Nicolas: Wie viel kostet EDV-Support?

Hallo!

Ich habe mal vor kurzem ein Angebot bekommen in einem kleinen Unternehmen (unter 10 Personen) als EDV-Support tätig zu werden. Ich kann gerne von Zuhause arbeiten (Teamviewer, LogmeIn etc.) aber ich muss vielleicht ab und an vor Ort da sein, um zum Beispiel Hardware einzurichten etc. Der Unternehmen-Sitz ist 500 Km weg von mir und ich muss mich entscheiden, ob ich zusage oder nicht.

Mein Problem ist, dass ich mich mit Hard- und Software auskenne aber leider noch nicht richtig im Support-Bereich gearbeitet habe. Ich hatte mal ein paar Eisätze am Telefon gemacht oder mal ein paar Rechner eingerichtet bei Freunden und das war's. Ich habe keine Vorstellung, was ich da falsch machen kann und wie viel Aufwand das überhaupt ist, wenn bei der Firma-X ein paar Programme nicht funktionieren oder Provider-Mailserver spinnt... Ich habe überhaupt keine Ahnung wie ich mich (meine Leistungen) bewerten soll, d.h. 1-X €/Stunde?..

Danke für die Tipps.

  1. Hello,

    Der Unternehmen-Sitz ist 500 Km weg von mir

    Ist das ein Unternehmen der Mineralölindustrie?

    *scnr*
    Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

    Tom vom Berg

    --
     ☻_
    /▌
    / \ Nur selber lernen macht schlau
    http://bergpost.annerschbarrich.de
    1. Ist das ein Unternehmen der Mineralölindustrie?

      Sie verkaufen was aber nicht in Milliardenhöhen. ;)

      1. Hello,

        Ist das ein Unternehmen der Mineralölindustrie?

        Sie verkaufen was aber nicht in Milliardenhöhen. ;)

        Die Frage zielte eigentlich eher auf die Entfernung von Deinem Sitz zum Unternehmenssitz.

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

        --
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        1. Die Frage zielte eigentlich eher auf die Entfernung von Deinem Sitz zum Unternehmenssitz.

          Ok, die sind in Köln, ich bin in Stuttgart. Ist aber fast egal, d.h. wir beiden sind in Deutschland. ;)

          1. Hi,

            Ok, die sind in Köln, ich bin in Stuttgart. Ist aber fast egal, d.h. wir beiden sind in Deutschland.

            Na gut, damit bist du immerhin näher dran, als der heutzutage übliche EDV-Support - der sitzt nämlich auf einem bestimmten Subkontinent ...

            MfG ChrisB

            --
            “Whoever best describes the problem is the person most likely to solve the problem.” [Dan Roam]
            1. Na gut, damit bist du immerhin näher dran, als der heutzutage übliche EDV-Support - der sitzt nämlich auf einem bestimmten Subkontinent ...

              Du meinst damit sicher _den_ Subkontinent - falls immer noch nicht klar ist, was gemeint ist, kann man ja den Inder fragen.

  2. Moin Moin!

    Ich habe mal vor kurzem ein Angebot bekommen in einem kleinen Unternehmen (unter 10 Personen) als EDV-Support tätig zu werden. Ich kann gerne von Zuhause arbeiten (Teamviewer, LogmeIn etc.) aber ich muss vielleicht ab und an vor Ort da sein, um zum Beispiel Hardware einzurichten etc. Der Unternehmen-Sitz ist 500 Km weg von mir und ich muss mich entscheiden, ob ich zusage oder nicht.

    Ganz ehrlich? Ein IT-Supporter, der von zuhause arbeitet, ist kein IT-Supporter. Der Job des IT-Supporters ist, Probleme vor Ort zu lösen. Die typischen Layer-8-Probleme kann man in aller Regel per VNC und Telefon lösen, aber auf den Layern darunter hast Du verloren, wenn Du nicht vor Ort bist. Ganz ernst gefragt: Welches Unternehmen ist bereit, einen Tag auf die Anreise des IT-Supporters zu warten, wenn die Hardware vor Ort ausfällt? Die typische ertragbare Wartezeit dürfte eher im Bereich von Minuten liegen, d.h. es muß jemand vor Ort sein. Oder will das Unternehmen auch noch eine sprachgesteuerte Drohne (auch bekannt als Praktikant) parallel einstellen, die du per Telefon fernsteuerst?

    Und was ist mit Reisezeiten und Fahrtkosten, wenn Du wirklich mal vor Ort sein mußt? Mit dem Auto bist Du mindestens einen halben Arbeitstag unterwegs. Üblicherweise gilt das Motto "Reisezeit ist Freizeit", d.h. mit An- und Abreise fehlt Dir jedes mal ein ganzer Arbeitstag. Mit dem Flugzeug wirst Du auch wohl mindestens drei Stunden unterwegs sein, davon max. 1 h in der Luft, den Rest am Flughafen und auf dem Weg vom/zum Flughafen. Also auch nicht besser. Wer zahlt die Kosten dafür? In der Regel der Arbeitgeber, es sei denn, Du willst Dich auf eine Scheinselbständigkeit einlassen. Egal wie, das ist zu teuer. IT-Supporter sind vor allem billig, genau deswegen werden sie auch so gerne nach Indien outgesourced. Kein vernünftig rechnender Unternehmer würde einen hochqualifizierten Informatiker als reinen Supporter einstellen, und kein vernünftiger Unternehmer würde dir ein paar mal im Monat Flugtickets quer durch Deutschland (oder entsprechende Reisekosten) finanzieren.

    Irgendetwas stimmt hier also nicht. Was könnte das sein?

    * Dein Job wesentlich qualifizierter als nur IT-Support, entsprechend kommt mehr Kohle rüber, und die Reisekosten fallen kaum noch ins Gewicht. Das paßt nicht zu Deiner Aussage, keine Ahnung vom Support zu haben.
    * Ich habe unterstellt, Du würdest angestellt, aber in Wirklichkeit arbeitest Du als Scheinselbständiger. D.h. die Reisekosten bleiben an Dir hängen, und Dein Auftraggeber wird darauf bestehen, dass Du den ganzen Arbeitstag zur Verfügung stehst. Das bedeutet: Viele Ausgaben, wenig Einnahmen, Reisen bei Nacht, Selbstausbeutung bis zum Zusammenbruch oder zur Pleite.
    * Das Unternehmen hat zu viel Geld und muß es dringend loswerden, z.B. an Dich. Wenn Du das glaubst, glaubst Du garantiert auch an Weihnachtsmann, Osterhase, Yeti, UFOs, sichere Renten, Hasenpfoten, und so ziemlich jeden anderen Scheiß, den man Dir erzählt.
    * Deine zukünftigen Kollegen sind IT-mäßig so fit, dass sie ihre Probleme vor Ort selbst lösen können. Was wäre dann Dein Job?
    * Dein Arbeitgeber / Auftraggeber kann nicht rechnen. Das kommt vor, relativ oft sogar. Das führt aber leider dazu, dass das Unternehmen in aller Regel nicht sehr lange existiert. Auch wenn die Arbeitsbedingungen phantastisch sind, macht es auf lange Sicht keinen Spaß, wenn chronisch Gehaltsschecks platzen und ständig der Gerichtsvollzieher und Geldgeber wie Könige durchs Haus wandeln.
    * Du kannst (als Scheinselbständiger) nicht rechnen. Siehe unten. Auch das kommt bei Unternehmensgründern immer wieder vor, viel zu oft. Privatinsolvenzen kommen nicht nur aus Handy-Verträgen.

    Nimm Dir einen Stapel Papier und einen Taschenrechner, und schreib auf, was Du im Monat durchschnittlich an Geld brauchst. Wohnung, Nebenkosten, Essen und Trinken, Benzin, Monatskarte, Telefon, Internet, Handy, Rente(!!!), Krankenversicherung(!!!), Haftpflichtversicherung(!!!), Reparaturen, Kredite, anteilig Hardware, anteilig Software, usw. Das ist das absolut lebensnotwendige Minimum, dass Du unbedingt unter allen Umständen jeden Monat einnehmen mußt. Wenn Du das nicht für jeden Monat garantieren kannst, brauchst Du für die guten Monate ein ausreichendes Polster, mit dem Du die schlechten Monate überbrücken kannst. Dann brauchst Du Rücklagen für schlechte Zeiten. Und Du willst ja auch noch etwas mit dem Job verdienen. Dann kommt noch der Staat und sammelt von Dir Steuern ein, für Einkommen, Kfz, Umsatz, Habenzinsen (höhö!), und tausend andere Dinge. Und diese Summe ist das Minimum, das Du wirklich einnehmen mußt. Wenn Du Reisekosten in Deinen Arbeitspreis einschließen willst, statt sie an den Auftraggeber direkt durchzureichen, müssen sie hier auch noch dazu. Teil diese Summe durch die Anzahl der Stunden, die Du ernsthaft bereit bist, im Monat zu arbeiten. Vergiß den Anteil für Urlaub und Freizeit nicht! Niemand kann jahrelang nur schlafen und mit 200% Leistung arbeiten. Wenn Dir nichts besseres einfällt, nimm 40h/Woche. Dann stellst Du fest, dass Dir niemand einen derart hohen Stundensatz zahlen wird. Und dann mach bitte nicht den Fehler, das finanzielle Minimum oder die Freizeit irgendwie wegdiskutieren zu wollen. Drehe die Arbeitsstunden hoch bis zu Deiner Schmerzgrenze, so ca. 80h/Woche. Wie sieht der Stundensatz dann aus? Immer noch zu hoch? Dann lebst Du über Deine Verhältnisse oder bist unterqualifiziert oder kennst die Marktpreise für Deine Leistung nicht.

    Wenn Du mit dem Zahlenwerk zufrieden bist, dann stelle es Deiner Familie vor und frage sie nach ihrer ehrlichen Meinung, insbesondere was das zur Verfügung stehende Geld und die knappe Freizeit angeht. Wenn Du den Test bestanden hast, frage ein oder zwei Experten. Steuerberater machen oft auch Existenzgründungen, da ist also Erfahrung vorhanden. Vermutlich wird Dir der Experte noch einige Lücken in Deinen Zahlen aufzeigen und Dir die rosarote Brille abnehmen. Wenn nicht, ist mit dem Experten etwas faul und Du solltest Dir einen anderen Experten suchen, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Du das Zahlenwerk auf Anhieb vollständig und richtig hinbekommst.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Hallo Alexander,

      vielen Dank für die ausführliche Informationen. Ich habe z.Z. eine feste Stelle und das Angebot gilt als Nebenverdienst. Dem Auftraggeber ist eigentlich zu Recht, wenn ich nur am früheren Morgen 06:00-08:00 und am späteren Abend 21:00-00:00 einsatzbereit bin. Die einzelne Mitarbeiter sind meistens unterwegs und brauchen Hilfe auch mal in Malaysia, mal in der Schweiz. Sie brauchen eben einen, der den Tag über die Probleme aufnehmen kann und die Lösung in den oben genannten Zeitabschnitten anbieten kann.

      1. Moin!

        vielen Dank für die ausführliche Informationen. Ich habe z.Z. eine feste Stelle und das Angebot gilt als Nebenverdienst. Dem Auftraggeber ist eigentlich zu Recht, wenn ich nur am früheren Morgen 06:00-08:00 und am späteren Abend 21:00-00:00 einsatzbereit bin. Die einzelne Mitarbeiter sind meistens unterwegs und brauchen Hilfe auch mal in Malaysia, mal in der Schweiz. Sie brauchen eben einen, der den Tag über die Probleme aufnehmen kann und die Lösung in den oben genannten Zeitabschnitten anbieten kann.

        Ok, das bedeutet also, dass du rein vertraglich gesehen nur noch von 0 Uhr bis 6 Uhr schlafen kannst. von 6 bis 8 machst du Support, zwischen 8 und 17/18 Uhr gehst du deinem normalen Job nach, dann ein wenig Privatleben, und von 21 bis 0 Uhr dann wieder Support.

        Mit dem Sondereffekt, dass die Mitarbeiter, die deine Telefonnummer gekriegt haben, sich bei Problemen unabhängig von der Uhrzeit an dich wenden werden, du also im Prinzip IMMER im Dienst wärst.

        Klingt für mich nicht nach einem attraktiven Job. Der vermutlich auch nicht nach Bereitschaftszeit bezahlt werden möchte, sondern pro Supportfall. Was dich wiederum in eine extrem blöde Lage versetzt: Du musst in der vereinbarten Zeit grundsätzlich für Probleme zur Verfügung stehen, d.h. du musst in deiner Nähe mindestens ein Telefon haben, vermutlich auch noch einen Computer. Das schließt viele Freizeitaktivitäten dann mal komplett aus. Kriegst dafür aber kein Geld, obwohl du im Prinzip voll bezahlt werden müsstest, weil man dich ja nutzen könnte.

        - Sven Rautenberg

        1. Hallo Sven,

          Klingt für mich nicht nach einem attraktiven Job.

          Tja, ich weiß nicht. Irgendwie möchte ich und andererseits sehe ich jetzt mit Euer Hilfe Problematik dieses Jobs.

      2. Hi,

        Ich habe z.Z. eine feste Stelle und das Angebot gilt als Nebenverdienst.

        Der Arbeitgeber Deiner festen Stelle ist damit einverstanden, daß Du Deine Freizeit nicht zur Erholung, sondern für den Nebenverdienst verbrätst?

        cu,
        Andreas

        --
        Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
        O o ostern ...
        Fachfragen per Mail sind frech, werden ignoriert. Das Forum existiert.
        1. Der Arbeitgeber Deiner festen Stelle ist damit einverstanden?

          Muss er Bescheid wissen?

          1. Muss er Bescheid wissen?

            Wenn du eine fristlose Kündigung riskieren willst, dann natürlich nicht.

            Da bei den Zeiten, die dein Nebenverdienst in Anspruch nimmt, mit Sicherheit deine Arbeitsleistung leiden wird, hat dein AG optimale Chancen, bei Kenntnis deines Nebenverdienstes dir sofort die Kündigung auszusprechen.

          2. Moin!

            Der Arbeitgeber Deiner festen Stelle ist damit einverstanden?

