Bodo: zusammenstellen 2 HE welche CPU

Hallo,

ich habe von meinem Chef die Aufgabe bekommen, einen 2 HE Server für das Webhosting unserer Webseite zusammen zu stellen.
Ich würde aus kostengründen gerne auf "normale" PC komponenten zugreifen. Leider sind die 2 HE 4,5cm etwas knapp für einen "normalen" CPU kühler. Wie wird das denn in einem normalem Server gelöst?

  1. Hi,

    gelöst wird das, indem die Kühlkörper eine entsprechend geringere Höhe haben und nicht von oben, dafür aber von der Seite belüftet werden. In solch einem Gehäuse wird ein extremer Luftstrom von der Front (Festplatten) nach hinten (Netzteile) über CPU und RAM hinweg erzeugt. Mit nebeneinander montierten 40er oder 30er Lüftern. Deswegen sind die Server Dinger im Rack Design auch im Normalfall um einiges lauter.

    Statt einen 2HE Rack Server würde ich dir empfehlen, lieber einen normalen Towerserver mit PC Komponenten aufzubauen, wenn wir Kosten sparen müsst. Den könnt ihr dann auch in ein Rack packen.

    Cheers, Frank

    1. Statt einen 2HE Rack Server würde ich dir empfehlen, lieber einen normalen Towerserver mit PC Komponenten aufzubauen, wenn wir Kosten sparen müsst. Den könnt ihr dann auch in ein Rack packen.

      Es gibt auch noch Desktop-ATX Gehäuse - aber "normale PC-Komponenten" sparen selten kosten. Festplatten sind nur selten für 24/7-Betrieb ausgelegt, die meisten soll man im Schnitt 10 bis 12 Stunden am Tag betreiben. Ausnahmen gibts da wenig (ES-Platten von Seagate z.B., kosten aber mehr).

      Ein Serverboard ist icht nur teuerer weil da "Server" draufsteht - statt ein paar billigen Elkos oder MP-Kondensatoren werden z.B. meist langlebigere dielektrische Keramikkondensatoren verbaut (bei ordentlichen Desktop-Boards übrigens auch - darum kostet auch ein billiges Foxconn-Mainboard mit demselben Chipset weniger als ein High-End-Asus-Mainboard ).

      Dasselbe gilt für das verwendete Lot - es ist meistens Hitzebeständiger und besser für den Dauerbetrieb geeignet.

      Ein billiges Desktop-Board hält im normalen Betrieb vielleicht 5 Jahre, im Dauerbetrieb vielleicht 1 oder 2 Jahre. Ein ordentliches Desktop-Board oder ein Server-Board hält auch im Dauerbetrieb entsprechend lang - es ist also bereichtig, dass bessere Boards jenseits der 150 Euro kosten während man die billigen teilweise um unter 50 Euro zu haben sind.

      Man muss schließlich auch die Arbeit rechnen - ein Mainboard austauschen dauert gut 1 bis 2 Stunden, der Techniker verlangt 100 Euro die Stunden + Anfahrt. Bei einem fertigen Server mit ordentlichen Komponenten ist ein Servicepaket meistens inkludiert.

      Das ist einfach eine wirtschaftliche Entscheidung.

      Fazit ist aber: Desktop-Rechner für 24/7-Server-Betrieb ist meistens teuer als gleich einen einfachen fertigen Server zu kaufen.

      1. Hallo,

        Es gibt auch noch Desktop-ATX Gehäuse - aber "normale PC-Komponenten" sparen selten kosten. Festplatten sind nur selten für 24/7-Betrieb ausgelegt, die meisten soll man im Schnitt 10 bis 12 Stunden am Tag betreiben.

        das kommt immer darauf an, wie intensiv sie dann im Betrieb tatsächlich genutzt, "belastet" werden. In einem kleinen Büro-Server, auf den tagsüber fünf Teammitglieder zugreifen und der nachts nur wegen der automatischen Backups (und vielleicht auch aus Bequemlichkeit) durchläuft, dürfte sich auch eine gewöhnliche Consumer-Festplatte lange Zeit wohlfühlen.

