Hello,
Was meinst Du mit Restriktionen??? Die Captchas oder die Maßnahmen um
sich aus der Haftung zu entfernen???
Aus welcher Haftung willst Du Dich "entfernen"?
Ich habe lange geglaubt, daß durch Webseiten überhaupt kein Schaden entsteht,
für Leib und Leben sowieso nicht und auch sonst nicht. Das ist natürlich nicht
so. Ein Formular kann mißbraucht werden und es entstehen dadurch unter
Umständen Kosten für den Betreiber.
Klar entstehen durch Handeln auch Kosten.
Willst Du dagegen Robots ausschließen? Das mag zu einem guten Prozentsatz möglich sein. Die Verfahren sind bekannt.
Wie schließt Du aber menschliche Spammer aus?
Und vor allem: Wie sorgst Du dafür, dass echte Kunden _nicht_ ausgeschlossen werden. Da sehe ich das viel größere Schadenspotential für eine Firma. Allzu restriktiver http://de.wikipedia.org/wiki/Restriktion Aufbau von Eingabeformularen schreckt die Kontaktsuchenden ab. Sie kommen dann auch meistens nicht wieder, weil die Firma für sie ein negatives, abweisendes Image gewonnen hat.
Aber wer haftet dafür, wer bezahlt den
Schaden? Ich kann mir nicht vorstellen, daß jedesmal der Webdesigner in
Regress genommen wird. Wie läuft das in der rechtlichen Praxis? Mein
Rechtsanwalt hat bei der letzten Abnahme einer Webseite incl. Kontakt-Formular
gesagt, daß die Vermeidung des Regresses durch bestimmte Formulierungen in der
AGB nicht zuviel verlangt ist. Wenn das so ist, dann kann man sich ja
sämtliche Maßnahmen zum Schutz der Formulare sparen was dann natürlich
potentielle Kunden abschreckt.
Was ordentliches Arbeiten mit Paranoia zu tun hat, ist mir in diesem Zusammenhang nicht klar.
Ein bisschen personellen Einsatz kann man von einem Betreiber eines Kontaktformulares schon erwarten. Und immerhin bilden doch die Spam-Einträge auch häufig eine humorige Auflockerung für den tristen Büroalltag ;-)
Ich versuche immer möglichst sichere und komfortable Webseiten zu
programmieren und durch solche Formulierungen in der AGB für den Fall der
Fälle abgesichert zu sein. Aber ist das wirklich der richtige Weg???
Komfortabel ist mMn das, was dem Betreiber möglichst viele Leads bringt, die er dann verfolgen kann und nicht, was ihm möglichst viele Kunden verschreckt. Also muss man bei der sog. Convenience auf die bestmögliche Bedienbarkeit und Verständlichkeit für den Endnutzer (den Kunden deines Kunden) achten.
Wenn diese Leads ihm bereits Hinweise für eine individuelle Kontaktaufnahme geben, wird er den größten Erfolg haben. Wenn er aber nur mit einem Allgemeinprospekt antworten kann, weil der Kunde gar keine Gelegenheit hatte, seine persönlichen Bedürfnisse anzugeben, dann rückt das Geschäft schon wieder in weite Ferne.
Ich habe das mal erlebt, dass ich einer Firma ein eMail geschrieben habe und keine zehn Minuten später hatte ich einen kompetenten Mitarbeiter zu meiner Frage am Telefon. Der hat mir noch so zwei drei vertiefende Fragen gestellt und das Geschäft war perfekt. Die Firma hatte dadurch einen Dauerkunden gewonnen und unsere Firma hatte viel Zeit gespart, was sich dann auch wieder in Geld ausdrücken lässt.
Deshalb halte ich AJAX und ausgeklügelte Grafikdesigns, die vielleicht sogar noch Javascript benutzten, sowie Flashtrailer usw. für den größten Blödsinn. Denn sie verhindern das schnelle Laden und verärgern i.d.R. den ersthaften Kunden. So etwas gehört nur in Spieleplattformen!
Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund
Tom vom Berg