            Muss er Bescheid wissen?

            Bescheid wissen muss er in jedem Fall.

            Bei Tätigkeiten, die sehr denen ähneln, die du im Hauptjob ebenfalls ausführst, bzw. in derselben Branche stattfinden, hat er das Recht, dir die Nebentätigkeit grundsätzlich zu untersagen.

            Ansonsten hat er diese Möglichkeit auch dann, wenn deine vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung unter deiner Nebentätigkeit leidet, bzw. dies zu erwarten sein könnte.

            Sprich: Wenn du Montag bis Freitag deinen Hauptjob als Sachbearbeiter hast, kann er dir nicht verbieten, am Samstag im Supermarkt Regale aufzufüllen oder Sonntags Zeitungen auszufahren. Aber er kann dir verbieten, am selben Tag nach Feierabend noch einen zeitlich umfassenden Zweitjob auszuführen, weil du dich ja in dieser Zeit erholen sollst.

            - Sven Rautenberg

            1. Das ist ein sehr interessantes Thema da sicher sehr viele Nebenjobs nicht dem Arbeitgeber gemeldet sind.
              Was doppelt problematisch ist sind häufig Nebenjobs die eine Ähnlichkeit mit dem "Hauptjob" haben.

              Wenn also der LKW-Fahrer nebenher ab und zu für eine andere Spedition fährt, wird hier der Chef mit Sicherheit "fuchsiger" werden, als wenn der LKW-Fahrer nebener Pizza´s ausfährt.

              Es sind immer die 2 Parteien. Der Arbeitnehmer will durch den Nebenjob sein Gehalt aufbessern und vielleicht eine Alternative haben, falls der "Hauptjob" verloren geht.
              Der Arbeitgeber will natürlich einen Arbeitnehmer, der früh ausgeschlafen ins Büro oder ans Fließband kommt, und zu dem ich zur Not sagen kann "He heute arbeitest du eine Stunde länger", was natürlich bei einem Nebenjob vielleicht schwer wäre.

              Bei solchen Dingen sollte man immer Vorsichtig sein.

              1. Hi,

                Wenn also der LKW-Fahrer nebenher ab und zu für eine andere Spedition fährt, wird hier der Chef mit Sicherheit "fuchsiger" werden, als wenn der LKW-Fahrer nebener Pizza´s ausfährt.

                Die Lenkzeiten-Überschreitung ist unabhängig davon, was und für wen der LKW-Fahrer im Nebenjob fährt.

                cu,
                Andreas

                --
                Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
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          3. Hallo,

            Der Arbeitgeber Deiner festen Stelle ist damit einverstanden?
            Muss er Bescheid wissen?

            Schau in Deinen Arbeitsvertrag.

            Freundliche Grüße

            Vinzenz

          4. Hi,

            Der Arbeitgeber Deiner festen Stelle ist damit einverstanden?

            Muss er Bescheid wissen?

            Schau mal in Deinen Vertrag. Oft steht das explizit drin, daß Nebenbeschäftigungen gemeldet/genehmigt werden müssen.

            Der Nebenjob hat ja ggf. auch Auswirkungen auf die Gehaltsabrechnung ...

            Was arbeitest Du als Haupt-Job? Trittst Du durch Deinen Nebenjob evtl. sogar in Konkurrenz zur Firma Deines Arbeitgebers?

            cu,
            Andreas

            --
            Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
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            1. Was arbeitest Du als Haupt-Job?

              Ich bin Softwareentwickler in einer weit davon entfernten Branche, d.h. mehr mit Maschinen zu tun als mit Menschen. EDV-Support wäre dann im Bereich von Anwender-Software (MS Windows): Software-, Installation, Update, Upgrade, Beratung etc.

              1. Hello,

                Ich bin Softwareentwickler in einer weit davon entfernten Branche, d.h. mehr mit Maschinen zu tun als mit Menschen. EDV-Support wäre dann im Bereich von Anwender-Software (MS Windows): Software-, Installation, Update, Upgrade, Beratung etc.

                Ich bewundere jedenfalls immer die Einzelkämpfer, die IT-Beratung und IT-Service anbieten.
                Das notwendige Wissen zu erwerben ist trotz Internet immer noch sehr aufwändig und teuer, und wenn man es dann nicht sofort innerbetrieblich auf mehrere Kollegen verteilen kann, amortisiert sich der Wissenserwerb eigentlich kaum oder gar nicht.

                Jedenfalls ist Einzelkampf in dieser Branche, wenn man nicht gezielt Marktnischen bedient, ein echter Stressjob. Und für die einfachen Fälle bekommt man i.d.R. auch kein Geld mehr, weil der Sohn oder die Tochter vom Bäcker nebenan das auch kann.

                Und man muss Geld nehmen, wenn man Service anbietet, denn man tritt damit auch in die Haftung. Kein Kunde wird einem einen vollumfänglichen Haftungsausschluss unterschreiben. Schließlich bezahlt er ja für die Leistung.

                Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

                Tom vom Berg

                --
                 ☻_
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    2. Hi Alexander,

      Die typische ertragbare Wartezeit dürfte eher im Bereich von Minuten liegen, d.h. es muß jemand vor Ort sein.

      In den Fällen, die ich bisher kennengelernt habe, war der sogenannte IT-Support sogar eine eigene Abteilung innerhalb der Unternehmen. Die Leute waren also Angestellte und damit wirklich "vor Ort" - mal abgesehen davon, dass IT-Fachleute vor 10 Uhr morgens in der Regel noch nicht auffindbar, geschweige denn ansprechbar sind (scheint eine inhärente Eigenschaft des Berufs zu sein). Die Reaktionszeiten lagen aber trotzdem meist im Bereich von 2..3 Tagen, und das wurde meist mit einem Achselzucken als gottgegebene Tatsache hingenommen: "Gefällt mir auch nicht, aber ich kann's nicht ändern". Also beispielsweise am Dienstagmittag jemand angerufen und das Problem geschildert, dann konnte man frühestens am Donnerstag damit rechnen, dass sich jemand drum kümmert. Eventuell auch schon am Mittwoch, das war aber sowas wie das Zusammenfallen von Weihnachten und Ostern auf einen Tag.

      Mit dem Auto bist Du mindestens einen halben Arbeitstag unterwegs. Üblicherweise gilt das Motto "Reisezeit ist Freizeit", ...

      ... was ich auch so empfinde, solange ich nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin. Ich kann mich bei kaum einer Tätigkeit so gut entspannen wie beim Autofahren. Okay, nicht bei 200 auf der Autobahn, aber das gibt mein Auto sowieso nicht her.
      Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutzen muss (Bahn, Bus, S/U-Bahn), ist das für mich dagegen Stress pur.

      d.h. mit An- und Abreise fehlt Dir jedes mal ein ganzer Arbeitstag.

      Ganz abgesehen davon, dass die Fahrt von Stuttgart nach Köln und zurück auch ein Kostenfaktor ist - ich hätte damit je nach Jahreszeit und Verkehrslage schon 50..70EUR allein an Spritkosten.

      Übrigens hast du einen herrlich sarkastischen Schreib- und Erzählstil:

      Die typischen Layer-8-Probleme ...
      auch noch eine sprachgesteuerte Drohne (auch bekannt als Praktikant) ...

      * Das Unternehmen hat zu viel Geld und muß es dringend loswerden, z.B. an Dich. Wenn Du das glaubst, glaubst Du garantiert auch an Weihnachtsmann, Osterhase, Yeti, UFOs, sichere Renten, Hasenpfoten, und so ziemlich jeden anderen Scheiß, den man Dir erzählt.

      YMMD! :-)

      Ciao,
       Martin

      --
      Theorie ist, wenn jeder weiß, wie's geht, und es geht trotzdem nicht.
      Praxis ist, wenn's geht, und keiner weiß warum.
      Bei uns sind Theorie und Praxis vereint: Nichts geht, und keiner weiß warum.
      1. Moin Moin!

        Hi Alexander,

        Die typische ertragbare Wartezeit dürfte eher im Bereich von Minuten liegen, d.h. es muß jemand vor Ort sein.

        In den Fällen, die ich bisher kennengelernt habe, war der sogenannte IT-Support sogar eine eigene Abteilung innerhalb der Unternehmen. Die Leute waren also Angestellte und damit wirklich "vor Ort" -

        Kenne ich auch eigentlich nur so. Und das trotz aller Bestrebungen, Support zu zentralisieren. Es gab immer einen Riesenaufstand, wenn man den lokalen IT-Support entfernen wollte.

        mal abgesehen davon, dass IT-Fachleute vor 10 Uhr morgens in der Regel noch nicht auffindbar, geschweige denn ansprechbar sind (scheint eine inhärente Eigenschaft des Berufs zu sein).

        Frag mich mal morgens vor 10:00, ob ich Dir das zwanzigste Mal in der Woche erkläre, wie Du Deinen Bildschirm einschalten mußt. ;-)

        Im Ernst: IT-Supporter ist ein Job, bei dem man ein extrem dickes Fell haben muß, weil ja die IT, insbesondere der IT-Supporter höchstpersönlich, grundsätzlich an allem Schuld ist, inklusive Wetter, dem Platten am Firmenwagen des unfähigen Juniorchefs und der Sexverweigerung der Ehepartner. Und natürlich muß jedes Problem bis gestern erledigt sein, weil es ja hochbrisant ist, dass der Junior-Consultant die Minesweeper-Runde nicht bis zu Ende spielen kann. Die große Kunst ist, in so einer Situation zuerst die Leute von der Palme zu holen und dann den Fehler zügig zu finden und wenigstens einen Workaround aus dem Hut zu zaubern, oder in höchster Not die Schuld für das Problem auf einen externen Dienstleister schieben zu können. IT-Support ist 10% EDV, 10% Management und Lagerhaltung und 80% Psychologie.

        Einer der besten IT-Supporter, die ich kenne, war Theologie-Student. Was auch immer er im Studium gelernt hat, er hat seine Schäfchen schnell wieder beruhigt und lammfromm gemacht. Und nebenbei auch das jeweilige IT-Problem gelöst oder weitergegeben.

        Die Reaktionszeiten lagen aber trotzdem meist im Bereich von 2..3 Tagen, und das wurde meist mit einem Achselzucken als gottgegebene Tatsache hingenommen: "Gefällt mir auch nicht, aber ich kann's nicht ändern". Also beispielsweise am Dienstagmittag jemand angerufen und das Problem geschildert, dann konnte man frühestens am Donnerstag damit rechnen, dass sich jemand drum kümmert. Eventuell auch schon am Mittwoch, das war aber sowas wie das Zusammenfallen von Weihnachten und Ostern auf einen Tag.

        Das kommt natürlich auf das Problem an, und auf das Support-Team. Eine neue Maus sollte nicht länger als 10 Minuten dauern, wenn nichts dringenderes anliegt, oder vielleicht eine halbe Stunde, wenn dafür noch Papierkram notwendig ist (und eben nicht, wie bei einem meiner Ex-Arbeitgeber, stumpf als Verbrauchsmaterial gebucht wurde).

        IT-Support ist Streß pur, insbesondere mit genügend Arschlöchern im Nicht-IT-Teil des Unternehmens. Wenn da das IT-Team nicht zusammenhält und/oder keinen vernünftigen Abteilungsleiter hat, kommt man als IT-Supporter schnell in den Burn-Out oder in die Mir-doch-egal-Haltung. Das durfte ich mittlerweile mehrfach beobachten.

        Nicht zuletzt steht die gesamte EDV ja auch immer kollektiv am Pranger, weil sie nur Geld ausgibt und keines erwirtschaftet, und außerdem immer alles gleich kaputt geht[1]. Das schlägt in einigen Unternehmen wohl desöfteren beim EDV-Leiter ein, und wenn der sich nicht auf die Hinterbeine stellt, und diesen Unsinn nicht von seinen Mitarbeitern fernhält, sondern stumpf um einen Anschiß ergänzt nach unten weiterreicht, muß man sich über Personalfluktuation und mangelnde Motivation nicht wundern.

        Mit dem Auto bist Du mindestens einen halben Arbeitstag unterwegs. Üblicherweise gilt das Motto "Reisezeit ist Freizeit", ...

        ... was ich auch so empfinde, solange ich nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin. Ich kann mich bei kaum einer Tätigkeit so gut entspannen wie beim Autofahren. Okay, nicht bei 200 auf der Autobahn, aber das gibt mein Auto sowieso nicht her.
        Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutzen muss (Bahn, Bus, S/U-Bahn), ist das für mich dagegen Stress pur.

        Das ist indivuduell verschieden, und ich denke, dass es da durchaus Obergrenzen gibt. ÖPNV innerstädtisch in einer fremden Stadt ist Streß pur, die Routinestrecke von zuhause ins Büro und zurück kann man dagegen locker im Halbschlaf abarbeiten. Zwei oder drei Stunden mit Navi im Auto machen Spaß, insbesondere wenn man mal was neues sieht, 12 oder mehr Stunden definitiv nicht.

        Ich finde die Regelung "Reisezeit ist Freizeit" nicht wirklich gut. Ich will in aller Regel nicht dahin, wohin mich mein Arbeitsauftrag treibt, und ich will in der Zeit, die ich bis dort brauche, eigentlich etwas anderes machen. Z.B. ganz entspannt auf der Terrasse oder im Bett liegen und dabei Musik hören, dass die Wände wackeln, oder mal wieder meinen Experimentiertrieb mit einem Korb voller Lebensmittel in der Küche ausleben. Und eben nicht eingezwängt in eine enge Alu-Röhre durchgeschüttelt werden, bis meinem Sitznachbarn das Essen aus dem Gesicht fällt. Wenn ich arbeitsbedingt reisen muß, ist das für mich Arbeitszeit. Insbesondere dann, wenn ich während der Reise irgendwelche Vor- oder Nachbereitungen erledige, sei es auf Papier, im Laptop, oder nur im Kopf.

        d.h. mit An- und Abreise fehlt Dir jedes mal ein ganzer Arbeitstag.

        Ganz abgesehen davon, dass die Fahrt von Stuttgart nach Köln und zurück auch ein Kostenfaktor ist - ich hätte damit je nach Jahreszeit und Verkehrslage schon 50..70EUR allein an Spritkosten.

