Hallo,
Was soll ich sagen - FULL ACK, du hast es auf den Punkt gebracht.
Und im Lauf der Überlieferung *bis zur Niederschrift* mehr oder weniger stark ausgeschmückt, verfälscht, verklärt.
Richtig. Ganz abgesehen davon, dass viele Übersetzungen schon nicht so der Bringer sind:
Da ist in der deutschen Übersetzung von "Jüngern" die Rede, bloss weil das Häbräische keinen femininen Plural vorgesehen hat.
Folglich geht alle Welt davon aus, dass es nur Männer waren, die Jesus gefolgt sind (obwohl Historiker inzwischen eine andere Meinung dazu haben), mit allen Konsequenzen.
Eigentlich sollten ja Pfarrer/Priester genau dafür da sein - Bibel "auszulegen", also mit ihrem historischen, religiösen und kirch-geschichtlichen Wissen die Aufzeichnungen der Bibel in die Ist-zeit transportieren. Nicht immer geht das gut, leider :(
Man kann IMHO auch ohne das Ding mit dem Glauben ein mit der christlichen Vorstellung kompatibles Leben führen.
Sehe ich auch so
Stimmt. Das sehe ich genauso.
Ich sehe mich selber als Christ (kein Wunder, Pfarrerssohn :) ), glaube also auch an Gott - aber ich sehe die Bibel keineswegs als absolute, wort-wörtliche Wahrheit an, von einem Blitz von Himmel in Stein gemeisselt (wie das in den Charlton Heston-Moses-Filmen immer so beeindruckend geschieht ;)). Für mich selbst nicht, und schon gar nicht für andere.
Es ist eher so, dass ich mir denke "Wenn jemand einen bestimmten Gedanken für so wichtig hält, dass er ihn aufschreibt, und dies dann 2000 Jahre lang überliefert wird, muss etwas dran sein" - aber eben nicht im Sinne "das muss alles stimmen" sondern eher "es könnte sich lohnen, sich mit dem, was derjenige dort erzählt, was er denkt oder welche Meinung er hat, auseinander zu setzen" - was man dann aber daraus macht & für sein eigenes Leben an Konsequenzen zieht, ist jedem selbst überlassen.