Hallo,
[...] du moechtest doch morgen frueh bitte im HQ aufschlagen. Das sind 300km. So kurzfristig faehrt man doch lieber Bahn
nur wenn man masochistisch veranlagt ist.
Deine Meinung.
ja, meine Meinung, mein Empfinden.
Solche Entfernungen fahre ich dann doch lieber mit dem Auto; wenn mir der Arbeitgeber keins zur Verfügung stellen will, dann sogar mit dem eigenen oder einem selbst organisierten Mietwagen. Dann komme ich wenigstens komfortablel hin und bin entspannt, wenn ich eintreffe, während ich nach der Bahnreise sozusagen auf dem Zahnfleisch gehen würde und mein Tagespensum an Stress, das ich bewältigen kann, schon nahezu aufgebraucht habe.
Dieses Argument führe ich an, wenn ich darlege warum ich nach Frankfurt a.M.(150km+x) oder Köln (250km+x) und erst recht nach München oder Wien lieber mit der Bahn fahre(¹): Ich steige aus dem Zug, habe noch ein wenig gepennt oder den Koffeinspiegel auf 180 gebracht statt mich im Stau und bei der Parkplatzsuche in der Innenstadt aufzureiben.
Im Zug pennen ist für mich nahezu undenkbar, es sei denn, ich bin schon so übermüdet, dass ich quasi im Stehen einschlafe. Ansonsten bin ich durch das ganze Drumherum schon auf Hundertachtzig: Die Hektik, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein; das Herumstehen und Warten in der Kälte; das Kofferschleppen; die vielen Leute um mich rum; die Machtlosigkeit, weil ich den Ablauf um mich herum nicht beeinflussen kann; die Enge und Unbequemlichkeit, wenn ich endlich im Zug sitze; der Lärm im Zug und die schlechte Luft. Das ist für mich reinster Stress, das macht mich fix und fertig, das ist noch schlimmer als drei Stunden Party mit vierzig Leuten.
Und das gilt sowohl beim Bahnfahren über längere Strecken, als auch im ÖPNV.
Mit dem Auto zu fahren, ist für mich dagegen fast Entspannung pur - wenn's nicht gerade bei 180 auf der Autobahn ist, oder bei Nacht und strömendem Regen in fremden Gegenden. Mit 120..150 über die Autobahn oder mit 80..100 über die Landstraßen, meinetwegen auch mal durch die Stadt oder eine Weile im Stau, das hat was von Gemütlichkeit.
Das, was Du schreibst, liest sich für mich so als stelle Dir die Firma auch noch einen Chauffeur.
Nein, was mich so beruhigt und besänftigt ist ja, dass ich *selbst* am Ruder sitze. Mitfahren oder mich chauffieren lassen wäre ein Kompromiss, empfinde ich aber lange nicht so angenehm.
So long,
Martin
Es gibt Tage, da gelingt einem einfach alles.
Aber das ist kein Grund zur Sorge; das geht vorbei.
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