        Richtig. Und Köln-Stuttgart und zurück würde ich nicht an einem Tag abreißen wollen, weder mit dem Auto noch mit dem Flieger oder der Bahn. Tag 1 früh hin, übernachten, Tag 2 spät zurück. Es kommt also auch noch eine Hotelübernachtung dazu.

        Übrigens hast du einen herrlich sarkastischen Schreib- und Erzählstil:

        Die typischen Layer-8-Probleme ...
        auch noch eine sprachgesteuerte Drohne (auch bekannt als Praktikant) ...

        * Das Unternehmen hat zu viel Geld und muß es dringend loswerden, z.B. an Dich. Wenn Du das glaubst, glaubst Du garantiert auch an Weihnachtsmann, Osterhase, Yeti, UFOs, sichere Renten, Hasenpfoten, und so ziemlich jeden anderen Scheiß, den man Dir erzählt.

        YMMD! :-)

        *g*

        Alexander <-- will doch nur in die Zitatesammlung ;-)

        [1] Laptop zieht Käse-Dreck-Fäden beim Aufklappen; Laptop und Handy halten einen freien Fall vom Dach der Potenzprothese auf Beton nicht aus; Laptop taugt nicht als Bremsklotz für die Potenzprothese; Laptop ist nicht wasserfest; Ersatzlaptop ist immer noch nicht wasserfest; Laptop verglüht, wenn man den Lüfter mit einer Büroklammer ruhig stellt; Virenscanner gibt nach nur 50 oder 100 parallelen Malware-Attacken auf und überläßt alle Daten einem russischen Datenkiller-Virus von irgendeiner Hardcore-Porno-Seite, die selbst Beate Uhse und Larry Flynt die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte; Laptop läßt sich widerstandslos klauen, während er eine halbe Stunde unbewacht mitten auf einem öffentlichen Platz steht; ... -- Nein, ich denke mir das NICHT aus. Das ist alles so bei einem meiner Ex-Arbeitgeber passiert.

        --
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        1. Hallo,

          mal abgesehen davon, dass IT-Fachleute vor 10 Uhr morgens in der Regel noch nicht auffindbar, geschweige denn ansprechbar sind (scheint eine inhärente Eigenschaft des Berufs zu sein).
          Frag mich mal morgens vor 10:00, ob ich Dir das zwanzigste Mal in der Woche erkläre, wie Du Deinen Bildschirm einschalten mußt. ;-)

          abgesehen davon, dass es einem auf den Keks geht, dieselbe Frage zum wievielten Mal auch immer zu beantworten, kann ich vor zehn meistens auch nur ganz einfache Fragen beantworten. ;-)

          Im Ernst: IT-Supporter ist ein Job, bei dem man ein extrem dickes Fell haben muß, [...]

          Das ist bekannt.

          Die Reaktionszeiten lagen aber trotzdem meist im Bereich von 2..3 Tagen
          Das kommt natürlich auf das Problem an, und auf das Support-Team. Eine neue Maus sollte nicht länger als 10 Minuten dauern, wenn nichts dringenderes anliegt, oder vielleicht eine halbe Stunde, wenn dafür noch Papierkram notwendig ist (und eben nicht, wie bei einem meiner Ex-Arbeitgeber, stumpf als Verbrauchsmaterial gebucht wurde).

          Ja, mal schnell eine neue Maus oder so abgreifen ging immer recht fix - vorausgesetzt, man hat überhaupt einen der zuständigen Leute angetroffen, was aber schon Glückssache war. Denn die waren meist irgendwo im Haus in dringender Mission unterwegs.
          Wenn es aber um etwas Komplizierteres ging, hieß es sinngemäß, sobald man einen von den Jungs mal am Telefon hatte: "Ich kümmer mich drum, sobald ich Zeit habe." Ich liebe so konkrete Angaben.

          IT-Support ist Streß pur, insbesondere mit genügend Arschlöchern im Nicht-IT-Teil des Unternehmens. Wenn da das IT-Team nicht zusammenhält und/oder keinen vernünftigen Abteilungsleiter hat, kommt man als IT-Supporter schnell in den Burn-Out oder in die Mir-doch-egal-Haltung. Das durfte ich mittlerweile mehrfach beobachten.
          [...] sondern stumpf um einen Anschiß ergänzt nach unten weiterreicht, muß man sich über Personalfluktuation und mangelnde Motivation nicht wundern.

          Das gilt aber für viele andere Jobs auch.

          Ich kann mich bei kaum einer Tätigkeit so gut entspannen wie beim Autofahren. Okay, nicht bei 200 auf der Autobahn, aber das gibt mein Auto sowieso nicht her.
          Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutzen muss (Bahn, Bus, S/U-Bahn), ist das für mich dagegen Stress pur.
          Das ist indivuduell verschieden, und ich denke, dass es da durchaus Obergrenzen gibt. ÖPNV innerstädtisch in einer fremden Stadt ist Streß pur

          Das ist es für mich auch hier in der Stuttgarter Umgebung, wo ich in manchen Ecken jedes Schlagloch auswendig kenne. ÖPNV empfinde ich nicht deshalb als Stress, weil ich mich nicht auskenne, sondern weil
           * ich mich immer nach Uhr und Fahrplan richten muss, also dauernd irgendwie unter Zeitdruck bin
           * die Verkehrsmittel unbequem, meist dreckig und oft überfüllt sind
           * die Fahrzeiten oft deutlich länger sind als mit dem Auto
           * ich es nicht unbedingt als Lustgewinn empfinde, im Miefmix von altem Schweiß, Bier, Knoblauch,
             Nuttendiesel, Darmgasen und Zigarettenqualm zu stehen (sitzen sowieso selten)
           * ich selten direkt von A nach B fahren kann, sondern Umwege über die Umsteigehaltestellen C und D
             machen muss, was die Fahrzeit zusätzlich verlängert
           * und ich mich jedesmal ärgere, dass trotz Null Komfort die Fahrpreise deutlich höher sind als
             Unterhalt und Nutzung des eigenen Autos (das ist nicht in allen Ballungsräumen so).

          Zwei oder drei Stunden mit Navi im Auto machen Spaß, insbesondere wenn man mal was neues sieht, 12 oder mehr Stunden definitiv nicht.

          Aber dafür sitze ich im Auto bequem, kann im Rahmen der Verkehrslage selbst entscheiden, wann, wie schnell, wohin und auf welcher Route ich fahre, und wo ich mal eben halte, um mir etwas anzusehen (oder die Blase zu erleichtern). Mit Bus und Bahn habe ich keinen dieser Vorzüge.

          Ich finde die Regelung "Reisezeit ist Freizeit" nicht wirklich gut.

          Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn das so gehandhabt wird. Ich stelle meinen Kunden zum Beispiel den Zeitbedarf der Fahrt mit dem halben Stundensatz in Rechnung. Das hat auch bisher noch keiner kritisiert (liegt vielleicht auch daran, dass ich selten mehr als etwa eine Stunde einfache Fahrt hatte). Und als Angestellter galten damals Fahrzeiten bei Dienstreisen als voll bezahlte Arbeitszeit.

          Wenn ich arbeitsbedingt reisen muß, ist das für mich Arbeitszeit.

          Vollkommen d'accord, sehe ich auch so. Ändert aber nichts daran, dass ich das Autofahren in den meisten Fällen als entspannend und angenehm empfinde. Auf längeren Strecken vielleicht mal langweilig (Bahnfahren aber auch).

          Und Köln-Stuttgart und zurück würde ich nicht an einem Tag abreißen wollen, weder mit dem Auto noch mit dem Flieger oder der Bahn. Tag 1 früh hin, übernachten, Tag 2 spät zurück. Es kommt also auch noch eine Hotelübernachtung dazu.

          Nicht unbedingt. Wenn ich allein reise, würde ich's mir überlegen, denn die Route Stuttgart/Frankfurt/Köln ist stark frequentiert, auf den Autobahnen immer viel los, da kann man nicht voraussetzen, dass man immer reibungslos durchkommt. Sobald ich aber mit jemand anderem gemeinsam reise, würde ich nicht zögern, Hin- und Rückfahrt auf *einen* Tag zu legen, denn dann kann man sich jederzeit beim Fahren ablösen.
          Vor ein paar Tagen bin ich von Stuttgart (ungefähr) nach Plauen und zurück an einem Tag gefahren. Okay, am Abend hatte ich dann wirklich genug. Aber es war mir nicht lästig oder so.

          Ciao,
           Martin

          --
          Schon gewusst, dass Aftershave trotz des Namens eigentlich eher fürs Gesicht gedacht ist?
          1. Moin Moin!

            Im Ernst: IT-Supporter ist ein Job, bei dem man ein extrem dickes Fell haben muß, [...]

            Das ist bekannt.

            Der Abschnitt war mehr oder weniger für Nicolas bestimmt, als kleine Einstimmung ...

            Ich kann mich bei kaum einer Tätigkeit so gut entspannen wie beim Autofahren. Okay, nicht bei 200 auf der Autobahn, aber das gibt mein Auto sowieso nicht her.
            Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutzen muss (Bahn, Bus, S/U-Bahn), ist das für mich dagegen Stress pur.
            Das ist indivuduell verschieden, und ich denke, dass es da durchaus Obergrenzen gibt. ÖPNV innerstädtisch in einer fremden Stadt ist Streß pur

            Das ist es für mich auch hier in der Stuttgarter Umgebung, wo ich in manchen Ecken jedes Schlagloch auswendig kenne. ÖPNV empfinde ich nicht deshalb als Stress, weil ich mich nicht auskenne, sondern weil
            * ich mich immer nach Uhr und Fahrplan richten muss, also dauernd irgendwie unter Zeitdruck bin

            Richtig.

            Hier in Hamburg war das für meine Fahrtziele selten ein Problem. Auf den Hauptstrecken ist zur Hauptverkehrszeit meistens eine 5-Min-Taktung, teilweise sogar 3 Min durch Parallelbetrieb mehrerer Linien auf einer Strecke. In Nebenzeiten 10 Minuten, auf Nebenstrecken dann auch 20 Minuten. Alles in allem aber noch erträglich. Nervig wird der ÖPNV in HH nur nachts, wenn nur alle halbe Stunde Nachtbusse nach einem eigenen Fahr- und Linienplan sternförmig zum und vom Rathausmarkt fahren. Fast egal wo man hin will, man muß erst einmal zum Rathaus. Das ist definitiv nur eine "besser als nichts"-Lösung -- es sei denn, man ist ohnehin gerade in Rathausnähe und der Nachtbus hält direkt vor der Haustür, mit einem deutlich nebenstraßenämeren Fahrweg als die Tageslinie.

            Richtig übel war lange Zeit, bis zum Anschluß an das S-Bahn-Netz, der Flughafen. Abends kam ich von dort nur noch mit dem Taxi weg, oder mit einer großen HVV-Rundfahrt durch halb Hamburg, während mich morgens ein Bus quasi direkt vor der Haustür abholte und am Terminal absetzte.

            * die Verkehrsmittel unbequem, meist dreckig und oft überfüllt sind

            Richtig. Wer das bestreitet, möge sich zum Oktoberfest mal in die Münchener U4/U5 begeben -- ohne Schutzanzug.

            Außerhalb des Berufsverkehrs ist aber schnell viel Platz da.

            * die Fahrzeiten oft deutlich länger sind als mit dem Auto

            Ja, schon allein weil gerade die Busse an jeder Ecke anhalten und im Zickzack durch die Nebenstraßen gurken.

            * ich es nicht unbedingt als Lustgewinn empfinde, im Miefmix von altem Schweiß, Bier, Knoblauch,
               Nuttendiesel, Darmgasen und Zigarettenqualm zu stehen (sitzen sowieso selten)

            Richtig.

            * ich selten direkt von A nach B fahren kann, sondern Umwege über die Umsteigehaltestellen C und D
               machen muss, was die Fahrzeit zusätzlich verlängert

            Einmal umsteigen muß man in Hamburg fast immer, zweimal ist relativ selten. Jetzt, wo ich nicht mehr so mitten in Hamburg wohle wie noch vor ein paar Jahren, müßte ich oft zweimal umsteigen.

            * und ich mich jedesmal ärgere, dass trotz Null Komfort die Fahrpreise deutlich höher sind als
               Unterhalt und Nutzung des eigenen Autos (das ist nicht in allen Ballungsräumen so).

            Die Preise in HH für eine Abo-Karte (monatlich änder- und kündigbare Jahreskarte) sind eigentlich recht gemäßigt, und am Wochenende kann man einen Erwachsenen und drei Kinder (anfangs: vier beliebige Personen) gratis mitnehmen.

            Das Tarifsystem mit irgendwas um 100 Mini-Fleckchen, deren Durchquerung man jeweils extra bezahlen muß, ist allerdings völlig bekloppt. Da ist Münchens System der konzentrischen Ringe wesentlich eleganter und übersichtlicher.

            Mein HVV-Abo ruht zur Zeit, den obwohl ich mit dem Abo durchaus zur Arbeit auf dem platten Land fahren könnte, ist das reichlich unattraktiv: Ich muß den größtmöglichen Tarif (oder war es der zweitgrößte?) kaufen, wenn ich auch gelegentlich mal "in die Stadt" will. Ich muß drei oder vier Mal umsteigen, und je weiter ich mich von Hamburgs Innenstadt entferne, desto größer werden die Lücken in den Taktungen. 30 Minuten zur Hauptverkehrszeit. Wenn also einmal der Anschluß nicht klappt, komme ich mindestens 30 Minuten später. Nach 18:00 habe ich kaum noch eine Chance, wieder nach Hamburg zurück zu kommen. Und die Reisezeit pro Richtung liegt bei zwei bis drei Stunden. Mit dem Auto schaffe ich die Strecke trotz Berufsverkehr in 45 Minuten, bei Eis und Schnee in gut einer Stunde, und wenn ich Sonntag nachts mal richtig Gas geben würde, wäre ich wohl in einer halben Stunde da.

            In die Stadt fahre ich wenn überhaupt meistens mit dem Auto, auch wenn Parkplätze dort Mangelware sind. Ich könnte mich am Wochenende auch von meiner Frau auf ihrer Abo-Karte mitnehmen lassen.

