Deus Figendi: Digitales Verfallsdatum

In letzter Zeit höre und lese ich hier und da von einem digitalen Verfallsdatum, welches irgendwelche Menschen an einer saarländischen Uni entwickelt haben.
Und irgendwie geht mir das gewaltig gegen den Strich!
Punkt 1: Das Prinzip ist derart simpel, dass ich mir das auch bei nem Feierabendbier hätte einfallen lassen können und in zwei Wochen Vollzeit wahrscheinlich programmieren. Warum muss man eine Unität damit beschäftigen (bzw. sie sich)?
Punkt 2: Das System ist CAPTCHA-geschützt, haben wir nicht schon genug von dem Zeug? Muss ich die jetzt schon eingeben um Dinge betrachten zu können? Derzeit sind sie üblich wenn man Sachen ins Netz senden will.
Punkt 3: Es ist technisch mittelmäßig gelöst. Es wird der Schlüssel ausgeliefert anstatt die entschlüsselte Ressource... okay kann man mit leben, aber Schlüssel kann ich echt tonnenweise irgendwo ablegen und ggf. rehosten. (Ich geb zu das ist ein schwaches Argument, denn bei großen Ressourcen wie Videos oder so wäre die Last unnötig hoch.)
Punkt 4: Es wird immer wieder betont, dass man gegen gewolltes rehosten nichts machen kann. Logisch, was ich anzeigen kann kann ich auch speichern. Also geht es nur um das versehentliche bzw. automatische kopieren von Ressourcen. Und Roboter kann man leicht aufhalten, z.B. indem man die Ressource via JavaScript einfügt und um auf Nummer-sicher zu gehen steht die URI nicht im JS-Text sondern wird zusammengebaut. Und dann ist da noch die robot.txt
Punkt 5: Oft genug ist es gar nicht unerwünscht, dass Roboter die Daten erfassen, sie sollen sie ggf. dennoch nach einem bestimmten Zeitraum löschen.

Fazit: Wäre es nicht viel sinniger und simpler, wenn das W3C oder Adobe (von denen ist doch EXIF oder?) oder die ISO oder von mir aus microformats einen Standard entwerfen bzw. verabschieden würden, der die Möglichkeit bietet an Ressourcen einfach dran zu schreiben wie lange sie existieren sollen. Oder man spezifiziert, dass alle x $Zeitraum nachgeschaut werden möge ob die Originalressource noch existiert und sonst bitte löschen.
Ich bin sicher die großen Player würden sich daran halten, die kleinen Player kann man u.U. zur Rechenschaft ziehen (mit nationalem Recht könnte man so ein Verfallsdatum auch verbindlich machen, abgesehen davon, dass Urheberrecht ja eh gilt). Und die ganz kleinen Player, nämlich Benutzer, die kann man eh nicht aufhalten. Aber wenn die eine Ressource kopieren, würden (sollten) sie das Verfallsdatum mit kopieren, was beim rehosten von entschlüsselten Ressourcen nicht der Fall ist.
Ansonsten gilt eben das was heute schon gilt: Willst du nicht dass Google es weiß, dann wirf es nicht ins Netz!

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sh:( fo:| ch:? rl:( br:& n4:& ie:{ mo:} va:) de:µ_de:] zu:) fl:( ss:| ls:[ js:(
  1. Moin!

    Und dann ist da noch die robot.txt

    # Setting this to off makes Wget not download /robots.txt.  Be sure to  
    # know *exactly* what /robots.txt is and how it is used before changing  
    # the default!  
    #robots = on  
    robots=off
    

    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

    fastix

    1. Moin!

      Setting this to off makes Wget not download /robots.txt.  Be sure to

      know exactly what /robots.txt is and how it is used before changing

      the default!

      #robots = on
      robots=off

        
      Bevor gefragt wird: Das steht bei brauchbaren Betriebssystemen /etc/rcwget oder in ~/.rcwget. Wird die robots.txt nicht geladen, dann wird diese auch nicht beachtet. Das sollte verdeutlichen, dass robots.txt ein clientseitiger Mechanismus ist, der also auch clientseitig beachtet werden muss, damit er funktioniert: Es handelt sich hierbei um eine ausgesprochene Höflichkeit des Programmierers gegenüber den Betreibern von Webservern und nicht um einen Zwang - der ja gerade auch bei böswilligen Anwendungsprogrammierern (oder deren Auftraggebern) nicht mehr als ein laues Lächeln hervorrufen würde.  
        