        Ein Serverboard ist icht nur teuerer weil da "Server" draufsteht - statt ein paar billigen Elkos oder MP-Kondensatoren werden z.B. meist langlebigere dielektrische Keramikkondensatoren verbaut (bei ordentlichen Desktop-Boards übrigens auch - darum kostet auch ein billiges Foxconn-Mainboard mit demselben Chipset weniger als ein High-End-Asus-Mainboard ).

        Hier beruht die Langlebigkeit, die du ansprichst, hauptsächlich darauf, dass die Komponenten höhere Temperaturen verkraften. Da sind dann beispielsweise 105°-Elkos verbaut, während es sonst auch gern schon mal die 85°C-Ausführungen sind. Ähnliches gilt für die aktiven Komponenten (Halbleiter).

        Dasselbe gilt für das verwendete Lot - es ist meistens Hitzebeständiger und besser für den Dauerbetrieb geeignet.

        Das halte ich nun für *sehr* weit hergeholt.

        Ein billiges Desktop-Board hält im normalen Betrieb vielleicht 5 Jahre, im Dauerbetrieb vielleicht 1 oder 2 Jahre.

        Kommt sehr auf die Umgebungsbedingungen an, wie ich schon sagte. Bei üblicher Raumtemperatur und mäßiger Beanspruchung sind deine Schätzwerte sehr tief gegriffen; mein Testserver aus Billigkomponenten (EPIA-Mainboard, Noname-RAM, Samsung-HDD "von der Stange) im Arbeitszimmer hat rund 7 Jahre 24/7 tapfer durchgehalten - nur das Netzteil musste ich in der Zeit zweimal austauschen.
        Und normale Heim- oder Büro-PCs sind nach 5 Jahren vielleicht so veraltet, dass man sie nicht mehr benutzen möchte - funktionieren tun sie aber meistens noch viel, viel länger.

        Wenn das Gerät allerdings in einem Rechenzentrum im Rack steht, wo's trotz Belüftung ziemlich warm ist, und so beansprucht wird, dass die HDD kaum mal zur Ruhe kommt, dann geht die Lebenserwartung der Komponenten natürlich stark zurück.

        Man muss schließlich auch die Arbeit rechnen - ein Mainboard austauschen dauert gut 1 bis 2 Stunden, der Techniker verlangt 100 Euro die Stunden + Anfahrt. Bei einem fertigen Server mit ordentlichen Komponenten ist ein Servicepaket meistens inkludiert.

        Ja, das ist sicher auch ein wichtiger Punkt.

        Fazit ist aber: Desktop-Rechner für 24/7-Server-Betrieb ist meistens teuer als gleich einen einfachen fertigen Server zu kaufen.

        Nein, nicht unbedingt - wie gesagt: Es hängt stark davon ab, wie stark dieser Server im Betrieb beansprucht wird und welchen Umgebungsbedingungen er ausgesetzt ist.

        So long,
         Martin

        --
        ... und der FDP-Wähler gibt seine Stimme der FDP.
           (Faszinierende Erkenntnis meines Gemeinschaftskunde-Lehrers, 9. Schuljahr)
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        1. Hier beruht die Langlebigkeit, die du ansprichst, hauptsächlich darauf, dass die Komponenten höhere Temperaturen verkraften. Da sind dann beispielsweise 105°-Elkos verbaut, während es sonst auch gern schon mal die 85°C-Ausführungen sind. Ähnliches gilt für die aktiven Komponenten (Halbleiter).

          Und zwar prinzipbedingt - ein in ein Elektrolyt getauchtes Stück Klopapier-Rolle (mit Alufolie) umwickelt und in Plasik eingeschweisst hält nunmal nicht so lange wie ein ordentlicher Kondensator :D

          Dasselbe gilt für das verwendete Lot - es ist meistens Hitzebeständiger und besser für den Dauerbetrieb geeignet.

          Das halte ich nun für *sehr* weit hergeholt.

          Hast du dir schon mal das Lot auf einem Asrock-Mainboard und auf einem Asus-Mainboard angesehen? :) "bröckelig", teilweise sehr dünn - das zeug muss ja nicht lange halten - ich hab' ich etwas unglücklich ausgedrückt, das Lot ist vermutlich dasselbe, nur die Verarbeitung ist wesentlich weniger aufwändig.

          Kommt sehr auf die Umgebungsbedingungen an, wie ich schon sagte.