            Mit einem besseren Fahrplan für das Hamburger Umland und einem attraktiveren Tarif würde ich wieder zum HVV wechseln, aber das wird wohl so schnell nicht passieren.

            Zwei oder drei Stunden mit Navi im Auto machen Spaß, insbesondere wenn man mal was neues sieht, 12 oder mehr Stunden definitiv nicht.

            Aber dafür sitze ich im Auto bequem, kann im Rahmen der Verkehrslage selbst entscheiden, wann, wie schnell, wohin und auf welcher Route ich fahre, und wo ich mal eben halte, um mir etwas anzusehen (oder die Blase zu erleichtern).

            Wann hast Du das letzte Mal auf einer berufsbedingten Autofahrt angehalten und dir Zeit für eine gemütliche Wanderung durch Deutschlands blühende Landschaften genommen?

            Mit Bus und Bahn habe ich keinen dieser Vorzüge.

            Bei der Bahn kannst Du Dir die Strecke durchaus aussuchen. Und was die Blase angeht, kannst Du das in der Bahn sogar während der Fahrt erledigen.

            Ich finde die Regelung "Reisezeit ist Freizeit" nicht wirklich gut.

            Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn das so gehandhabt wird. Ich stelle meinen Kunden zum Beispiel den Zeitbedarf der Fahrt mit dem halben Stundensatz in Rechnung. Das hat auch bisher noch keiner kritisiert (liegt vielleicht auch daran, dass ich selten mehr als etwa eine Stunde einfache Fahrt hatte).

            Schön, wenn der Kunde das so akzeptiert.

            Und als Angestellter galten damals Fahrzeiten bei Dienstreisen als voll bezahlte Arbeitszeit.

            Das waren noch Zeiten ... ;-)

            Wenn ich arbeitsbedingt reisen muß, ist das für mich Arbeitszeit.

            Vollkommen d'accord, sehe ich auch so. Ändert aber nichts daran, dass ich das Autofahren in den meisten Fällen als entspannend und angenehm empfinde. Auf längeren Strecken vielleicht mal langweilig (Bahnfahren aber auch).

            Wenn Du Bahn fährst oder körperlich klein genug bist, um entspannt in der Holzklasse fliegen zu können, kannst Du die Reisezeit immerhin mit Vor- und Nachbereitungsarbeiten verbringen, besonders für Selbständige kann das attraktiv sein. Und wenn Du dazu keinen Bock hast, kannst Du Dir immer noch Kopfhörer schnappen und zu entspannender Musik ein gutes Buch lesen.

            Und Köln-Stuttgart und zurück würde ich nicht an einem Tag abreißen wollen, weder mit dem Auto noch mit dem Flieger oder der Bahn. Tag 1 früh hin, übernachten, Tag 2 spät zurück. Es kommt also auch noch eine Hotelübernachtung dazu.

            Nicht unbedingt. Wenn ich allein reise, würde ich's mir überlegen, denn die Route Stuttgart/Frankfurt/Köln ist stark frequentiert, auf den Autobahnen immer viel los, da kann man nicht voraussetzen, dass man immer reibungslos durchkommt. Sobald ich aber mit jemand anderem gemeinsam reise, würde ich nicht zögern, Hin- und Rückfahrt auf *einen* Tag zu legen, denn dann kann man sich jederzeit beim Fahren ablösen.

            Der zweite Fahrer nützt Dir im Stau aber reichlich wenig ... ;-)

            Vor ein paar Tagen bin ich von Stuttgart (ungefähr) nach Plauen und zurück an einem Tag gefahren. Okay, am Abend hatte ich dann wirklich genug. Aber es war mir nicht lästig oder so.

            Nö, ich bin auch schon ein paar Mal von der Nordseeküste bis München bzw. zurück gefahren, das hat mit meinem damaligen Auto (33 PS, voll bis zum Dach) halt von morgens bis zum frühen Abend gedauert, immer schön im großen Bogen um die unbezwingbaren Kasseler Berge herum. ;-) Den Tag danach war ich dann aber auch nur auf Autopilot unterwegs.

            Und so eine Tour, egal ob Nordsee-München oder Stuttgart-Plaun, willst Du nicht dreimal in der Woche fahren, Monat für Monat, Jahr für Jahr.

            Mein Trauzeuge hat mir immer vorgeschwärmt, man könne sooooo bequem mit dem Nachtzug von Hamburg, Bremen oder Hannover nach München gondeln und die ganze Reise einfach verschlafen. Gaaaaanz blöde Idee, einmal und nie wieder!

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
            1. n'Abend,

              Hier in Hamburg war das für meine Fahrtziele selten ein Problem. Auf den Hauptstrecken ist zur Hauptverkehrszeit meistens eine 5-Min-Taktung, teilweise sogar 3 Min durch Parallelbetrieb mehrerer Linien auf einer Strecke. In Nebenzeiten 10 Minuten, auf Nebenstrecken dann auch 20 Minuten.

              die Taktzeiten sind im Stuttgarter Stadtgebiet tagsüber auch akzeptabel. Ich wohne allerdings etwa 30km außerhalb. Und wenn man den Innenstadtbereich verlässt, geht's mit den Taktzeiten gleich in Größenordnungen von 30min, abends teilweise sogar 60min. Nach 22 Uhr geht in einigen Bezirken gar nichts mehr.

              Das Tarifsystem mit irgendwas um 100 Mini-Fleckchen, deren Durchquerung man jeweils extra bezahlen muß, ist allerdings völlig bekloppt. Da ist Münchens System der konzentrischen Ringe wesentlich eleganter und übersichtlicher.

              Das mit den Tarifringen ist hier im VVS Raum auch so - allerdings sind die zentrumsfernen Ringe nochmal in Segmente unterteilt.

              In die Stadt fahre ich wenn überhaupt meistens mit dem Auto, auch wenn Parkplätze dort Mangelware sind. Ich könnte mich am Wochenende auch von meiner Frau auf ihrer Abo-Karte mitnehmen lassen.

              Wenn ich mal in die Stuttgarter City will oder muss, dann wähle ich einen Kompromiss: Ich fahre mit dem Auto bis auf die letzten 10km (ungefähr) und fahre dann noch ein paar Stationen mit der S-Bahn. Die Parkgebühren in Stuttgart wären zwar noch akzeptabel, das Problem ist die Verfügbarkeit von Platz.
              Früher hat die Uni in Stgt-Mitte ihren Parkplatz am Samstag kostenlos für die Allgemeinheit aufgemacht; da musste man zwar manchmal 5..10min warten, bis ein Plätzchen frei wurde, das war aber ansonsten eine feine Sache. Vor einiger Zeit haben die sich aber entschlossen, am Wochenende generell dichtzumachen. Schade eigentlich.

              Aber dafür sitze ich im Auto bequem, kann im Rahmen der Verkehrslage selbst entscheiden, wann, wie schnell, wohin und auf welcher Route ich fahre, und wo ich mal eben halte, um mir etwas anzusehen (oder die Blase zu erleichtern).
              Wann hast Du das letzte Mal auf einer berufsbedingten Autofahrt angehalten und dir Zeit für eine gemütliche Wanderung durch Deutschlands blühende Landschaften genommen?

              Weiß ich nicht, ist aber schon vorgekommen (also mal ein halbes Stündchen oder so). Ist aber eher selten, auch privat, denn wenn ich irgendwo unterwegs halte, dann meist zweckbedingt (Kaffee- oder Pinkelpause, Etappenziel).

              Bei der Bahn kannst Du Dir die Strecke durchaus aussuchen. Und was die Blase angeht, kannst Du das in der Bahn sogar während der Fahrt erledigen.

              Wir sprachen vom ÖP_N_V (ich zumindest), also nicht den Fernstrecken der Bahn. Und in der S-Bahn habe ich weder die Wahl der Strecke, noch ein Pipilatorium im Zug.

              Und als Angestellter galten damals Fahrzeiten bei Dienstreisen als voll bezahlte Arbeitszeit.
              Das waren noch Zeiten ... ;-)

              Das ist aber AFAIK immer noch gesetzlich so geregelt.

              Wenn Du Bahn fährst oder körperlich klein genug bist, um entspannt in der Holzklasse fliegen zu können, kannst Du die Reisezeit immerhin mit Vor- und Nachbereitungsarbeiten verbringen, besonders für Selbständige kann das attraktiv sein. Und wenn Du dazu keinen Bock hast, kannst Du Dir immer noch Kopfhörer schnappen und zu entspannender Musik ein gutes Buch lesen.

              Nein, ich kann nichts von alledem, das ist meine persönliche Macke. Wenn ich unterwegs bin, bin ich unterwegs. Und zwar mit allen Sinnen und voller Konzentration. Unterwegs lesen oder geistesabwesend Musik hören? Für mich undenkbar. Ich bin immer so aufmerksam, als wäre ich selbst der Fahrer, Zugführer, Pilot. Ich kann auch nicht unterwegs schlafen - es sei denn, ich wäre so übermüdet, dass ich quasi im Stehen einschlafe.

              Sobald ich aber mit jemand anderem gemeinsam reise, würde ich nicht zögern, Hin- und Rückfahrt auf *einen* Tag zu legen, denn dann kann man sich jederzeit beim Fahren ablösen.
              Der zweite Fahrer nützt Dir im Stau aber reichlich wenig ... ;-)

              Da hab ich ja auch nicht das Bedürfnis des Fahrerwechsels. Wozu, wenn's eh nur Stop'n'Go geht? Bequem und gemütlich sitzen, ab und zu ein wenig mit den Füßen arbeiten?

              Nö, ich bin auch schon ein paar Mal von der Nordseeküste bis München bzw. zurück gefahren, das hat mit meinem damaligen Auto (33 PS, voll bis zum Dach) halt von morgens bis zum frühen Abend gedauert

              VW Käfer, Renault R4, Fiat Panda? ;-)

              Und so eine Tour, egal ob Nordsee-München oder Stuttgart-Plaun, willst Du nicht dreimal in der Woche fahren, Monat für Monat, Jahr für Jahr.

              Garantiert nicht, das kann nur eine gelegentliche Einzelaktion sein. Wenn das häufiger vorkäme, wäre mir irgendwann die Zeit zu schade, die dabei draufgeht, und ich würde nach anderen Möglichkeiten suchen.

              So long,
               Martin

              --
              Der Stress von heute ist die gute alte Zeit von morgen.
              1. Moin Moin!

                Nö, ich bin auch schon ein paar Mal von der Nordseeküste bis München bzw. zurück gefahren, das hat mit meinem damaligen Auto (33 PS, voll bis zum Dach) halt von morgens bis zum frühen Abend gedauert

                VW Käfer,

                Nö, den gab's nicht mit 33 PS, entweder 30 oder 34 laut Wikipedia

                Renault R4

                Schon besser, aber auch da paßt die Motorleistung nicht. 26/29/34 PS laut Wikipedia.

                Fiat Panda? ;-)

                So viel Gleitgel gibt es gar nicht, dass ich DA reinkomme. ;-) Auch da gab es keinen 33PS-Motor.

                Nö, ein kleiner Franzose, der Visa (meiner). Hat Spaß gemacht, der Kleine. Eines der wenigen Autos, bei denen der Diesel schneller war als der originale Benziner.

                Nachdem PSA den 1,7l Diesel aus wesentlich größeren Autos in den Visa gequetscht hat (und damit bis zur A-Säule fast jedes nicht außen liegende Blechteil geändert hat), dachte sich wohl einer der Ingenieure, man könnte stattdessen auch mal den Benziner (nahezu gleicher Block) statt des Diesels reinschrauben. Der brachte dann 88 kW / 115 PS in ein Auto, das weit unter einer Tonne wog ... - der GTI war geboren.

                Und gerüchteweise haben einige Leute wohl auch mal den "lahmen" GTI-Motor gegen einen mechanisch gleich großen 1,9l 16V aus dem BX getauscht - 119 kW / 162 PS bei nahezu gleichem Gewicht.

                Diese Kraftprotze bin ich nie gefahren, würde ich aber gerne mal. ;-)

                Auch sehr beliebt war der Visa übrigens als Motorspender für Enten. Der Visa-Motor paßt in die Ente, teilt jede Menge Teile mit dem Entenmotor, hat aber eben 33 PS statt 28 PS, dank Kennfeldzündung und anderer Tricksereien. Da rennt die Ente schon viel besser, bei nahezu gleichem Sound.

                Alexander

                --
                Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                1. Moin auch,

                  mit meinem damaligen Auto (33 PS, voll bis zum Dach)
                  VW Käfer,
                  Nö, den gab's nicht mit 33 PS, entweder 30 oder 34 laut Wikipedia

                  okay, war auch nur geschätzt.

                  Fiat Panda? ;-)
                  So viel Gleitgel gibt es gar nicht, dass ich DA reinkomme. ;-)

                  Sorry, ich habe mir gerade deine Bilder des Citroen Visa angeschaut - und wer *da* reinkommt, kann auch mühelos auf den Gartenstühlen des Fiat Panda Platz nehmen. Der kleine Italiener (zumindest das Original aus den 80er Jahren) gehört nämlich zu den wunderbaren Fahrzeugen, die innen größer sind als außen. ;-)
                  Mit einem 34PS-Panda (Einkaufsflitzer meiner Mutter) habe ich das Autofahren mehr oder weniger gelernt, nachdem ich den Führerschein hatte[1]. Übrigens wurde der Fiat Panda in der Werbung nie als Auto bezeichnet (und wenn man ihn mal näher kennengelernt hat, versteht man das), sondern immer nur als "die tolle Kiste". Und das war er tatsächlich.

                  Nö, ein kleiner Franzose, der Visa (meiner). Hat Spaß gemacht, der Kleine.

                  Mag sein. Ein Auto soll ja in erster Linie zweckmäßig sein, "schön" ist unwichtig. Und hässliche Autos bauen hat bei Citroen ja lange Tradition (2CV/Dyane, DS, CX, C1/C2/C3/C5/C6). Im Winter 1986/87 gab's eine groß angelegte Werbekampagne für den neuen AX: Kostenlos 24 Stunden probefahren, ohne Kilometerbegrenzung. Das fand ich als Führerscheinneuling klasse: Sozusagen 24 Stunden lang ein eigenes Auto - NEU! Hat Spaß gemacht, der AX.
                  Ansonsten habe ich zu Citroen eher eine negative Einstellung.