      Auch die Captchas stellen kein wirkliches Hindernis dar. Als optimale Lösung gilt derzeit neben OCR auch Social Engineering: Man biete einfach eine Reihe netter Spiele an und lasse deren Benutzer die Captchas knacken. Eines pro Level. Natürlich nur, damit sich die Spieler sicher sind, nicht gegen Automaten anzutreten.  
        
      Entschlüsseln ist auch kein Problem, die Software normaler Benutzer muss das auch können.  
        
      Einzige Folge des Ablaufs: Es gäbe recht schnell halbkriminelle kommerzielle Anbieter, welche versprechen diese Daten über Ihre Dienste oder Server verfügbar zu haben. Dem gegenüber steht der Nachteil, dass Suchmaschinen keinen Zugriff auf die Daten haben, diese also nicht gefunden werden - so lange es eigentlich gewünscht ist.  
        
      MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)  
        
      fastix  
      
      -- 
      [Des fastix kleines CMS](http://www.fastix.org/fastix-cms/)
      
  2. Punkt 1: Das Prinzip ist derart simpel, dass ich mir das auch bei nem Feierabendbier hätte einfallen lassen können und in zwei Wochen Vollzeit wahrscheinlich programmieren. Warum muss man eine Unität damit beschäftigen (bzw. sie sich)?

    Gegenfrage:
    Was hast du in deiner Karriere bisher getan, dass andere Content, der von dir gehostet wird, löschen können!

    Das ist die Grundsatzfrage, was geschieht mit Daten eines Accounts, der deaktiviert/gelöscht wird. Wie berühren diese Daten andere Daten?

    Erwähnt sein nur, dass 90% Schrott in Textform vorliegt, also keine Dateien darstellt, sondern irgendwo in Datenbanken gespeichert ist.

    mfg Beat

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    ><o(((°>           ><o(((°>
       <°)))o><                     ><o(((°>o
    Der Valigator leibt diese Fische
    1. Punkt 1: Das Prinzip ist derart simpel, dass ich mir das auch bei nem Feierabendbier hätte einfallen lassen können und in zwei Wochen Vollzeit wahrscheinlich programmieren. Warum muss man eine Unität damit beschäftigen (bzw. sie sich)?
      Gegenfrage:
      Was hast du in deiner Karriere bisher getan, dass andere Content, der von dir gehostet wird, löschen können!

      Entschuldige, aber ich verstehe weder die Frage noch warum es eine Gegenfrage darstellt. Ich kann sie wörtlich beantworten denke ich...:
      Ich habe Community-Systeme für Kleinstgruppen programmiert, dort konnte man Binärdateien hochladen und auch wieder löschen. Außerdem konnte man Eingaben in die Datenbank (Postings, Votings...) verändern oder zurückziehen.
      Allerdings hostete ich die Daten nicht selbst (sondern irgendwelche Freehoster oder Freunde).
      Aber wie gesagt, ich glaube die Frage nicht verstanden zu haben.

      Erwähnt sein nur, dass 90% Schrott in Textform vorliegt, also keine Dateien darstellt, sondern irgendwo in Datenbanken gespeichert ist.

      Naja eine Ressource ist eine Ressource, ich schätze schon dass diese System das verschlüsseln kann. Allerdings wahrscheinlich nicht wenn es dynamisch generiert wird. Wobei auch dann... theoretisch könnte man vermutlich. Das würde das System nicht schlecht belasten, jeder Request löst einen Ver- und einen Entschlüsslungs-Request beim Schlüsselserver aus ^^

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  3. @@Deus Figendi:

    nuqneH

    Und Roboter kann man leicht aufhalten, z.B. indem man die Ressource via JavaScript einfügt und um auf Nummer-sicher zu gehen steht die URI nicht im JS-Text sondern wird zusammengebaut. Und dann ist da noch die robot.txt

    Warum sollte ein Bot kein JavaScript ausführen können, wenn es ihm einprorammiert wurde?

    Warum sollte ein Bot die robots.txt beachten, wenn er nicht ausgesperrt werden will?

    Qapla'

    --
    Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
    (Mark Twain)
  4. Ich seh den Sinn irgendwie nicht.
    Das System bietet Daten innerhalb einer bestimmten Zeit zum Ansehen an. In dieser Zeit kann jeder der drauf kommt nach wie vor alles damit anstellen.
    Zum Beispiel auf Mirrors kopieren, auf die eigene Festplatte packen und jemanden auch nach Ablauf der Frist mit einem peinlichen Bild oder sonst was konfrontieren...
    Was nicht ins Internet soll, darf nicht ins Internet gestellt werden. Ich denke damit fährt man immer noch am besten.

