Maram bouga!
Eine weise Entscheidung. Im Prinzip kann man ja auf beides gut verzichten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: Bei Kursiven von Serifenschriftarten kann man zur Not auf eine völlig andere Schriftart ausweichen, weil in dieser Kategorie die Ähnlichkeit zwischen Normalschnitt und Kursive ohnehin eher gering ausfällt. […] Dagegen ist deine Schriftart recht flexibel zu kombinieren.
Ja, eben. Das Ziel von Quivira ist erstmal eine möglichst umfangreiche Schriftart, die für Fließtext geeignet ist. Für tolles Design u.ä. nimmt man eher andere Schriften (ggf. in Kombination mit Quivira). Wenn das Design ausschlaggebend ist, ist es auch grundsätzlich eher zu empfehlen, eine Schriftart zu verwenden, die auf die benötigte(n) Sprache(n) spezialisiert ist (es gibt ja auch Zeichen, die in unterschiedlichen Sprachen / Ländern / Regionen unterschiedlich aussehen, z.B. Ļ oder einige kursive Kyrilliza). Unicode-Fonts sind in dieser Hinsicht von Natur aus eher Fallbacks für den Fall, daß man was braucht, was in der sonst verwendeten Schrift fehlt.
Ich hatte mal mit einem Prototypen ein ähnliches Problem. Dort war meine geometrische Beschränkung der limitierende Faktor. Aber vielleicht wage ich da noch einmal einen Anlauf.
Da kann ich Dich nur ermutigen: Es macht wirklich Spaß!
Im Prinzip ...
Okay, ich sehe die Schwierigkeiten:
· Ob sich der Verzicht auf Rundungen und diagonale Linien ewig durchhalten läßt, ist fraglich. Δ und Λ erfordern bereits einiges an Kreativität (gedrehtes V könnte gehen).
· Für Querstriche wie z.B. bei Ƀ, Ꝁ, Ꝃ und Ꝅ, ist kein Platz.
· Symbole wie △, ☜ oder ☣ kannst Du ganz vergessen.
Grundsätzlich gefällt mir die Schrift aber, und sie ist auch gut lesbar. Wenn Du Dir nicht ausgerechnet »möglichst vollständige Unicode-Schriftart« zum Ziel setzt, ist sie durchaus Release-würdig. Von Latein, Griechisch und Kyrillisch müßten fast alle Zeichen machbar sein, und das wäre dann schon ein sehr guter Zeichenvorrat für so eine stylishe Schrift.
Die wenigsten von den genannten Problemen hast Du mit einer Sans-Serif-Schriftart. Abhängig von der Strichdicke kriegst Du aber auch da bei manchen Zeichen Platzprobleme (wenn Du genau hinschaust, siehst Du, daß auch coz bei seinen fettesten Varianten zum Teil dünnere Striche einsetzt).
Beim @ und beim © ist das ja sogar üblich -- außer vielleicht bei den konstruktivistischen Schriftarten von P22. Und der Kreis des Å wächst ja auch kaum mit.
Das stimmt. Mir ist es aber anhand der Kanji aufgefallen. Man sieht es gut auf dieser Seite an dem zweitletzten Zeichen der jeweils großen Zeile. Das geht einfach nicht mehr mit den ganz dicken Strichen. Die Lösung von coz, zumindest die vertikalen Striche so dick zu machen, halte ich für die bestmögliche. Ohne die würde das Zeichen unpassend aussehen.
Viele Grüße vom Længlich
Mein aktueller Gruß ist:
Masongo (Äthiopien)