          Natürlich - aber selbst in einem kleinen Unternehmen mit 15 Leuten hat man üblicherweise irgendwo einen kleinen 19"-Schrank mit etwa 1 Meter höhe herumstehen wo ein paar Geräte drin hängen. Ein Entwicklungs-Webserver, ein NAS ... Dann hat man ein paar Patch-Panels und ein paar Switches, da wirds schnell eng und warm.

          nur das Netzteil musste ich in der Zeit zweimal austauschen.

          15-Euro-China-Böller?

          Das Netzteil kaufen und tauschen kostet auch - und wenn die Bude stillsteht und 2 Stunden lang (einkaufen Fahren usw) 5 Leute nicht Arbeiten können, sind das schon 1000 Euro die dem Chef durch die Finger rinnen.

          Sowas muss in die Rechnung einfließen.

          Und normale Heim- oder Büro-PCs sind nach 5 Jahren vielleicht so veraltet, dass man sie nicht mehr benutzen möchte - funktionieren tun sie aber meistens noch viel, viel länger.

          Sofern nicht der Reihe nach die billigen Papierkondensatoren abgesprengt werden - das ist vor allem beim Medion-Rechnern der Fall :)

          Nein, nicht unbedingt - wie gesagt: Es hängt stark davon ab, wie stark dieser Server im Betrieb beansprucht wird und welchen Umgebungsbedingungen er ausgesetzt ist.

          1. Hi,

            Da sind dann beispielsweise 105°-Elkos verbaut, während es sonst auch gern schon mal die 85°C-Ausführungen sind. Ähnliches gilt für die aktiven Komponenten (Halbleiter).
            Und zwar prinzipbedingt - ein in ein Elektrolyt getauchtes Stück Klopapier-Rolle (mit Alufolie) umwickelt und in Plasik eingeschweisst hält nunmal nicht so lange wie ein ordentlicher Kondensator :D

            mir musst du das nicht erzählen; ich bin auch als Elektroniker nicht ganz unbedarft. ;-)

            Dasselbe gilt für das verwendete Lot [...]
            ich hab' ich etwas unglücklich ausgedrückt, das Lot ist vermutlich dasselbe, nur die Verarbeitung ist wesentlich weniger aufwändig.

            Ah, okay. Das kann ich so stehenlassen.

            nur das Netzteil musste ich in der Zeit zweimal austauschen.
            15-Euro-China-Böller?

            15 Euro könnte hinkommen, China möglicherweise auch (weiß ich nicht mehr). Böller allerdings nicht, die kleinen schwarzen 60/70W-Kraftpakete von der Größe einer Seifenschale, die real mit maximal 30..40W belastet wurden, sind einfach ganz still und heimlich gestorben. Eines Tages war die Ausgangs-Nennspannung nur noch im Leerlauf vorhanden, und brach bei Belastung sofort zusammen.

            Ciao,
             Martin

            --
            Elefant zum Kamel: "Sag mal, wieso hast du denn den Busen auf dem Rücken?"
            Kamel:             "Ziemlich freche Frage für einen, der den Penis im Gesicht hat."
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          2. Moin Moin!

            Dasselbe gilt für das verwendete Lot - es ist meistens Hitzebeständiger und besser für den Dauerbetrieb geeignet.

            Das halte ich nun für *sehr* weit hergeholt.

            Hast du dir schon mal das Lot auf einem Asrock-Mainboard und auf einem Asus-Mainboard angesehen? :) "bröckelig", teilweise sehr dünn - das zeug muss ja nicht lange halten - ich hab' ich etwas unglücklich ausgedrückt, das Lot ist vermutlich dasselbe, nur die Verarbeitung ist wesentlich weniger aufwändig.

            Nö, vermutlich ist das "bröckelige" Lot einfach bleifrei, RoHS läßt grüßen. Bleifreies Lot sieht immer Scheiße aus, und die jahrzehnte lange Erfahrung damit fehlt auch noch. Ich vermute, dass es durch die anderen Eigenschaften des bleifreien Lots noch einiges Theater geben wird, bis man den Prozess wirklich im Griff hat.

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
      2. Was blabberst du mich damit voll?

