Alexander (HH): "Die Freiheit nehm' ich mir"

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Moin Moin!

Immer noch niemand wegen Threaddrift am nörgeln? Bin ich im falschen Forum? ;-)

das stimmt natürlich, aber eine Niveauregelung findet man auch heutzutage nur in der gehobenen Mittel- und Oberklasse.

Was wirklich schade ist, denn Citroën hat gezeigt, dass das auch problemlos in kleineren Autos wie dem GS funktioniert.

Mercedes hat sie seit den frühen 80er Jahren für das T-Modell wegen der Zuladung von bis zu 700kg serienmäßig geliefert, für andere Modelle konnte man sie gegen einen erheblichen Aufpreis haben.

Soweit ich weiß, hat Mercedes die Technik irgendwann stumpf von Citroën lizensiert, jedenfalls für einige Modelle. Danach hat man das irgendwie auf Luftfederung à la LKW umgestrickt.

Wie's bei anderen Herstellern aussieht, weiß ich nicht,

Rolls-Royce hat auch bei Citroën eingekauft, schon zu DS-Zeiten, als das Hydrauliköl noch rot war. Und deswegen gibt es bei Rolls Royce immer noch das rote Hydrauliköl zu kaufen.

aber üblich ist wohl nach wie vor die Radaufhängung mit klassischen Stahlfedern.

Millionen Fliegen können nicht irren. ;-)

Ich mag diese Postkutschentechnik jedenfalls nicht. Schon allein die Idee, dass das Fahrwerk bei normalem Verschleiß (der Stoßdämpfer) immer gefährlicher wird, begeistert mich immer wieder. Normaler Verschleiß beim Hydropneumaten, nämlich Druckverlust des Stickstoffs in den Federkugeln, äußert sich durch ein immer härter und "sportlicher" werdendes Fahrwerk, das am Ende höllisch unbequem ist, aber eben NICHT beim geringsten Anlaß aufschaukelt.

Nee, im Ernst: Für mein Sehvermögen ist die Beleuchtung, die man üblicherweise am Auto hat, stark überdimensioniert.

Zum Gesehenwerden reicht das Standlicht allemal
[...]
zum Erkennen der Straße und potentieller Gefahren am Straßenrand meistens auch.
So lange Du nicht wesentlich schneller als Schrittgeschwindigkeit fährst, ja. Danach brauchst Du richtiges Licht, auch bekannt als FAHRlicht.

Quatsch. Innerorts reicht die gegebene Beleuchtung (Straßenlampen, Lichtreklamen) völlig aus, erst außerhalb der Ortschaft sehe ich im Licht-Anmachen einen Nutzen für mich selbst.

Dann hoffe mal, dass Dir nie jemand überholend entgegenkommt, der Dein unterbeleuchtetes Auto als stehend einsortiert oder es komplett übersehen hat.

Am Tag mit Licht zu fahren halte ich durchaus für sinnvoll, aber dann bitte auch rundum mit Licht, und mit dem regulären Fahrlicht.

Ja, aber auch nicht permanent, das halte ich für Schwachsinn. Sondern nur bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. bei Regen, Nebel, Schneefall.

Alleen mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen, Landstraßen durch Wald und Forst, schlecht einsehbare Kurven, die ganzen netten Sachen, die Dir in der Stadt fehlen, hab ich jeden Tag zweimal.

Selbstverständlich. Verblüfft hat mich damals allerdings, dass mir die Umstellung von Opel Corsa (Fahrschulauto) auf Fiat Panda viel leichter fiel als ein paar Wochen vorher von Opel Corsa auf einen neuen Opel Corsa - obwohl es wieder genau das gleiche Modell mit der gleichen Ausstattung und Motorisierung war (ein anderer Fahrschüler hatte das Auto ins Jenseits befördert). Aber das Auto war halt plötzlich neu und nicht so ausgeleiert wie das vorherige ...

Oh ja, meine Fahrschule hatte auch einen schicken und einen rottigen Golf. Den schicken bin ich nur selten gefahren, und mit dem hatte ich nie Probleme beim Anfahren. Der andere Golf hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, weil die Kupplung völlig quer eingestellt und durchgeritten war. "Wieso? Die Kupplung geht doch noch!" *grummel*

Auf Heckantrieb kann ich echt verzichten.

Solange alles "im grünen Bereich" ist, merkt man den Unterschied natürlich nicht. Aber im Grenzbereich, der ja nicht immer erst im Winter auftritt, sondern auch oft schon bei nasser Straße, trennt sich die Spreu vom Weizen.

Kurven: Habe ich eine Kurve unterschätzt, fängt ein Fronttriebler an zu untersteuern und schiebt über die eingelenkten Vorderräder geradeaus zur Kurvenaußenseite. Gaswegnehmen hilft nicht sofort, sondern erst, wenn das Fahrzeug den Geschwindigkeitsüberschuss abgebaut hat. Bis dahin bin ich aber vielleicht schon außen in der Hecke gelandet.

Das hab ich exakt einmal geschafft, den BX mit so viel Gewalt in eine 90°-Kurve zu prügeln, das er ins Kiesbett gerutscht ist. Das muß sehr beeindruckend ausgesehen haben, denn mein Hintermann hat mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck angehalten und rüber geschaut, bis ich den Daumen gehoben hab. Fahranfänger halt ...

Ansonsten ist gerade der BX ein extrem gutmütiges Auto, gerade auch durch das Hydraulikfahrwerk. Der Visa war auch nicht schlecht, wegen der entenartig langen Federwege. Aber längst nicht so gut wie der BX. Ich hab schon ein paar Situationen gehabt, wo mir der Visa weggerutscht wäre, der BX es aber nicht tat. Elchtest im dichten Feierabendverkehr, rund um ein gerade gecrashtes und in die eigene Spur fallendes Auto, macht absolut keinen Spaß, weil das Adrenalin noch 'ne Stunde später aus den Ohren läuft.

Auch "lustig" war mein Erlebnis mit einem ollen VW Transporter, mit großer Pritsche hinten drauf. Irgendeine Dumpfbacke hat mir fast die gesamte Fracht hinter die Hinterachse gestellt, so dass die Vorderräder mangels vorne liegendem Motorblock nur noch so gerade eben Bodenkontakt hatten - und in einer sanften Kurve dann eben nicht mehr so richtig. Was hatte ich einen Spaß, den ganzen Krempel nach vorne zu hebeln.

Anfahren: Hat eines der Antriebsräder wenig Grip, kann ich als Hilfe beim Gasgeben mit dem linken Fuß sanft auf die Bremse treten. Das bremst das durchdrehende Rad ab und sorgt dafür, dass das andere Rad soviel Drehmoment an die Straße bringt, wie die Bremse dem durchdrehenden Rad abverlangt. Beim Heckantrieb ist das natürlich viel leichter - hier brauche ich nicht mit dem linken, ubgeübten Fuß zu bremsen, sondern kann stattdessen die auf die Hinterräder wirkende Handbremse einsetzen.

Die Handbremse des BX wirkt auch auf die Antriebsräder, wie auch schon beim GS (und ich denke auch bei den anderen Hydropneumaten). Das hat wenig mit Front- oder Heckantrieb zu tun.

Bremsen mit dem linken Fuß ist etwas, dass Dir das Hydraulik-Ventil SEHR schnell abgewöhnt.

Alexander

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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".