                  Schönen Sonntag noch,
                   Martin

                  [1]: Kommentar meines Fahrlehrers, nachdem seine drei Schützlinge den "Lappen" in der Hand hatten: "Jungs, passt auf euch auf. Dass ihr jetzt den Führerschein habt, heißt nicht, dass ihr jetzt auch fahren könnt. Es heißt nur, dass ihr jetzt in freier Wildbahn üben dürft."

                  --
                  Chef zum Bewerber: Es gibt zwei Dinge, auf die ich allergrößten Wert lege. Das eine ist Sauberkeit! Haben Sie übrigens die Schuhe auf der Matte abgetreten? - Ja, selbstverständlich. - Gut. Das andere ist uneingeschränkte Ehrlichkeit. Übrigens, draußen liegt gar keine Fußmatte.
                  1. Moin Moin!

                    Fiat Panda? ;-)
                    So viel Gleitgel gibt es gar nicht, dass ich DA reinkomme. ;-)

                    Sorry, ich habe mir gerade deine Bilder des Citroen Visa angeschaut - und wer *da* reinkommt, kann auch mühelos auf den Gartenstühlen des Fiat Panda Platz nehmen. Der kleine Italiener (zumindest das Original aus den 80er Jahren) gehört nämlich zu den wunderbaren Fahrzeugen, die innen größer sind als außen. ;-)

                    Stimmt, der ist noch eckiger als der Visa. Mein Visa war aber auch umgebaut, damit ich weiter hinten sitzen konnte. Mit einem Visa ab Werk hab ich jedenfalls echte Platzprobleme. Gilt für meinen BX auch, nur dass ich da ein Original-Kit extra langer Sitzschienen drin habe, die auch dem Dekra-Mann gefallen würde, wenn er sie denn endlich mal fände.

                    Mag sein. Ein Auto soll ja in erster Linie zweckmäßig sein, "schön" ist unwichtig. Und hässliche Autos bauen hat bei Citroen ja lange Tradition (2CV/Dyane, DS, CX, C1/C2/C3/C5/C6).

                    Vergiß den BX nicht! Häßlich, aber komfortabel und viel Platz.  Und in der ersten Serie mit einem genialen Cockpit, das in der zweiten Serie nach ewigen Nörgeleien der "Fach"-Presse gegen ein Golf-Cockpit getauscht wurde. Wenigstens bei der Karosserie haben sie sich den Windkanal-Golf-Weichspüler verkniffen.

                    Die "neuen" C1 bis C8 gefallen mir bis auf einige Design-Details auch nicht sonderlich, die haben alle zu viel Weichspüler abbekommen und müssen sich überwiegend mit Federungstechnik aus der Postkutschenzeit rumschlagen. Und wenn sie dann doch noch "grünes Blut" haben, dann elektronisch so kastriert, dass der Komfort der klassischen Hydropneumaten lange nicht erreicht wird. Es muß halt jedes Auto wie ein Golf oder Passat über die Straßen hoppeln ...

                    Im Winter 1986/87 gab's eine groß angelegte Werbekampagne für den neuen AX: Kostenlos 24 Stunden probefahren, ohne Kilometerbegrenzung. Das fand ich als Führerscheinneuling klasse: Sozusagen 24 Stunden lang ein eigenes Auto - NEU! Hat Spaß gemacht, der AX.

                    Das Angebot hätte ich auch mitgenommen. Aber in den AX passe ich ohne Umbau auch nicht rein, hab ich schon ausprobiert.

                    Ansonsten habe ich zu Citroen eher eine negative Einstellung.

                    Die haben viele, denn Citroën hat gerade am Anfang mit CX und GS viel verbockt. Die Kisten haben gegammelt ohne Ende, die Ente sowieso, und die Autos waren definitiv eigenwilliger als das Sortiment von VW/Audi, Opel, BMW und Mercedes-Benz. Andere Formen, andere Cockpits, und vor allem die Hydropneumatik, mit der der typische Autoschrauber auch heute noch überfordert ist. (Vom Fahrer mal ganz zu schweigen.) Und vor allem hat Citroën definitiv Bananaware verkauft, viele Verbesserungen, die nach dem ersten und zweiten Modelljahr in die Serie eingeflossen sind, hätten eigentlich schon beim Testen auffallen müssen. Die vielen Innovationen von Citroën sind den meisten Leuten gar nicht bewußt, weil sie in der ersten Iteration entweder mies implementiert waren oder mittlerweile so Standard sind, dass man sich ein Auto ohne gar nicht mehr vorstellen kann.

                    Dazu kommt, dass Citroën ewig lange als Stiefkind von Peugeot lief. Neue Ideen aus dem Labor kamen zum Testen still und leise an Citroëns, wenn sie dort akzeptiert wurden, wurden sie mit großem Tammtamm an Peugeots verkauft, wenn nicht, war das halt mal wieder so ein Citroën-Spleen.

                    Und die Werbung von Citroën ist leider lange Zeit auch komplett unter aller Sau. Beim Nemo hat Citroën Deutschland (CDAG) es stumpf vergessen, sich diesen albernen Disney-Fisch für Deutschland zu lizensieren, und allen Händlern strengstens untersagt, auch nur mit einer Fischschuppe Werbung für den Nemo zu machen. In anderen Ländern sah das durchaus anders aus, mit entsprechend quengelnden Kindern und verkauften Autos. Teilweise sogar mit passenden Aufklebern.

                    Kurvenlicht hat Citroën erfunden und in den 50ern bis in die Kinos gebracht (DS schwebt über eine Serpentinenstrecke). Was passiert, als der Rest der Autoindustrie vor einigen Jahren das Kurvenlicht "erfindet"? Nichts. Citroën verkneift sich jede Antwort auf die falschen Aussagen. Natürlich hatte zu dem Zeitpunkt kein Modell mehr ein Kurvenlicht. EInfach nur blöd.

                    Bleiben noch die Werkstätten. Da gibt es alles, vom Hinterhof bis zur großen Niederlassung, mit sehr unterschiedlicher Ausstattung und sehr unterschiedlicher Service-Qualität. Über die habe ich mich auch schon reichlich geärgert, bis hin zu bösen Briefen an CDAG. Ergebnis: Ich fahre in eine freie, auf Franzosen spezialiserte Werkstatt, weil der Service weder in der nächstgelegenen Vertragswerkstatt noch in der großen Niederlassung stimmt (um es mal freundlich auszudrücken). Es gibt auch gute Citroën-Werkstätten, aber für die will ich nicht erst quer durch Norddeutschland fahren müssen. Und das Problem hat Citroën seit Jahrzehnten, trotz fachlich guten Schulungen.

                    [1]: Kommentar meines Fahrlehrers, nachdem seine drei Schützlinge den "Lappen" in der Hand hatten: "Jungs, passt auf euch auf. Dass ihr jetzt den Führerschein habt, heißt nicht, dass ihr jetzt auch fahren könnt. Es heißt nur, dass ihr jetzt in freier Wildbahn üben dürft."

                    Weise Worte, und die kann ich nur bestätigen. Es war bei mir ganz gut, mit dem Visa anzufangen und nicht mit dem BX.

                    Alexander

                    --
                    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                    1. n'Abend,

                      Fiat Panda? ;-)
                      So viel Gleitgel gibt es gar nicht, dass ich DA reinkomme. ;-)
                      Sorry, ich habe mir gerade deine Bilder des Citroen Visa angeschaut ...
                      Stimmt, der ist noch eckiger als der Visa. Mein Visa war aber auch umgebaut, damit ich weiter hinten sitzen konnte.

                      ah, verstehe! Die Bemerkung mit dem Gleitgel hatte ich so verstanden, als müsstest du einen überdurchschnittlichen Körperumfang in das Fahrzeug reinzwängen, anscheinend ist aber eher die Körperlänge entscheidend.

                      hässliche Autos bauen hat bei Citroen ja lange Tradition (2CV/Dyane, DS, CX, C1/C2/C3/C5/C6).
                      Vergiß den BX nicht!

                      Den fand ich jetzt zwischendurch nicht gar so übel. Äußerlich, versteht sich, denn mehr kann ich nicht beurteilen.

                      Wenigstens bei der Karosserie haben sie sich den Windkanal-Golf-Weichspüler verkniffen.

                      Naja, die allgegenwärtigen rundgelutschten Formen mag ich auch nicht.

                      Dazu kommt, dass Citroën ewig lange als Stiefkind von Peugeot lief. Neue Ideen aus dem Labor kamen zum Testen still und leise an Citroëns, wenn sie dort akzeptiert wurden, wurden sie mit großem Tammtamm an Peugeots verkauft, wenn nicht, war das halt mal wieder so ein Citroën-Spleen.

                      Ich wusste gar nicht, dass Citroen und Peugeot so direkt miteinander zu tun haben.

                      Kurvenlicht hat Citroën erfunden [...]

                      Auch so'n Unfug. Das normale Abblendlicht ist bei den meisten Autos so grell, dass es blendet (erst recht, wenn es auf nasser Straße reflektiert wird); die heute immer häufiger anzutreffenden Xenon-Scheinwerfer verstärken das Übel noch. An meinem eigenen Auto stelle ich die Leuchtweitenregulierung aus Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer auch bei leerem Fahrzeug meist ganz bewusst auf Stufe 1..2 (mäßige Beladung). Wenn die Fachwerkstatt und TÜV oder DEKRA der Meinung sind, die Scheinwerfer seien korrekt eingestellt, blendet mich selbst schon das von niedrig angebrachten Verkehrszeichen (Baken, Wegweiser) reflektierte Licht. Das muss doch nicht sein. Und dann mit so einem Unsinn wie "Kurvenlicht" den Effekt noch verschlimmern? Wenn's nach mir ginge, würden wir normalerweise mit Standlicht fahren, und nur bei sehr widrigen Verhältnissen mal kurz das Abblendlicht aufdrehen. Zum Gesehenwerden reicht das Standlicht allemal, zum Erkennen der Straße und potentieller Gefahren am Straßenrand meistens auch.

                      [1]: Kommentar meines Fahrlehrers, nachdem seine drei Schützlinge den "Lappen" in der Hand hatten: "Jungs, passt auf euch auf. Dass ihr jetzt den Führerschein habt, heißt nicht, dass ihr jetzt auch fahren könnt. Es heißt nur, dass ihr jetzt in freier Wildbahn üben dürft."
                      Weise Worte, und die kann ich nur bestätigen. Es war bei mir ganz gut, mit dem Visa anzufangen und nicht mit dem BX.

                      Ich glaube auch, es war insgesamt vernünftig, dass ich meine ersten Er_fahr_ungen mit "nur" 34PS gesammelt habe. Andererseits durfte ich von Anfang an auch ab und zu mal Papas Jahreswagen fahren, damals einen Mercedes 250D (Baureihe 124) - allerdings nur in seiner Begleitung. ;-)
                      Das Auto an sich war aber so ziemlich das Beste, was ich in meiner mittlerweile fast 25jährigen Autofahrerzeit je unterm Hintern hatte: Komfortabel und übersichtlich; der Fünfzylinder-Diesel hatte bulliges Drehmoment schon bei Standgas, den konnte man wirklich nur mutwillig abwürgen; und vor allem: Heckantrieb! Frontantrieb mag ich irgendwie gar nicht, besonders im Winter, wenn's vielleicht doch mal kritisch wird mit der Traktion!

                      Ciao,
                       Martin

                      --
                      Arzt:    Gegen Ihr Übergewicht hilft wohl nur noch Gymnastik.
                      Patient: Sie meinen, Kniebeugen und so?
                      Arzt:    Nein, Kopfschütteln. Immer dann, wenn Ihnen jemand was zu essen anbietet.
                      1. Moin Moin!

                        n'Abend,

                        Fiat Panda? ;-)
                        So viel Gleitgel gibt es gar nicht, dass ich DA reinkomme. ;-)
                        Sorry, ich habe mir gerade deine Bilder des Citroen Visa angeschaut ...
                        Stimmt, der ist noch eckiger als der Visa. Mein Visa war aber auch umgebaut, damit ich weiter hinten sitzen konnte.

                        ah, verstehe! Die Bemerkung mit dem Gleitgel hatte ich so verstanden, als müsstest du einen überdurchschnittlichen Körperumfang in das Fahrzeug reinzwängen, anscheinend ist aber eher die Körperlänge entscheidend.

                        Beides, störend ist aber eher die Körperhöhe. In sehr vielen Autos, insbesondere kleineren, scheuert das Lenkrad an den Innenseiten der Beine, je nach Auto mal oberhalb, mal unterhalb vom Knie. Das rechte Knie hängt in der Gangschaltung und blockiert Gang 1 und 2, und das linke ist irgendwie in die Türverkleidung geklemmt.

                        Ich wusste gar nicht, dass Citroen und Peugeot so direkt miteinander zu tun haben.

                        Monsieur André hat seinen Laden in die Pleite gewirtschaftet, das alte Problem mit tollen Ideen "vor ihrer Zeit", einer nicht perfekten Umsetzung, und schlechtem Marketing. Michelin hat den Laden 1934 aufgekauft und den fast fertigen Traction Avant auf den Markt gebracht. 1975, nach dem CX, war Citroën mal wieder pleite und Peugeot hat die Reste aufgekauft, seitdem laufen beide gemeinsam als Peugeot Société Anonyme (PSA -- in Deutschland hieße das schlicht Peugeot AG).

                        Die deutsche Wikipedia hat einen erstaunlich guten Artikel zum Thema, der Artikel in der englischen Wikipedia ist aber wieder mal besser.

                        Kurvenlicht hat Citroën erfunden [...]

                        Auch so'n Unfug. Das normale Abblendlicht ist bei den meisten Autos so grell, dass es blendet (erst recht, wenn es auf nasser Straße reflektiert wird); die heute immer häufiger anzutreffenden Xenon-Scheinwerfer verstärken das Übel noch.

                        Richtig, und deswegen wurde bei der DS nur das FERNlicht mitgeschwenkt. Das bringt auf einsamen Strecken eine bessere Beleuchtung, und es stört die Mitmenschen nicht.