  5. hi,

    Punkt 1: Das Prinzip ist derart simpel,

    Ja

    Punkt 2: Das System ist CAPTCHA-geschützt,

    Müll

    Punkt 3: Es ist technisch mittelmäßig gelöst.

    Siehe Punkt 1

    Punkt 4: Es wird immer wieder betont, dass man gegen gewolltes rehosten nichts machen kann. Logisch, was ich anzeigen kann kann ich auch speichern. Also geht es nur um das versehentliche bzw. automatische kopieren von Ressourcen.

    Punkt 5: Oft genug ist es gar nicht unerwünscht, dass Roboter die Daten erfassen, sie sollen sie ggf. dennoch nach einem bestimmten Zeitraum löschen.

    Zu 4 und 5: Das Internet ist eine Umgebung, die nicht vertrauenswürdig ist. Am Wenigsten ist dies unseren Politikern klar und möglicherweise auch denen nicht, die im Internet Geschäfte abwickeln. Daran würde auch eine Organisation nichts ändern, die als vertrauenswürdig eingestuft werden könnte. Es sei denn eine solche Organisation ist das Internet selbst.

    Ansonsten gilt eben das was heute schon gilt: Willst du nicht dass Google es weiß, dann wirf es nicht ins Netz!

    Genau!

    Horst Klugschisser

    --
    Ein Theoretiker weiß alles. Ein Praktiker weiß wann die Theorie nicht funktioniert.
    1. Punkt 4: Es wird immer wieder betont, dass man gegen gewolltes rehosten nichts machen kann. Logisch, was ich anzeigen kann kann ich auch speichern. Also geht es nur um das versehentliche bzw. automatische kopieren von Ressourcen.
      Punkt 5: Oft genug ist es gar nicht unerwünscht, dass Roboter die Daten erfassen, sie sollen sie ggf. dennoch nach einem bestimmten Zeitraum löschen.
      Zu 4 und 5: Das Internet ist eine Umgebung, die nicht vertrauenswürdig ist. Am Wenigsten ist dies unseren Politikern klar und möglicherweise auch denen nicht, die im Internet Geschäfte abwickeln. Daran würde auch eine Organisation nichts ändern, die als vertrauenswürdig eingestuft werden könnte. Es sei denn eine solche Organisation ist das Internet selbst.

      Das ist natürlich wahr, aber die gleichen Systeme, die sich an die robots.txt halten würden sich wohl auch an solche Verfallsdaten halten. Eben die "großen Player".
      Die kleinen, die es nicht besser wissen, schlecht programmieren etc. die kann man auf sowas hinweisen bzw. rechtliche Schritte einleiten.
      Die bösen, die vorsätzlich Content ziehen und spiegeln, bei dem das nicht geschehen soll kriegt man mit keinem System (außer Benutzer-Verwaltung) ausgesperrt, daher ja auch der Schlussatz: Wenn es keiner sehen soll zeig es halt nicht her.

      --
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      1. Hi there,

        Die kleinen, die es nicht besser wissen, schlecht programmieren etc. die kann man auf sowas hinweisen bzw. rechtliche Schritte einleiten.

        Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen. Weil die das Internet und was damit im Entferntesten zu tun hat ja eh so gut verstehen...

        1. Hi,

          Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen. Weil die das Internet und was damit im Entferntesten zu tun hat ja eh so gut verstehen...

          Wie sollte man es denn ansonsten machen?

          1. Moin!

            Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen. Weil die das Internet und was damit im Entferntesten zu tun hat ja eh so gut verstehen...

            Wie sollte man es denn ansonsten machen?

            Zu erst einmal mit Vernunft ...

            MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

            fastix

          2. Hi there,

            Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen. Weil die das Internet und was damit im Entferntesten zu tun hat ja eh so gut verstehen...

            Wie sollte man es denn ansonsten machen?

