Hallo,
Es gibt auch noch Desktop-ATX Gehäuse - aber "normale PC-Komponenten" sparen selten kosten. Festplatten sind nur selten für 24/7-Betrieb ausgelegt, die meisten soll man im Schnitt 10 bis 12 Stunden am Tag betreiben.
das kommt immer darauf an, wie intensiv sie dann im Betrieb tatsächlich genutzt, "belastet" werden. In einem kleinen Büro-Server, auf den tagsüber fünf Teammitglieder zugreifen und der nachts nur wegen der automatischen Backups (und vielleicht auch aus Bequemlichkeit) durchläuft, dürfte sich auch eine gewöhnliche Consumer-Festplatte lange Zeit wohlfühlen.
Ein Serverboard ist icht nur teuerer weil da "Server" draufsteht - statt ein paar billigen Elkos oder MP-Kondensatoren werden z.B. meist langlebigere dielektrische Keramikkondensatoren verbaut (bei ordentlichen Desktop-Boards übrigens auch - darum kostet auch ein billiges Foxconn-Mainboard mit demselben Chipset weniger als ein High-End-Asus-Mainboard ).
Hier beruht die Langlebigkeit, die du ansprichst, hauptsächlich darauf, dass die Komponenten höhere Temperaturen verkraften. Da sind dann beispielsweise 105°-Elkos verbaut, während es sonst auch gern schon mal die 85°C-Ausführungen sind. Ähnliches gilt für die aktiven Komponenten (Halbleiter).
Dasselbe gilt für das verwendete Lot - es ist meistens Hitzebeständiger und besser für den Dauerbetrieb geeignet.
Das halte ich nun für *sehr* weit hergeholt.
Ein billiges Desktop-Board hält im normalen Betrieb vielleicht 5 Jahre, im Dauerbetrieb vielleicht 1 oder 2 Jahre.
Kommt sehr auf die Umgebungsbedingungen an, wie ich schon sagte. Bei üblicher Raumtemperatur und mäßiger Beanspruchung sind deine Schätzwerte sehr tief gegriffen; mein Testserver aus Billigkomponenten (EPIA-Mainboard, Noname-RAM, Samsung-HDD "von der Stange) im Arbeitszimmer hat rund 7 Jahre 24/7 tapfer durchgehalten - nur das Netzteil musste ich in der Zeit zweimal austauschen.
Und normale Heim- oder Büro-PCs sind nach 5 Jahren vielleicht so veraltet, dass man sie nicht mehr benutzen möchte - funktionieren tun sie aber meistens noch viel, viel länger.
Wenn das Gerät allerdings in einem Rechenzentrum im Rack steht, wo's trotz Belüftung ziemlich warm ist, und so beansprucht wird, dass die HDD kaum mal zur Ruhe kommt, dann geht die Lebenserwartung der Komponenten natürlich stark zurück.
Man muss schließlich auch die Arbeit rechnen - ein Mainboard austauschen dauert gut 1 bis 2 Stunden, der Techniker verlangt 100 Euro die Stunden + Anfahrt. Bei einem fertigen Server mit ordentlichen Komponenten ist ein Servicepaket meistens inkludiert.
Ja, das ist sicher auch ein wichtiger Punkt.
Fazit ist aber: Desktop-Rechner für 24/7-Server-Betrieb ist meistens teuer als gleich einen einfachen fertigen Server zu kaufen.
Nein, nicht unbedingt - wie gesagt: Es hängt stark davon ab, wie stark dieser Server im Betrieb beansprucht wird und welchen Umgebungsbedingungen er ausgesetzt ist.
So long,
Martin
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... und der FDP-Wähler gibt seine Stimme der FDP.
(Faszinierende Erkenntnis meines Gemeinschaftskunde-Lehrers, 9. Schuljahr)
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