                        An meinem eigenen Auto stelle ich die Leuchtweitenregulierung aus Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer auch bei leerem Fahrzeug meist ganz bewusst auf Stufe 1..2 (mäßige Beladung).

                        Noch so ein Kompromiss aus Postkutschenzeiten. Bei einem niveaugeregelten Fahrzeug braucht man keine Leuchtweitenregelung, deswegen wirst Du sie bei ID/DS, GS/GSA/GSX, SM, BX, CX auch nicht finden. XM und Xantia und die noch mit Hydractive-Fahrwerk erhältlichen neuen Modelle (C6, optional im C5) haben meines Wissens auch keine Leuchtweitenregelung. Man stellt die Lampen einmal auf Normalniveau bei laufendem Motor ein und damit ist die Sache erledigt. Egal ob nur der Fahrer im Auto sitzt oder die Karre bis zum Dach voll ist und noch einen fetten Anhänger zieht.

                        Wenn die Fachwerkstatt und TÜV oder DEKRA der Meinung sind, die Scheinwerfer seien korrekt eingestellt, blendet mich selbst schon das von niedrig angebrachten Verkehrszeichen (Baken, Wegweiser) reflektierte Licht.

                        Das ist nicht normal. Windschutzscheibe verschlissen? Augenarzt mal nach übermäßiger Blendempfindlichkeit gefragt?

                        Das muss doch nicht sein. Und dann mit so einem Unsinn wie "Kurvenlicht" den Effekt noch verschlimmern?

                        Das Kurvenlicht ist ja meistens nur eine der beiden Nebelfunzeln, sehr tief und nach unten gerichtet. Das sollte -- korrekt eingestellt -- eigentlich nicht blenden.

                        Wenn's nach mir ginge, würden wir normalerweise mit Standlicht fahren, und nur bei sehr widrigen Verhältnissen mal kurz das Abblendlicht aufdrehen.

                        Zum FAHREN das zum STEHEN gedachte Licht benutzen? Warum heißt Standlicht wohl Standlicht und nicht Fahrlicht? Fahrlicht ist übrigens das, was außer Fahrlehrern und Juristen jeder Abblendlicht nennt.

                        Mir scheint, Du hast ein optisches Problem, s.o.

                        Zum Gesehenwerden reicht das Standlicht allemal

                        Ja, kurz sehen und das entgegenkommende Auto als stehend einsortieren. Ein paar Momente später, beim Überholen, dann den Fehler bemerken. Ganz tolle Idee. Fast so gut wie die geistigen Tiefflieger, die ihr Standlicht für die Coolness auch noch rot einfärben.

                        zum Erkennen der Straße und potentieller Gefahren am Straßenrand meistens auch.

                        So lange Du nicht wesentlich schneller als Schrittgeschwindigkeit fährst, ja. Danach brauchst Du richtiges Licht, auch bekannt als FAHRlicht.

                        Wo wir gerade dabei sind: Tagfahrlicht ist der größte Schwachsinn seit der ASU. Am Tag mit Licht zu fahren halte ich durchaus für sinnvoll, aber dann bitte auch rundum mit Licht, und mit dem regulären Fahrlicht. Mein Bruder hat seinen BX (ja, noch einer) lichttechnisch auf den Stand der Skandinavien-Version gebracht, d.h. bei eingeschalteter Zündung ist automatisch das Abblendlicht eingeschaltet, auch bei ausgeschaltetem Lichtschalter. Man kann auf Fernlicht und notfalls auch auf Standlicht (z.B. für einen kurzen Halt oder zusammen mit Nebelscheinwerfern) umschalten, aber das Licht geht nie ganz aus. Genau das steht bei meinem BX auch noch an.

                        Die Idee, energiesparende LEDs statt Glühlampen zu verbauen, finde ich richtig gut, aber dann bitteschön für das reguläre Fahrlicht und nicht als zusätzliche Funzel, die das Auto mit herumschleppen muß. Leider scheint die LED-Technik noch nicht so weit zu sein, dass man damit praxistaugliche und kostengünstige Fahr- und Fernscheinwerfer bauen kann, sonst würden ja schon wenigstens Oberklasse-Autos damit herumfahren.

                        Es war bei mir ganz gut, mit dem Visa anzufangen und nicht mit dem BX.

                        Ich glaube auch, es war insgesamt vernünftig, dass ich meine ersten Er_fahr_ungen mit "nur" 34PS gesammelt habe. Andererseits durfte ich von Anfang an auch ab und zu mal Papas Jahreswagen fahren, damals einen Mercedes 250D (Baureihe 124) - allerdings nur in seiner Begleitung. ;-)

                        Meine ersten Tausend km bin ich auch nur in Begleitung gefahren, war bei meinen Fahrkünsten auch dringend nötig! Vor allem, weil so ein BX (diesmal der von meinem Vater, der hat damit angefangen) doch "etwas" anders fährt als so ein gammeliger Fahrschulgolf.

                        Vor allem an die Bremsen muß man sich gewöhnen. Den Hydropneumatik-Neuling erkennt man auf den ersten 100 km am typischen harten Kopfnicken vor jeder roten Ampel. ;-) Umgekehrt hab ich bei Autos ohne Hydropneumatik immer das Gefühl, wie Fred Feuerstein bremsen zu müssen. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man die Kraft zum Bremsen wenigstens teilweise selber aufbringen muß oder ob man einfach ein kleines Ventil öffnet, das die 180 bar aus dem Druckspeicher (und notfalls auch aus der Niveauregelung) auf die Bremsanlage losläßt.

                        Das Auto an sich war aber so ziemlich das Beste, was ich in meiner mittlerweile fast 25jährigen Autofahrerzeit je unterm Hintern hatte: Komfortabel und übersichtlich; der Fünfzylinder-Diesel hatte bulliges Drehmoment schon bei Standgas, den konnte man wirklich nur mutwillig abwürgen;

                        Große Motoren sind was feines, gerade die Diesel (und dort die alten PSA-Saugdiesel). Aber mit meinem Benziner macht das fahren auch Spaß, der hat fast genausoviel Drehmoment wie der alte Diesel, aber ist eben bei Bedarf etwas flotter.

                        und vor allem: Heckantrieb! Frontantrieb mag ich irgendwie gar nicht, besonders im Winter, wenn's vielleicht doch mal kritisch wird mit der Traktion!

                        Wenn Du Traktionsprobleme hast, versuch's doch mal mit Winterreifen! *SCNR*

                        Im Ernst: Dieses Winter war hier im Norden ja hart an der Schneekatastrophe, und 99% aller Autos, die hier nicht über die Hügel oder von der roten Ampel losgekommen sind, haben entweder wie blöd das Heck durch die Gegend geschleudert, oder so lange die Vorderräder durchgedreht, bis das Eis weggefräst war. Die große unbekannte Kunst scheint echt das Hochschalten zu sein. Im richtigen Winter fährt man halt im zweiten oder dritten Gang an und gurkt auch schon in der Stadt schonmal im fünften rum, damit bloß nicht so viel Drehmoment an den Reifen ankommt.

                        Die Bayern, die jedes Jahr durch den Schnee müssen, haben das offenbar gelernt. Während meiner Münchener Zeit hab ich zwar auch immer wieder durchdrehende BMWs und Mercedesse gesehen, aber die Fronttriebler sind eigentlich immer recht problemlos unterwegs gewesen.

                        Auf Heckantrieb kann ich echt verzichten.

                        Allrad wäre vielleicht noch was, aber im Winter verleitet das echt zum Rasen, weil für das Beschleunigen dank doppelter Menge angetriebener Räder reichlich Traktion da ist. Was den 4WD-Fans aber ganz offensichtlich völlig entgeht, ist, dass sie beim Bremsen eben keinen Traktionsvorteil gegenüber einem 2WD-Fahrzeug mehr haben, weil sie eben auch nur 4 Reifen haben. Ich möchte so ein Zwei-Tonnen-Monster nicht auf Eis aus 80 km/h zum Stehen bringen müssen, denn da helfen ABS, ESP und Co. auch nicht mehr.

                        Alexander

                        --
                        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                        1. Hi,

                          An meinem eigenen Auto stelle ich die Leuchtweitenregulierung aus Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer auch bei leerem Fahrzeug meist ganz bewusst auf Stufe 1..2 (mäßige Beladung).
                          Noch so ein Kompromiss aus Postkutschenzeiten. Bei einem niveaugeregelten Fahrzeug braucht man keine Leuchtweitenregelung

                          das stimmt natürlich, aber eine Niveauregelung findet man auch heutzutage nur in der gehobenen Mittel- und Oberklasse. Mercedes hat sie seit den frühen 80er Jahren für das T-Modell wegen der Zuladung von bis zu 700kg serienmäßig geliefert, für andere Modelle konnte man sie gegen einen erheblichen Aufpreis haben. Wie's bei anderen Herstellern aussieht, weiß ich nicht, aber üblich ist wohl nach wie vor die Radaufhängung mit klassischen Stahlfedern.

                          Wenn die Fachwerkstatt und TÜV oder DEKRA der Meinung sind, die Scheinwerfer seien korrekt eingestellt, blendet mich selbst schon das von niedrig angebrachten Verkehrszeichen (Baken, Wegweiser) reflektierte Licht.
                          Das ist nicht normal. Windschutzscheibe verschlissen? Augenarzt mal nach übermäßiger Blendempfindlichkeit gefragt?

                          Weder noch. Mein gutes Dämmerungssehen ist in diesen Situationen mein Problem. Das Auge adaptiert sich gut an Fast-Dunkelheit, ist dann aber logischerweise geblendet, wenn heftige Lichtquellen die Dunkelheit zerreißen.
                          Ich mach auch im Treppenhaus kein Licht an, wenn ich abends heimkomme oder mal in den Keller gehe; das diffuse Streulicht von draußen (z.B. von der Straßenbeleuchtung) reicht vollkommen.

                          Wenn's nach mir ginge, würden wir normalerweise mit Standlicht fahren, und nur bei sehr widrigen Verhältnissen mal kurz das Abblendlicht aufdrehen.
                          Zum FAHREN das zum STEHEN gedachte Licht benutzen? Warum heißt Standlicht wohl Standlicht und nicht Fahrlicht?

                          Okay, die Bezeichnungen sind falsch. ;-)
                          Nee, im Ernst: Für mein Sehvermögen ist die Beleuchtung, die man üblicherweise am Auto hat, stark überdimensioniert.

                          Fahrlicht ist übrigens das, was außer Fahrlehrern und Juristen jeder Abblendlicht nennt.

                          Mein Fahrlehrer nannte es auch Abblendlicht. Den Begriff "Fahrlicht" habe ich irgendwann in den 80er/90er-Jahren gelegentlich mal aufgeschnappt, hat(te) aber Seltenheitswert.

                          Mir scheint, Du hast ein optisches Problem, s.o.

                          Normalerweise ist es kein Problem, sondern ein Vorteil.

                          Zum Gesehenwerden reicht das Standlicht allemal
                          [...]
                          zum Erkennen der Straße und potentieller Gefahren am Straßenrand meistens auch.
                          So lange Du nicht wesentlich schneller als Schrittgeschwindigkeit fährst, ja. Danach brauchst Du richtiges Licht, auch bekannt als FAHRlicht.

                          Quatsch. Innerorts reicht die gegebene Beleuchtung (Straßenlampen, Lichtreklamen) völlig aus, erst außerhalb der Ortschaft sehe ich im Licht-Anmachen einen Nutzen für mich selbst.

                          Am Tag mit Licht zu fahren halte ich durchaus für sinnvoll, aber dann bitte auch rundum mit Licht, und mit dem regulären Fahrlicht.

                          Ja, aber auch nicht permanent, das halte ich für Schwachsinn. Sondern nur bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. bei Regen, Nebel, Schneefall.

                          Meine ersten Tausend km bin ich auch nur in Begleitung gefahren, war bei meinen Fahrkünsten auch dringend nötig! Vor allem, weil so ein BX (diesmal der von meinem Vater, der hat damit angefangen) doch "etwas" anders fährt als so ein gammeliger Fahrschulgolf.

                          Selbstverständlich. Verblüfft hat mich damals allerdings, dass mir die Umstellung von Opel Corsa (Fahrschulauto) auf Fiat Panda viel leichter fiel als ein paar Wochen vorher von Opel Corsa auf einen neuen Opel Corsa - obwohl es wieder genau das gleiche Modell mit der gleichen Ausstattung und Motorisierung war (ein anderer Fahrschüler hatte das Auto ins Jenseits befördert). Aber das Auto war halt plötzlich neu und nicht so ausgeleiert wie das vorherige ...
                          Ansonsten habe ich in den ersten ein bis zwei Jahren meine Fähigkeiten und Fertigkeiten eher unter- als überschätzt und bin daher eher zaghafter gefahren als nötig - und damit bestimmt einigen anderen Autofahrern auf den Nerv gegangen. ;-)

                          Vor allem an die Bremsen muß man sich gewöhnen. Den Hydropneumatik-Neuling erkennt man auf den ersten 100 km am typischen harten Kopfnicken vor jeder roten Ampel. ;-) Umgekehrt hab ich bei Autos ohne Hydropneumatik immer das Gefühl, wie Fred Feuerstein bremsen zu müssen. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man die Kraft zum Bremsen wenigstens teilweise selber aufbringen muß oder ob man einfach ein kleines Ventil öffnet, das die 180 bar aus dem Druckspeicher (und notfalls auch aus der Niveauregelung) auf die Bremsanlage losläßt.

                          Wem sagst du das - steig mal als Nur-PKW-Fahrer in einen LKW mit Druckluftbremse. Ist dasselbe in grün. Meine ersten Erfahrungen mit LKWs waren auch von gelegentlichen ungewollten Vollbremsungen geprägt.

                          und vor allem: Heckantrieb! Frontantrieb mag ich irgendwie gar nicht, besonders im Winter, wenn's vielleicht doch mal kritisch wird mit der Traktion!
                          Wenn Du Traktionsprobleme hast, versuch's doch mal mit Winterreifen! *SCNR*

                          Klar. Gute Idee.