            Naja, wie würdest Du zum Beispiel ein Problem lösen in dem gefordert wird, daß der Empfänger einer Nachricht diese erhält, noch ehe sie weggeschickt wurde?
            Siehst Du, das geht nicht.
            Weil das leichter ist zu verstehen als die Sache mit dem Dokumentenablaufdatum würde vermutlich auch kein Mensch auf die Idee kommen, eine juristische resp. legistische Lösung für diese Problem zu forden. (Auch wenn es vermutlich den einen oder anderen Juristen gibt, der das nicht sofort einsieht)

            Es gibt halt einfach nicht für jedes Problem eine technische oder eine softwareseitige Lösung, das muß man einfach zur Kenntnis nehmen, auch wenn es manchmal praktisch sein kann, von irgendwelchen merkbefreiten Politikern Forschungsgelder zu Studienzwecken loszueisen...

            1. Hallo,

              Naja, wie würdest Du zum Beispiel ein Problem lösen in dem gefordert wird, daß der Empfänger einer Nachricht diese erhält, noch ehe sie weggeschickt wurde?
              Siehst Du, das geht nicht.
              Weil das leichter ist zu verstehen als die Sache mit dem Dokumentenablaufdatum würde vermutlich auch kein Mensch auf die Idee kommen, eine juristische resp. legistische Lösung für diese Problem zu forden.

              Vielleicht liegt es daran, dass ich eher auf der Juristen-Seite bin - aber ich verstehe das Problem und das Beispiel nicht ;)

              Es gibt halt einfach nicht für jedes Problem eine technische oder eine softwareseitige Lösung, das muß man einfach zur Kenntnis nehmen, [...]

              Genau - deshalb kann man dann ja eine juristische Suchen. Und wenn das einigermaßen brauchbar (= machbar/fair/...) umgesetzt werden kann ist es doch OK

              1. Hi there,

                Vielleicht liegt es daran, dass ich eher auf der Juristen-Seite bin - aber ich verstehe das Problem und das Beispiel nicht ;)

                Schade, ich wollte ja nur ein Beispiel nennen für etwas, was keine technische Lösung haben kann, weil es physikalisch nicht möglich ist. (Irgendwelche Klingonen, Wurmlochforscher, Tachyonenesotheriker und In_der_Zahnarztpraxis_PM_Heft_Leser mögen mir verzeihen, daß ich das Rezipieren von Nachrichten vor deren Versendung als unmöglich bezeichnet habe;)

                Genau - deshalb kann man dann ja eine juristische Suchen. Und wenn das einigermaßen brauchbar (= machbar/fair/...) umgesetzt werden kann ist es doch OK

                Na, dann versuch einmal per Dekret die Schwerkraft aufzuheben. Das ist ebenso zielführend wie irgendeinen Vorgang in der Vergangenheit ungeschehen machen zu wollen. Eine juristische Lösung im genannten Fall wird kein einziges Dokument im Internet ungesehen oder abgelaufen machen, aber es wird, wenn umgesetzt, wieder jede Menge Anwender kriminalisieren. Von der Bürokratie, die dieser Mist so mit sich bringt, gar nicht erst zu reden...

        2. Die kleinen, die es nicht besser wissen, schlecht programmieren etc. die kann man auf sowas hinweisen bzw. rechtliche Schritte einleiten.
          Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen. Weil die das Internet und was damit im Entferntesten zu tun hat ja eh so gut verstehen...

          Ich hoffe du hast mich missverstanden ^^
          Was ich meine ist folgendes: Wenn jemand einen Webcrawler programmiert und dabei Daten mit Verfallsdatum crawlt sein Bot dies aber nicht berücksichtigt (jetzt mal unter der Prämisse dass das standardisiert wäre). Oh ach ja UND er würde es republizieren, dann sollte man ihn darauf hinweisen, dass das Datum abgelaufen ist und man eigentlich nicht mehr möchte, dass die Ressource noch verfügbar ist.
          Der Programmierer wird sich denken "oha, es gibt sowas wie ein Daten-Verfallsdatum, das sollte ich meinem Bot mal beibrigen" (bzw. dem Webserver, es reicht ja wenn es nicht mehr ausgeliefert wird auch wenn es noch da ist).

          Oder es war gar keine schlampige Bot-Programmierung, sondern ein fieser Möpp ignoriert den Wunsch, die Persönlichkeits- und die Urheberrechte eines anderen. Rehostet eine Ressource und wenn man ihn darauf hinweist sagt er "na und? fick dich!".
          Dann halte ich den juristischen Weg für durchaus angemessen, der Inhaber der Persönlichkeits- und Urheberrechte soll zu seinem Recht auch kommen.

          Davon ab hast du vielleicht sogar recht:

          Genau. Was man technisch nicht hinkriegt sollen irgendwelche Juristen lösen.

