Obige Aussagen sind mein Wissensstand, den ich mir im Laufe der Zeit aus der Presse (vorwiegend heise-News und c't) angelesen habe. Konkrete Quellenangaben (Gesetze, Urteile) dazu habe ich nicht gespeichert.
Dein Wissensstand deckt sich weitestgehend mit meinem (deine Quellen aber auch ^^) Darüber hinaus natürlich Diskussionen wie diese.
Zu welchem Zeitpunkt hast du denn Kenntnis vom Inhalt der EULA erlangt? Sie ist hierzulande nur dann relevant, wenn sie beim Vertragsabschluss bekannt war und Bestandteil des Vertrages wurde. Wenn du sie erst nachher abnicken solltest, ist sie nicht die Bytes wert, die sie verbraucht.
Ich muss gestehen für den konkreten Fall weiß ich das nicht. Es war ein Download und ich weiß nicht ob ich's vom Developer heruntergeladen habe oder vom Publisher oder sogar von dritten (Zeitschriftenseiten etc.). _Und_ ich weiß nicht zu welchem Zeitpunkt der Vertragsschluss erfolgte oder erfolgt wäre (ich hab die EULA ja abgelehnt).
Aber...
Im Allgemeinen halte ich mich an EULAs, selbst wenn sie rechtswidrige Klauseln enthalten. Daher verzichte ich einfach auf eine Software wenn mir ihre EULA nicht passt. Und zu den wichtigsten/must-have Rechten, die ich gerne hätte gehören eben die Weitergabe der Lizenz sowie die Nutzung der Software.
Im Allgemeinen solltest du dich an die Bedingungen des geschlossenen Vertrages halten und Dinge ignorieren, die erst nachher auftauchen und dir zusätzliche Regeln auferlegen wollen. Das gilt besonders, wenn diese Regeln von irgendwelchen Dritten stammen, mit denen du keinen Vertrag hast. Der Software-Hersteller ist nicht dein Vertragspartner sondern der Händler.
Das finde ich nicht, dass ich Regeln die nicht gelten ignorieren sollte. Das hat vielschichtige Gründen, zum einen bin ich ja auch Entwickler und ich möchte auch dass meine Wünsche respektiert werden, selbst wenn sie rechtlich unwirksam oder nicht überprüfbar sind. Also möchte ich auch die Wünsche anderer Entwickler und ja auch Herausgeber respektieren.
Zum Anderen will ich dass dieser Dreck nicht mehr in die Lizenzen hinein geschrieben wird. Denn damit werden Benutzer verunsichert, nehmen sich Firmen das Recht heraus Software fern-abzuschalten auf Vermutung hin etc. und ist es nicht nur eine Frage der Zeit bis Gerichte das zumindest berücksichtigen? "Ja, es mag unwirksam sein, aber sie haben dem doch zugestimmt". Oder was ist wenn sich die gesetzlichen Bedingungen ändern und entsprechende Vertragsfreiheit erweitert wird?
Ich möchte also dass so ein Scheiß nicht da drin steht, unabhängig davon ob ich mich daran halten muss oder nicht.
Auch andere Rechte sind mir wichtig, aber eben keine "Pflicht". Dazu gehört aber - wie oben angesprochen - dass ich auf MEINER Hardware verdammt nochmal tun und lassen können/dürfen will was ich will und dazu gehört unter anderem Reverse-Engineering. Ich spreche nicht davon Cracks zu schreiben... naja vielleicht doch (würde ich das überhaupt beherrschen) aber nicht davon diese weiter zu geben. Wenn ich eine Software an meine Bedürfnisse anpassen will, dann möchte ich das auch dürfen, sonst will ich sie gar nicht erst benutzen.
Du darfst alles machen, was zum bestimmungsgemäßen Gebrauch der Software beiträgt. Kopiersperren entfernen und andere Änderungen, damit du ein Backup anfertigen kannst, gehört beispielsweise dazu. Ebenso darfst du Korrekturen vornehmen, wenn das Ding fehlerhaft ist. Und das darfst du auch, wenn du statt beim Händler zu kaufen direkt beim Hersteller einen Vertrag eingegangen bist.
