Bounjoun Der Martin,
ich wollte eigentlich dodo gehen, aber der Threaddrift wird wirklich interessant - zumal das Teile meines Deutsch-Studiums betrifft, Ethymologie, Philologie...
kommt drauf an, ob man "ahnen und vermuten" oder "sicher wissen" meint.
Nun ja, das Verstehen einer Sprache, wenn man die Grundlagen oder zumindest etwas davon gelernt hat, ähnelt auch das Verstehen der Kinder beim Erlernen der Muttersprache: Viel Intuition, manchmal liegt man auch daneben, aber im Großen und Ganzen »checkt« man doch, was der andere meint...
Für mich ist (als mittlerweile Zweisprachler) die Sprache nur eine Übertragung des Gedankengangs. Oft habe ich gehört: Du kannst nur dann eine Sprache gut, wenn du in diese Sprache auch träumst. Das kann ich nicht bestätigen, weil Träume auch Interpretationen eines Zustandes sind (eines Stadiums? ;) ).
Für mich bist du richtig fit in einer Sprache, wenn du dich an Gespräche in der Sprache X erinnerst, die du in Sprache Y geführt hast.
Und ich kann mich, je nach Situation, an Gespräche, die ich mit frz. Kumpeln geführt habe, auf Deutsch erinnern - und anders herum.
Am Tollsten ist der Sprachumgang von Kindern von Mischehen (also: Eltern aus verschiedenen Sprachräumen), gerade, wenn sie noch klein sind.... das ist ein Mischmasch aus beiden Sprachen, weil eben das eine Wort einem da schneller einfällt als das Wort in der anderen Sprache. Ich hatte mal eine Französin gekannt, die mit einem Deutschen zusammen war, und deren Kindern hatten es verboten gekriegt, die Sprachen zu mischen. Das haben sie auch gehalten - allerdings nur gegenüber den Eltern! Denn Sprache ist die Übertragung der eigenen Gedanken in etwas, das andere verstehen können. Die Kinder unter sich konnten sich mit ihrem Gemisch verstehen, somit war, wenn du so willst, eine anderer Sprache, nämlich DEREN Sprache, entstanden. Zusammengefaßt: unter sich haben sie ihren »deutsch-französischen Dialekt« gesprochen, bei den Eltern haben sie je nachdem Deutsch oder Französich geredet.
Ja, zumal ich auch mal ein Jahr lang auf freiwilliger Basis Latein-Grundlagen gelernt habe. Das ist ja sozusagen der gemeinsame Vorfahr aller romanischen Sprachen.
Ja. Obwohl alle romanischen Sprachen einen germanischen Einfluß erfahren haben, französisch nicht nur die Franken (da kommt auch der Name her) sondern auch durch die Westgothen, die auch im Iberischen eine Rolle spielen.
(vor allem: fr<->it - fr<->es ist soviel mit sogenannten »Falschen Freunden« bestückt, das sind Wörter die ähnlich klingen, aber doch was ganz anderes bedeuten, weil sich die jeweilige Sprache anders entwickelt hat, das gibt auch zw. fr<->en übrigens, und auch zw. de<->en).
Ja, die sogenannten "false friends" sind mir vor allem im Englischen ein Begriff. Zwar ist mir bekannt, dass es für uns Deutsche auch im Französischen einige faux amis gibt, aber die sind mir nicht gar so vertraut.
Lezteres habe ich auch nicht behauptet, es gibt aber welchem, die aber vor allem durch eine Derivation einer gemeinsamen, lateinischer Wurzel entstehen.
Oui, peut-être. Mais il faut que les Français soyent patients et bienvolents.
Bienvolents? Meinst du: »de bonne volonté«? ;)
War ja fast richtig, ich bin begeistert.
Sag' ich doch!
Danke für die Korrektur. :-)
Gerne geschehen!
Nun ja, Franzosen haben den schlechten Ruf, Deutsch
So stimmt es nicht ganz. Die Meisten können gar keinen Deutsch oder keinen Englisch, weil es sie nicht interessiert hat oder zu lange her ist.
oder auch schlechtes Französisch durchaus zu verstehen, sich aber gern stur zu stellen
Also, meine »Kollegen«, die nach Paris fahren, zu den Klamottenläden, die sind Pakistani, oder Deutsche. Aber sie konnte ihre Ware immer loswerden ;)
Nein, so ist es nicht. Lieber hat es ein Franzose (wie ein Engländer auch, übrigens), wenn man ihn in schlechtem Französisch (englisch) anspricht, als in einer Sprache, die er gar nicht versteht ;)
Ich bin auch nicht der Englisch-König, bin nicht Englisch-Lehrer, wie Felix, habe im Englisch-Unterricht auf den hinteren Bänken Karten gespielt, weil die Lehrerin es so wollte (die kein bock haben auf lernen, sollen hinten sitzen und meinetwegen karten spielen, hauptsache, sie sind dabei leise). Aber ich kam bei meinen paar Reisen in England klar, und alle Vorurteile, die man in Frankreich hört, waren (zumindest was das Verständnis angeht, das mit der Küche stimmt leider), einfach verflogen.
Good nuit, mein ami!
Adiou.
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Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. - Ödön von Horwáth
Ist Rudi Carrell Gott? Oder George Harrison Ford?
Ich bin faul und das ist gut so.