          Oder anders gesagt "Es gibt keine technische Lösung für soziale Probleme".
          Ob es die juristische Lösung sein soll, die Frage stellt sich mir imho immer erst, wenn die normale Anfrage (alias "miteinander reden") gescheitert ist.

          Im Übrigen kommt mir da ein interessanter Gedanke: Man könnte so Lizenzen für freie Inhalte nehmen und eine Datums-Klausel einweben. Also nach CCL-Manier: "Sie dürfen dieses Werk kopieren, nutzen und zur Verfügung stellen unter folgenden Bedingungen:
          1. Sie nennen den Autor beim Namen sowie diese Lizenz
          2. Sie verbreiten das Werk nicht unwideruflich (z.B. auf Datenträgern oder in Druckform), sondern nur in Netzwerken.
          3. Sie nutzen das Werk nicht für kommerzielle Zwecke
          4. Sie verbreiten das Werk nicht vor dem 10.10.2010 und nicht nach dem 11.11.2011"

          So in der Art. Könnte man eigentlich jetzt schon machen... irgendeine der Lizenzen nehmen, die man verändern darf (also auf die selbst Derivate erlaubt sind) und klatscht sowas dran.
          Dann käme es auf einen Versuch an ob Content-Kopierer auf die Bitte etwas nach Ablauf zu entfernen nachkämen.
          Vielleicht kann man Punkt 2 auch so formulieren, dass die analoge Kopie nach $Datum gelöscht/zerstört/whatever werden muss.

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          sh:( fo:| ch:? rl:( br:& n4:& ie:{ mo:} va:) de:µ_de:] zu:) fl:( ss:| ls:[ js:(
          1. Hi there,

            Ich hoffe du hast mich missverstanden ^^

            jaja, die Hoffnung stirbt zuletzt...

            Oder es war gar keine schlampige Bot-Programmierung, sondern ein fieser Möpp ignoriert den Wunsch, die Persönlichkeits- und die Urheberrechte eines anderen. Rehostet eine Ressource und wenn man ihn darauf hinweist sagt er "na und? fick dich!".
            Dann halte ich den juristischen Weg für durchaus angemessen, der Inhaber der Persönlichkeits- und Urheberrechte soll zu seinem Recht auch kommen.

            Abgesehen davon, daß man auch darüber durchaus diskutieren könnte, aber das Problem ist ja auch unter anderem, daß es eben um Darstellungen im Internet geht und nicht im Germannet. Mit anderen Worten, wenn ich auf Deine Bots pfeiffe, dann könntest Du zB mich verklagen bist Du schwarz wirst, und ich schätze, ich bin nur einmal ein paar hundert Kilometer von Dir entfernt...;)

            Vielleicht kann man Punkt 2 auch so formulieren, dass die analoge Kopie nach $Datum gelöscht/zerstört/whatever werden muss.

            Ja eh, so nach dem Motto: "wenn Sie nicht der rechtmäßige Empfänger dieser Email sind, dann löschen Sie diese sofort und ungelesen!" - Come on, das kann doch nicht Dein Ernst sein...

            1. Abgesehen davon, daß man auch darüber durchaus diskutieren könnte, aber das Problem ist ja auch unter anderem, daß es eben um Darstellungen im Internet geht und nicht im Germannet. Mit anderen Worten, wenn ich auf Deine Bots pfeiffe, dann könntest Du zB mich verklagen bist Du schwarz wirst, und ich schätze, ich bin nur einmal ein paar hundert Kilometer von Dir entfernt...;)

              Das ist eine andere Baustelle. Wenn du in einem Land bist, in dem es keine Persönlichkeits- und Urheberrechte gibt oder in dem sie nicht berücksichtigt werden und in denen auch keine implizit ("durch Nutzung") geschlossenen Verträge (Lizenzen) gelten, dann hast du ja auch nichts unrechtes getan. Ist blöd für den Rechteinhaber aber ist eben so.
              Das ist ein allgemeines Problem der Harmonisierung der Rechtssysteme und der Rechtssprechung. Die CC versucht ja jeweils national ihre Lizenzmodelle durchzusetzen, sprich die Rechtssprechung zu Harmonisieren. Beim Recht selbst ist eben die Politik gefragt, wobei ich auch nicht überall gleiche Gesetze haben mag, folglich muss man mal schauen...
              Oh ach ja und "ein paar hundert Kilometer" reicht um die ganze Welt, je nachdem wie viel "ein paar" sind. Aber ich nehme mal an "ein paar" sind weniger als zehn. In dem Fall wäre die Schweiz das einzige nicht-EU-Land was du meinen könntest und bis Weißrussland oder so reicht es nicht :) (gerade so bis Spanien, nicht ganz bis Irland).