Ich denke du weißt genauso, dass die Sache mit dem Kopiersperren entfernen zumindest doch... heikel ist. Schließlich gibt es ein Gesetz explizit DA gegen.
Fehlerkorrekturen... mhm ja interessant. Aber was wenn es kein Fehler vorliegt, ich die Software aber an meine Anforderungen anpassen will?
Wie gesagt reichen meine Fähigkeiten nicht aus um irgendwo tief in binärem Code was ernsthaft zu verändern, aber... vielleicht ein paar Grafiken austauschen... oder so?
Wie gesagt, wird durchaus gerne untersagt.
Und ebenfalls zu den Rechten, die ich gerne hätte gehört, dass ich die Software nutzen darf, die ich möchte. So untersagen vor allem manche Spiele-Publisher, dass man CD-Emulatoren installiert hat. Sorry gleicher Punkt, was ich auf meiner Hardware mache geht die einen Dreck an! Zumal sie wirklich untersagen (und zuweilen unterbinden) solche Software _installiert_ zu haben, nicht etwa sie zu benutzen (gestartet haben) oder im Zusammenhang mit ihrem Produkt zu benutzen (das Image von deren Datenträger zu mounten).
Hast du mit denen einen wirksamen Vertrag geschlossen? Wenn ja, können sie dir trotzdem nicht den bestimmungsgemäßen Gebrauch untersagen.
jetzt kommen wir in eine Schleife ^^ können sie nicht? Tun sie aber!
Ich habe nicht per se was gegen proprietäre Software, das ist eben ein "anderes" Geschäftsmodell, kein Problem. Aber seit geraumer Zeit wuchern Einschränkungen in den Lizenzen, die ich nicht hinnehmen möchte und wenn ich sie einfach ignorieren, dann merkt der Hersteller davon genau nichts.
Genauso wie er nichts davon merkt, ob du seinen EULAs (ob rechtlich relavant oder nicht) zustimmst oder nicht. Im Zweifelsfall kann er sowieso keinen Vertrag zwischen dir und ihm nachweisen, wenn du beim Händler gekauft hast.
Doch, wenn ich die EULA nicht akzeptiere statt sie zu ignorieren merkt er es daran, dass seine Bilanz 199€ kleiner ausfällt (abzüglich Steuern etc.).
Wenn ich einen Brief schreibe merken sie's vielleicht noch mehr (zumindest der Support mit etwas Glück die PR-Abteilung und bei kleinst-Unternehmen ggf. sogar alle sechs Mitarbeiter).
Darüber hinaus kaufe ich manchmal Software im Handel und reklamiere sie mit der Begründung "EULA passt mir nicht und stand außen nicht drauf". Viele Händler diskutieren das erst aus, aber bisher bin ich noch alles wieder los geworden.
Die wissen anscheinend auch nicht, dass Katzen im Sack keine rechtliche Bindung entfalten.
Du willst sagen es ist kein Reklamationsgrund, weil es nicht wirksam ist?
Nunja, wie gesagt hab ich bisher noch jeden Händler dazu bewegen können. Das Interessante ist ja wenn er es an seinen Händler weiter reicht, denn die geöffnete Verpackung wird er nicht verkaufen können ggf. aber an seinen Großhändler zurück geben und der dann an den Publisher und dann hoffe ich auf genügend Rückläufer neben meinem.
Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht "genügend" gibt neben mir, aber wenn sich jeder darauf beruft "nützt nix wenn es kein anderer macht" dann... kommt es ja nicht zustande. Also bin ich der "Andere" und propagiere das auch (im Moment z.B.).
Einfacher ist so eine Reklamation natürlich wenn es wirklich nicht _funktioniert_ obwohl die Systembedingungen erfüllt sind die außen drauf stehen, eben weil ich bspw. nen CD-Emulator laufen habe. (oder drei oder vier).