                          Im Ernst: Dieses Winter war hier im Norden ja hart an der Schneekatastrophe, und 99% aller Autos, die hier nicht über die Hügel oder von der roten Ampel losgekommen sind, haben entweder wie blöd das Heck durch die Gegend geschleudert, oder so lange die Vorderräder durchgedreht, bis das Eis weggefräst war. Die große unbekannte Kunst scheint echt das Hochschalten zu sein. Im richtigen Winter fährt man halt im zweiten oder dritten Gang an und gurkt auch schon in der Stadt schonmal im fünften rum, damit bloß nicht so viel Drehmoment an den Reifen ankommt.

                          Völlig richtig - oder man geht sehr zart und feinfühlig mit dem Gaspedal um. Auch Automatik ist dann kein Problem.

                          Auf Heckantrieb kann ich echt verzichten.

                          Solange alles "im grünen Bereich" ist, merkt man den Unterschied natürlich nicht. Aber im Grenzbereich, der ja nicht immer erst im Winter auftritt, sondern auch oft schon bei nasser Straße, trennt sich die Spreu vom Weizen.

                          Kurven: Habe ich eine Kurve unterschätzt, fängt ein Fronttriebler an zu untersteuern und schiebt über die eingelenkten Vorderräder geradeaus zur Kurvenaußenseite. Gaswegnehmen hilft nicht sofort, sondern erst, wenn das Fahrzeug den Geschwindigkeitsüberschuss abgebaut hat. Bis dahin bin ich aber vielleicht schon außen in der Hecke gelandet. Beim Heckantrieb driftet stattdessen das Heck nach außen, das Fahrzeug dreht sich also in die Kurve hinein. Gaswegnehmen oder Auskuppeln stabilisiert die Lage aber augenblicklich.
                          Anfahren: Hat eines der Antriebsräder wenig Grip, kann ich als Hilfe beim Gasgeben mit dem linken Fuß sanft auf die Bremse treten. Das bremst das durchdrehende Rad ab und sorgt dafür, dass das andere Rad soviel Drehmoment an die Straße bringt, wie die Bremse dem durchdrehenden Rad abverlangt. Beim Heckantrieb ist das natürlich viel leichter - hier brauche ich nicht mit dem linken, ubgeübten Fuß zu bremsen, sondern kann stattdessen die auf die Hinterräder wirkende Handbremse einsetzen.
                          Noch ein Punkt für den Heckantrieb: Durch die dynamische Gewichtsverlagerung wird beim Anfahren die Vorderachse etwas entlastet, also verschlechtert sich die Traktion für die Vorderräder. Der Heckantrieb hat hier den Vorteil, dass die Antriebsräder tendentiell eher etwas mehr belastet sind und dadurch etwas mehr Vortrieb bringen können. An Steigungen ist der Effekt besonders stark ausgeprägt (bei Rückwärtsfahrt alles genau umgekehrt).

                          Was den 4WD-Fans aber ganz offensichtlich völlig entgeht, ist, dass sie beim Bremsen eben keinen Traktionsvorteil gegenüber einem 2WD-Fahrzeug mehr haben, weil sie eben auch nur 4 Reifen haben.

                          Völlig richtig. Überhaupt lassen sich viele Autofahrer von irgendwelchen technischen Helferlein in trügerischer Sicherheit wiegen. Das Ergebnis ist bei vielen, dass eben risikofreudiger gefahren wird. "Ich hab doch ABS, ESP und LMAA. Kann doch nix passieren."
                          So ist natürlich jeder Sicherheitsgewinn durch technische Hilfssysteme zum Teufel.

                          Ciao,
                           Martin

                          --
                          Der Bäcker schlägt die Fliegen tot
                          Und macht daraus Rosinenbrot.
                          1. Moin Moin!

                            Immer noch niemand wegen Threaddrift am nörgeln? Bin ich im falschen Forum? ;-)

                            das stimmt natürlich, aber eine Niveauregelung findet man auch heutzutage nur in der gehobenen Mittel- und Oberklasse.

                            Was wirklich schade ist, denn Citroën hat gezeigt, dass das auch problemlos in kleineren Autos wie dem GS funktioniert.

                            Mercedes hat sie seit den frühen 80er Jahren für das T-Modell wegen der Zuladung von bis zu 700kg serienmäßig geliefert, für andere Modelle konnte man sie gegen einen erheblichen Aufpreis haben.

                            Soweit ich weiß, hat Mercedes die Technik irgendwann stumpf von Citroën lizensiert, jedenfalls für einige Modelle. Danach hat man das irgendwie auf Luftfederung à la LKW umgestrickt.

                            Wie's bei anderen Herstellern aussieht, weiß ich nicht,

                            Rolls-Royce hat auch bei Citroën eingekauft, schon zu DS-Zeiten, als das Hydrauliköl noch rot war. Und deswegen gibt es bei Rolls Royce immer noch das rote Hydrauliköl zu kaufen.

                            aber üblich ist wohl nach wie vor die Radaufhängung mit klassischen Stahlfedern.

                            Millionen Fliegen können nicht irren. ;-)

                            Ich mag diese Postkutschentechnik jedenfalls nicht. Schon allein die Idee, dass das Fahrwerk bei normalem Verschleiß (der Stoßdämpfer) immer gefährlicher wird, begeistert mich immer wieder. Normaler Verschleiß beim Hydropneumaten, nämlich Druckverlust des Stickstoffs in den Federkugeln, äußert sich durch ein immer härter und "sportlicher" werdendes Fahrwerk, das am Ende höllisch unbequem ist, aber eben NICHT beim geringsten Anlaß aufschaukelt.

                            Nee, im Ernst: Für mein Sehvermögen ist die Beleuchtung, die man üblicherweise am Auto hat, stark überdimensioniert.

                            Zum Gesehenwerden reicht das Standlicht allemal
                            [...]
                            zum Erkennen der Straße und potentieller Gefahren am Straßenrand meistens auch.
                            So lange Du nicht wesentlich schneller als Schrittgeschwindigkeit fährst, ja. Danach brauchst Du richtiges Licht, auch bekannt als FAHRlicht.

                            Quatsch. Innerorts reicht die gegebene Beleuchtung (Straßenlampen, Lichtreklamen) völlig aus, erst außerhalb der Ortschaft sehe ich im Licht-Anmachen einen Nutzen für mich selbst.

                            Dann hoffe mal, dass Dir nie jemand überholend entgegenkommt, der Dein unterbeleuchtetes Auto als stehend einsortiert oder es komplett übersehen hat.

                            Am Tag mit Licht zu fahren halte ich durchaus für sinnvoll, aber dann bitte auch rundum mit Licht, und mit dem regulären Fahrlicht.

                            Ja, aber auch nicht permanent, das halte ich für Schwachsinn. Sondern nur bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. bei Regen, Nebel, Schneefall.

                            Alleen mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen, Landstraßen durch Wald und Forst, schlecht einsehbare Kurven, die ganzen netten Sachen, die Dir in der Stadt fehlen, hab ich jeden Tag zweimal.

                            Selbstverständlich. Verblüfft hat mich damals allerdings, dass mir die Umstellung von Opel Corsa (Fahrschulauto) auf Fiat Panda viel leichter fiel als ein paar Wochen vorher von Opel Corsa auf einen neuen Opel Corsa - obwohl es wieder genau das gleiche Modell mit der gleichen Ausstattung und Motorisierung war (ein anderer Fahrschüler hatte das Auto ins Jenseits befördert). Aber das Auto war halt plötzlich neu und nicht so ausgeleiert wie das vorherige ...

                            Oh ja, meine Fahrschule hatte auch einen schicken und einen rottigen Golf. Den schicken bin ich nur selten gefahren, und mit dem hatte ich nie Probleme beim Anfahren. Der andere Golf hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, weil die Kupplung völlig quer eingestellt und durchgeritten war. "Wieso? Die Kupplung geht doch noch!" *grummel*

                            Auf Heckantrieb kann ich echt verzichten.

                            Solange alles "im grünen Bereich" ist, merkt man den Unterschied natürlich nicht. Aber im Grenzbereich, der ja nicht immer erst im Winter auftritt, sondern auch oft schon bei nasser Straße, trennt sich die Spreu vom Weizen.

                            Kurven: Habe ich eine Kurve unterschätzt, fängt ein Fronttriebler an zu untersteuern und schiebt über die eingelenkten Vorderräder geradeaus zur Kurvenaußenseite. Gaswegnehmen hilft nicht sofort, sondern erst, wenn das Fahrzeug den Geschwindigkeitsüberschuss abgebaut hat. Bis dahin bin ich aber vielleicht schon außen in der Hecke gelandet.

                            Das hab ich exakt einmal geschafft, den BX mit so viel Gewalt in eine 90°-Kurve zu prügeln, das er ins Kiesbett gerutscht ist. Das muß sehr beeindruckend ausgesehen haben, denn mein Hintermann hat mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck angehalten und rüber geschaut, bis ich den Daumen gehoben hab. Fahranfänger halt ...

                            Ansonsten ist gerade der BX ein extrem gutmütiges Auto, gerade auch durch das Hydraulikfahrwerk. Der Visa war auch nicht schlecht, wegen der entenartig langen Federwege. Aber längst nicht so gut wie der BX. Ich hab schon ein paar Situationen gehabt, wo mir der Visa weggerutscht wäre, der BX es aber nicht tat. Elchtest im dichten Feierabendverkehr, rund um ein gerade gecrashtes und in die eigene Spur fallendes Auto, macht absolut keinen Spaß, weil das Adrenalin noch 'ne Stunde später aus den Ohren läuft.

                            Auch "lustig" war mein Erlebnis mit einem ollen VW Transporter, mit großer Pritsche hinten drauf. Irgendeine Dumpfbacke hat mir fast die gesamte Fracht hinter die Hinterachse gestellt, so dass die Vorderräder mangels vorne liegendem Motorblock nur noch so gerade eben Bodenkontakt hatten - und in einer sanften Kurve dann eben nicht mehr so richtig. Was hatte ich einen Spaß, den ganzen Krempel nach vorne zu hebeln.

                            Anfahren: Hat eines der Antriebsräder wenig Grip, kann ich als Hilfe beim Gasgeben mit dem linken Fuß sanft auf die Bremse treten. Das bremst das durchdrehende Rad ab und sorgt dafür, dass das andere Rad soviel Drehmoment an die Straße bringt, wie die Bremse dem durchdrehenden Rad abverlangt. Beim Heckantrieb ist das natürlich viel leichter - hier brauche ich nicht mit dem linken, ubgeübten Fuß zu bremsen, sondern kann stattdessen die auf die Hinterräder wirkende Handbremse einsetzen.

                            Die Handbremse des BX wirkt auch auf die Antriebsräder, wie auch schon beim GS (und ich denke auch bei den anderen Hydropneumaten). Das hat wenig mit Front- oder Heckantrieb zu tun.

                            Bremsen mit dem linken Fuß ist etwas, dass Dir das Hydraulik-Ventil SEHR schnell abgewöhnt.

                            Alexander

                            --
                            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                            1. Hi,

                              Immer noch niemand wegen Threaddrift am nörgeln? Bin ich im falschen Forum? ;-)

                              ich wundere mich auch schon ...

                              Ich mag diese Postkutschentechnik jedenfalls nicht. Schon allein die Idee, dass das Fahrwerk bei normalem Verschleiß (der Stoßdämpfer) immer gefährlicher wird, begeistert mich immer wieder.

                              So schlimm ist das doch auch nicht. Nachlassende Stoßdämpfer merkt man doch eigentlich sehr deutlich und lässt sie beizeiten erneuern.

                              Quatsch. Innerorts reicht die gegebene Beleuchtung (Straßenlampen, Lichtreklamen) völlig aus, erst außerhalb der Ortschaft sehe ich im Licht-Anmachen einen Nutzen für mich selbst.
                              Dann hoffe mal, dass Dir nie jemand überholend entgegenkommt, der Dein unterbeleuchtetes Auto als stehend einsortiert oder es komplett übersehen hat.

                              Keine Sorge, ich mach ja ordentlich Licht an. Für die anderen.

                              Am Tag mit Licht zu fahren ...
                              Ja, aber auch nicht permanent, das halte ich für Schwachsinn. Sondern nur bei schlechten Sichtverhältnissen, z.B. bei Regen, Nebel, Schneefall.
                              Alleen mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen, Landstraßen durch Wald und Forst, schlecht einsehbare Kurven, die ganzen netten Sachen, die Dir in der Stadt fehlen, hab ich jeden Tag zweimal.

                              Ja und? Ich sag doch: Bei ungünstigen Lichtverhältnissen jederzeit. Aber doch nicht bei normalem Tageslicht. Dann schreibt die Batterie ja nur noch selten schwarze Zahlen. Zäher Stadtverkehr, also Stop'n'Go mit hohem Standgas-Anteil ist bei den meisten Fahrzeugen eine Negativ-Bilanz für die Batterie, sobald volles Licht an ist. Bei einigen Autos sieht man richtig, wie bei Leerlaufdrehzahl das Licht dunkler wird, vor allem wenn die Batterie nicht mehr ganz neu ist.

                              Das hab ich exakt einmal geschafft, den BX mit so viel Gewalt in eine 90°-Kurve zu prügeln, das er ins Kiesbett gerutscht ist.

                              Mir ist es bisher nur einmal passiert, dass ich wirklich in der Böschung gelandet bin - und das war im Winter bei glatter Straße, und ich hab einfach nicht aufgepasst. Der Schnee auf der Abbiegespur hätte eigentlich Bände gesprochen, aber ich habe nicht zugehört.

                              Aber es passiert mir oft, dass ich am Kurvenausgang optimistisch zu früh Gas gebe und dann zu tun habe, um den ausbrechenden Fronttriebler wieder zur Vernunft zu bringen. Bei nasser Straße reicht ein 50PS-Polo dafür locker (mein erstes eigenes Auto), selbst mit guten Reifen.

                              Ich hab schon ein paar Situationen gehabt, wo mir der Visa weggerutscht wäre, der BX es aber nicht tat.

                              Ja, nachdem ich die Fahrschule hinter mir hatte, habe ich auch festgestellt, dass ich mit Mamas Panda einige Kurven viel zügiger nehmen konnte als mit dem Fahrschul-Corsa - bei dem hätten längst die Reifen gequietscht.