              Vielleicht kann man Punkt 2 auch so formulieren, dass die analoge Kopie nach $Datum gelöscht/zerstört/whatever werden muss.
              Ja eh, so nach dem Motto: "wenn Sie nicht der rechtmäßige Empfänger dieser Email sind, dann löschen Sie diese sofort und ungelesen!" - Come on, das kann doch nicht Dein Ernst sein...

              *sigh* Doch natürlich. Es geht doch in jedem Fall nur darum eine Handhabe zu haben, wenn etwas schief geht.
              Wenn du heute ein Werk herunterlädst, welches keiner freien Lizenz unterliegt und du druckst dir das aus und hängst es an die Wand hat niemand ein Problem.
              Wenn du davon Privatkopien machst und keinen Kollegen gibst, dann ist das immernoch legal. Erst wenn du anfängst das Werk öffentlich zugänglich zu machen nicht mehr (jaja unterschiedliche nationale Gesetze schon klar...).
              Und erst wenn es öffentlich wird bekommt der Rechteinhaber ja überhaupt Wind davon.
              Hier ist es das gleiche, solange die Kopien außerhalb des genannten Zeitraumes nicht weiter publiziert werden, sondern nur bei irgendwem rumliegen ist es egal oder zumindest kommt man dagegen nicht an.
              Aber beim Schreiben fällt mir ein: Du hast recht, sinniger ist einfach das Veröffentlichen der Daten außerhalb des Zeitraums zu untersagen bzw. kurzum: Die Lizenz nur temporär zu vergeben (das ist nun wirklich nichts ungewöhnliches).
              Also ja hast recht, zerstören ist Quatsch, "nicht länger veröffentlichen" ist sinniger.

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              sh:( fo:| ch:? rl:( br:& n4:& ie:{ mo:} va:) de:µ_de:] zu:) fl:( ss:| ls:[ js:(
  6. Hi there,

    In letzter Zeit höre und lese ich hier und da von einem digitalen Verfallsdatum, welches irgendwelche Menschen an einer saarländischen Uni entwickelt haben.
    Und irgendwie geht mir das gewaltig gegen den Strich!

    Naja, die Idee an sich wäre ja nicht schlecht, auch wenn sie in einer heterogenen Medien- oder Dokumentenstruktur prinzipiell unverwirklichbar ist.

    Jeder Gedanke daran, der sich mit einer möglichen Lösung beschäftigt, ist ein verschwendeter Gedanke.

    Offenbar wollen viele "Lösungsansätze" resp. die damit Beschäftigten nicht wahrhaben, daß Information über Information nichts anderes ist als Information und keineswegs eine Meta-Information, die man besser kontrollieren als die Information selbst - egal, in welches Dokumentformat sie gesteckt wird. Was aber vom philosophischen Ansatz her schon nicht funktioniert kann aber durch Technik auch nicht gelöst werden.

    Ansonsten gilt eben das was heute schon gilt: Willst du nicht dass Google es weiß, dann wirf es nicht ins Netz!

    Nicht nur heute, auch morgen, übermorgen und auf ewig...

  7. Punkt 1: Das Prinzip ist derart simpel, dass ich mir das auch bei nem Feierabendbier hätte einfallen lassen können und in zwei Wochen Vollzeit wahrscheinlich programmieren. Warum muss man eine Unität damit beschäftigen (bzw. sie sich)?

    Derartiges Pruning für Forenbeiträge gibt es z.B. in PHPBB oder vBulletin schon sehr lange - die Idee selbst ist wirklich nicht sehr spannend.

    Punkt 4: Es wird immer wieder betont, dass man gegen gewolltes rehosten nichts machen kann.

    Es hindert niemanden, dass jemand die Daten in ein externes System überträgt - das ist der knackpunkt.

    Der Rest ist trivial - man müsste lediglich bei jeglichem nutzergenerierten Inhalt ein "Ablaufdatumsfeld" einfügen - aber das widerspricht einem der Grundgedanken des Netzes: informatinen sollen nicht verloren gehen.

    Wenn bei einem Diskussionsfaden plötzlich löcher entstehen, geht der Kontext verloren.

    Was passiert mit Zitaten? Bleiben die dann stehen?

    Tote Links sind auch ein Nebeneffekt davon.