mal mit einem Prototypen ein ähnliches Problem. Dort war meine geometrische Beschränkung der limitierende Faktor. Aber vielleicht wage ich da noch einmal einen Anlauf.

Da kann ich Dich nur ermutigen: Es macht wirklich Spaß!

Im Prinzip ...

Die wenigsten von den genannten Problemen hast Du mit einer Sans-Serif-Schriftart. Abhängig von der Strichdicke kriegst Du aber auch da bei manchen Zeichen Platzprobleme (wenn Du genau hinschaust, siehst Du, daß auch coz bei seinen fettesten Varianten zum Teil dünnere Striche einsetzt).

Beim @ und beim © ist das ja sogar üblich -- außer vielleicht bei den konstruktivistischen Schriftarten von P22. Und der Kreis des Å wächst ja auch kaum mit.

Am schwierigsten ist sicherlich Monowidth, denn da gibt’s Platzprobleme in alle Richtungen. Darüber schreibt Michael Everson, der mit Everson Mono die umfangreichste mir bekannte Monowidth-Schriftart anbietet.

Daran arbeitet coz ja parallel, einschließlich der japanischen Zeichen in zwei Breiten.
MfG, at