                              Auch "lustig" war mein Erlebnis mit einem ollen VW Transporter, mit großer Pritsche hinten drauf. Irgendeine Dumpfbacke hat mir fast die gesamte Fracht hinter die Hinterachse gestellt, so dass die Vorderräder mangels vorne liegendem Motorblock nur noch so gerade eben Bodenkontakt hatten - und in einer sanften Kurve dann eben nicht mehr so richtig. Was hatte ich einen Spaß, den ganzen Krempel nach vorne zu hebeln.

                              Hast du den Verursacher wenigstens erwischt und an die Wand gestellt? ;-)

                              Die Handbremse des BX wirkt auch auf die Antriebsräder, wie auch schon beim GS (und ich denke auch bei den anderen Hydropneumaten). Das hat wenig mit Front- oder Heckantrieb zu tun.

                              Also Handbremse auf die Vorderräder? Sehr ungewöhnlich.

                              Bremsen mit dem linken Fuß ist etwas, dass Dir das Hydraulik-Ventil SEHR schnell abgewöhnt.

                              Glaube ich nicht. Es ist eher eine Herausforderung.
                              Nach etwa 6 Wochen USA-Urlaub in einem Wohnmobil mit Automatik hatte ich auch den "American way of drive" einigermaßen drauf - also den linken, bei Automatik ansonsten arbeitslosen Fuß auf die Bremse trainiert. Das ist einfach nur Übungssache. Wenn ich hier in DE mal wieder mit einem Automatik-Fahrzeug unterwegs bin, bremse ich auch gern mit links.

                              Schönen Abend noch,
                               Martin

                              --
                              They say hard work never killed anyone, but I figure, why take the risk?
                                (Ronald Reagan, US-Präsident 1981-1989)
                              1. Hallo,

                                Zäher Stadtverkehr, also Stop'n'Go mit hohem Standgas-Anteil ist bei den meisten Fahrzeugen eine Negativ-Bilanz für die Batterie, sobald volles Licht an ist. Bei einigen Autos sieht man richtig, wie bei Leerlaufdrehzahl das Licht dunkler wird, vor allem wenn die Batterie nicht mehr ganz neu ist.

                                "mein Baby", das mir während meiner Diplomarbeit sogar tageweise allein zur Verfügung stand, war ein Mercedes 500SEL. Wegen der beengten Platzverhältnisse im Motorraum war schon im Serienfahrzeug die Lichtmaschine eigentlich unterdimensioniert; die vielen W140, die mit leerer Batterie im Stau ausgefallen sind, belegen das eindrucksvoll.
                                Aber mit etwa dem halben Kofferraum voll Computer-Equipment war der Strombedarf natürlich noch viel höher. Deswegen war eine unserer ersten Amtshandlungen bei der Erstellung des Gesamt-Softwarepakets, einen kleinen Prozess einzurichten, der die Bordspannung überwacht und bei Unterschreiten eines Mindestwerts die Leerlaufdrehzahl auf etwa 1200/min anhebt, indem er über den Motor-CAN einfach ein bisschen "Gaspedal" simuliert.

                                Mich wundert's, dass diese Bordspannungsüberwachung in Verbindung mit einer moderaten Leerlaufdrehzahl-Anhebung (von 600 auf 900/min erhöhen wäre ja auch schon was) angesichts der Fülle an elektrischen Verbrauchern an Bord nicht längst als Standard in den Motorsteuergeräten implementiert ist.

                                Bye,
                                 Martin

                                --
                                Eine Nonne kommt in den Himmel. An der Pforte fragt Petrus: "Wer bist du?" - "Ich bin die Braut Jesu." Petrus stutzt einen Moment, ruft dann nach hinten: "He Freunde, habt ihr schon gehört? Der Juniorchef will heiraten!"
                                1. Moin Moin!

                                  Zäher Stadtverkehr, also Stop'n'Go mit hohem Standgas-Anteil ist bei den meisten Fahrzeugen eine Negativ-Bilanz für die Batterie, sobald volles Licht an ist. Bei einigen Autos sieht man richtig, wie bei Leerlaufdrehzahl das Licht dunkler wird, vor allem wenn die Batterie nicht mehr ganz neu ist.

                                  "mein Baby", das mir während meiner Diplomarbeit sogar tageweise allein zur Verfügung stand, war ein Mercedes 500SEL. Wegen der beengten Platzverhältnisse im Motorraum war schon im Serienfahrzeug die Lichtmaschine eigentlich unterdimensioniert; die vielen W140, die mit leerer Batterie im Stau ausgefallen sind, belegen das eindrucksvoll.
                                  Aber mit etwa dem halben Kofferraum voll Computer-Equipment war der Strombedarf natürlich noch viel höher. Deswegen war eine unserer ersten Amtshandlungen bei der Erstellung des Gesamt-Softwarepakets, einen kleinen Prozess einzurichten, der die Bordspannung überwacht und bei Unterschreiten eines Mindestwerts die Leerlaufdrehzahl auf etwa 1200/min anhebt, indem er über den Motor-CAN einfach ein bisschen "Gaspedal" simuliert.

                                  Waaaaah!

                                  Was mag das wohl für einen Wirkungsgrad haben? *g*

                                  Mich wundert's, dass diese Bordspannungsüberwachung in Verbindung mit einer moderaten Leerlaufdrehzahl-Anhebung (von 600 auf 900/min erhöhen wäre ja auch schon was) angesichts der Fülle an elektrischen Verbrauchern an Bord nicht längst als Standard in den Motorsteuergeräten implementiert ist.

                                  Ich denke mal, dass da die diversen Öko-Vorschriften im Weg stehen. Schon allein die AU dürfte Probleme machen, wenn die Leerlaufdrehzahl plötzlich hochgeht, weil irgendeinem Controller die Spannung zu niedrig ist. Eine etwas größere LiMa oder eine Batterie, die wenigstens die Garantiezeit überlebt, dürfte wohl billiger sein.

                                  Man könnte natürlich auch einfach ein paar Kilo E-Schrott aus dem Auto rauswerfen, z.B. die Motoren, die die Tür aus dem angelehnten Zustand leise zuziehen. Oder elektrische Sitzverstellung. Oder elektrischer Tankdeckelöffner. Irgendeine S-Klasse schleppt irgendwas um 30 oder 40 Stellmotoren rum, die alle nur so einen Schnickschnack machen.

                                  Mein BX ist ja auch nicht ganz frei von Komfort, deswegen hab ich irgendwann die verschlissene Batterie gegen eine neue, eine Nummer größer dimensionierte getauscht. Netterweise hat Citroën in alle BX-Modelle, vom 1100er Benziner bis zum 1900er Diesel, die gleiche Lichtmaschine eingebaut, so dass eine größere Batterie überhaupt kein Problem ist.

                                  Alexander

                                  --
                                  Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
                                  1. Hallo,

                                    Mich wundert's, dass diese Bordspannungsüberwachung in Verbindung mit einer moderaten Leerlaufdrehzahl-Anhebung (von 600 auf 900/min erhöhen wäre ja auch schon was) angesichts der Fülle an elektrischen Verbrauchern an Bord nicht längst als Standard in den Motorsteuergeräten implementiert ist.
                                    Ich denke mal, dass da die diversen Öko-Vorschriften im Weg stehen.

                                    kann ich mir nicht vorstellen - bei der Klimaanlage wird's ja auch so gemacht. Bei meinem Auto wird beispielsweise die Leerlaufdrehzal von normalerweise um 600..700/min auf knapp 1000/min angehoben, sobald ich die Klimaanlage zuschalte.

                                    Schon allein die AU dürfte Probleme machen, wenn die Leerlaufdrehzahl plötzlich hochgeht, weil irgendeinem Controller die Spannung zu niedrig ist.

                                    Warum? Nichts ist einfacher, als diese Drehzahlanhebung zu deaktivieren, sobald das Diagnosegerät am OBD-Anschluss hängt.

                                    Eine etwas größere LiMa oder eine Batterie, die wenigstens die Garantiezeit überlebt, dürfte wohl billiger sein.

                                    Eben nicht - das macht das Auto gleich wieder um bis zu 100EUR teurer. Was ich vorschlug, wäre dagegen mit ein paar Zeilen Software erledigt; die nötige Hardware ist sowieso vorhanden.

                                    Man könnte natürlich auch einfach ein paar Kilo E-Schrott aus dem Auto rauswerfen, z.B. die Motoren, die die Tür aus dem angelehnten Zustand leise zuziehen. Oder elektrische Sitzverstellung. Oder elektrischer Tankdeckelöffner. Irgendeine S-Klasse schleppt irgendwas um 30 oder 40 Stellmotoren rum, die alle nur so einen Schnickschnack machen.

                                    Ja, stimmt. So viel elektromechanischen Schnickschnack habe ich aber an meinem Auto auch wieder nicht. Der einzige elektromotorische Luxus sind die Fensterheber; das möchte ich aber nicht mehr missen.

                                    Mein BX ist ja auch nicht ganz frei von Komfort, deswegen hab ich irgendwann die verschlissene Batterie gegen eine neue, eine Nummer größer dimensionierte getauscht.

                                    Das steht mir (bzw. meinem Fiesta) wohl in absehbarer Zeit auch bevor. Die Batterie ist noch die Originalausrüstung und wird damit diesen Sommer fünf Jahre alt. Und man merkt schon, dass sie langsam nachlässt.

                                    So long,
                                     Martin

                                    --
                                    Politik ist die Kunst, die Menschen so zu bescheißen, dass sie auch noch glauben, sie hätten das selbst so gewollt.
                              2. Moin Moin!

                                So schlimm ist das doch auch nicht. Nachlassende Stoßdämpfer merkt man doch eigentlich sehr deutlich und lässt sie beizeiten erneuern.

                                Tja, wenn man denn weiß, wie sich durchgerittene Stoßdämpfer anfühlen, oder regelmäßig mal einen fachkundigen Menschen draufschauen läßt. Es gibt genug alte Karren, die die Werkstatt nur sehen, wenn Teile abfallen oder der TÜV mit der groben Keule zugeschlagen hat.

                                Auch "lustig" war mein Erlebnis mit einem ollen VW Transporter, mit großer Pritsche hinten drauf. Irgendeine Dumpfbacke hat mir fast die gesamte Fracht hinter die Hinterachse gestellt, so dass die Vorderräder mangels vorne liegendem Motorblock nur noch so gerade eben Bodenkontakt hatten - und in einer sanften Kurve dann eben nicht mehr so richtig. Was hatte ich einen Spaß, den ganzen Krempel nach vorne zu hebeln.

                                Hast du den Verursacher wenigstens erwischt und an die Wand gestellt? ;-)

                                Nee, das war einer der eher selten angefahrenen Kunden oder Lieferanten (im Sinne von hinfahren, nicht im Sinne von platt fahren), und hab ja auch nicht jede Fahrt gemacht. So war ich in dem Laden tatsächlich nur einmal. Und an jenem Tag war es schon reichlich spät, da hatte ich keinen Bock, nochmal umzudrehen und die Dumpfbacke zusammenzuscheißen.

                                Die Handbremse des BX wirkt auch auf die Antriebsräder, wie auch schon beim GS (und ich denke auch bei den anderen Hydropneumaten). Das hat wenig mit Front- oder Heckantrieb zu tun.

                                Also Handbremse auf die Vorderräder? Sehr ungewöhnlich.

                                Exakt. Und auch lustig: Man kann die Handbremse vollkommen ohne Werkzeug einstellen. Motor an, Bremspedal voll durchtreten, und ein paar Mal mit der Handbremse "pumpen", schon straffen sich die Seile. Ich weiß nicht, wie die Ingenieure das gemacht haben, aber ich finde es echt cool.

                                Alexander

                                --
                                Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
  3. Moin!

    Ich habe mal vor kurzem ein Angebot bekommen in einem kleinen Unternehmen (unter 10 Personen) als EDV-Support tätig zu werden. Ich kann gerne von Zuhause arbeiten (Teamviewer, LogmeIn etc.) aber ich muss vielleicht ab und an vor Ort da sein, um zum Beispiel Hardware einzurichten etc. Der Unternehmen-Sitz ist 500 Km weg von mir und ich muss mich entscheiden, ob ich zusage oder nicht.

    Kein kleines Unternehemen, das bei Sinnen ist, wird seinen EDV-Support so weit weg sitzen haben wollen, dass es jedesmal Stunden dauert, bis der Problemlöser angereist ist.

    Und das ist auch niemals notwendig. Denn EDV-Supporter gibts in jeder Stadt.

    Also ist irgendwo der Haken dran, und ich vermute, es ist die Kombination aus

    Mein Problem ist, dass ich mich mit Hard- und Software auskenne aber leider noch nicht richtig im Support-Bereich gearbeitet habe.

    und

    Ich habe überhaupt keine Ahnung wie ich mich (meine Leistungen) bewerten soll, d.h. 1-X €/Stunde?..

    Wie du ausrechnest, was du zum Leben verdienen musst, hat dir Alexander schon geschrieben. Und das Ergebnis wird deinem Auftraggeber nicht gefallen, und auch dir wird es extrem viel vorkommen. Wenn du den Preis senkst, passiert genau das, auf was eventuell spekuliert wird: Du bringst eine billige Dienstleistung, die man vor Ort teurer bezahlen müsste, und hast noch den ganzen Aufwand mit Anreise etc. für die Probleme, die man vor Ort lösen muss. Bringst also im Prinzip noch Geld mit.

    Klingt alles nicht so, als ob das ein reizvoller Job ist. Dran denken: Es könnte sein, dass du da jeden zweiten Tag vor Ort sein musst. Fährst jedes Mal 1000 Kilometer Strecke - was mindestens 7 Stunden Zeit kostet, eher 10. Arbeitest dann dort nochmal 8 Stunden, wenn du Glück hast. Wenn du Pech hast, entsteht der Reiseaufwand für ein in 10 Minuten lösbares Problem, weil die Mitarbeiter vor Ort zu blöde waren, dir ein offensichtliches Problem so verständlich zu erklären, dass du es verstehst und Anweisungen zur Lösung geben kannst.

    - Sven Rautenberg