        1. Was blabberst du mich damit voll?

          Ich habe deine Aussage in Frage gestellt:

          [...] würde ich dir empfehlen, lieber einen normalen Towerserver mit PC Komponenten aufzubaue, wenn [ihr] Kosten sparen müsst.

          Du hast offensichtlich den wichtigen Gesichtspunkt vergessen, dass in einem Wirtschaftsunternehmen die Hardware oft das billigste ist und 500 Euro auf oder ab bei einem Server eigentlich nicht viel sind (sofern keinen Chef hat, der sich darüber aufregt, wenn man mal ein Post-It mehr verbraucht als üblich[!])

          1. Du hast offensichtlich den wichtigen Gesichtspunkt vergessen ...

            Na dann bin ich aber froh, dass du ihn nicht vergessen hast.

            Aber ich versteh nicht, warum du dich bei diesem ganzen Thema so echauffieren musst??

            1. Du hast offensichtlich den wichtigen Gesichtspunkt vergessen ...

              Na dann bin ich aber froh, dass du ihn nicht vergessen hast.

              Aber ich versteh nicht, warum du dich bei diesem ganzen Thema so echauffieren musst??

              Weil man wegen sowas _extrem_ einfahren kann. Chef sagt "mach mal, kauf Server"

              Es wird ein Billiger angeschafft ohne dem Chef zu erklären, was Sache ist - weil es ja billig sein muss.

              8 Monate steht das Ding für 2 Tage und die 10-Mann-Firma kann nicht arbeiten. Chef sieht vor seinem inneren Auge, was ihm da Stundenlohnmäßig durch die Lappen geht und macht denjenigen dafür verantwortlich, der das "verbockt" hat.

              Darum ist in so einem Fall wichtig, das ganze vorab zu klären und die Entscheidung demjenigen zu überlassen, der das Blecht. Wenn sich der Chef für "die falsche" Lösung entscheidet, kann der Mitarbeiter oder Berater nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn irgendwo plötzlich ein Schaden im 5-stelligen Bereich entsteht.

              Der OP wirkt auf mich nämlich sehr naiv: "Chef, ich kenn mich mit computern aus. Lass mal mich den Server organisieren!"

              Entweder man kauft sich ein billiges Desktop-Gerät und lebt mit den Konsequenzen oder man kauft sich ein ordentliches Rack-Gerät und verlagert die Konsequenzen auf andere.

              Und diese Entscheidung möchte ich persönlich nicht treffen müssen.

              1. Grüezi!

                Der OP wirkt auf mich nämlich sehr naiv: "Chef, ich kenn mich mit computern aus. Lass mal mich den Server organisieren!"

                Ich nehme an, er wird dieses Thema bereits nach 5 minuten wieder vergessen haben. Sonst hätte er sich ja nochmal gemeldet?

                BTW: ich mag Grids aus Commodity Maschinen ... ;-)

                1. BTW: ich mag Grids aus Commodity Maschinen ... ;-)

                  Sony mag es nicht, wenn man sich einen Cluster aus aus 100 PS3s baut :D

  2. Ich würde aus kostengründen gerne auf "normale" PC komponenten zugreifen.

    Schlechte Idee.

    Leider sind die 2 HE 4,5cm etwas knapp für einen "normalen" CPU kühler. Wie wird das denn in einem normalem Server gelöst?

    Mit Server-Komponenten - die Boards haben spezielle Layouts, es gibt spezielle Netzteile (SFX oder TFX z.B.) und auch spezielle Kühler die sehr falch sind - machmal werden die auch im Gehäuse mitgeliefert, separat kaufen kann man sich aber auch - da muss man aber viel messen, da es hier eigentlich keine ordentliche Norm gibt wie wie etwa in ATX, wo der Platz rund um den Sockel und die Höhe darüber exakt definiert sind.

    Einen Rack-Server kaufen würde ich nur als Barebone[1] oder gleich fertig.

    [1] Wo man sich dann selbst CPU, RAM und HDD/SSD aussuchen kann. Netzteil, Mainboard, ggf. ein Optisches Laufwerk, die Kühllösung uns sind aber schon optimal auf das Gehäuse abgestimmt.

  3. Leider sind die 2 HE 4,5cm etwas knapp für einen "normalen" CPU kühler.

    2 HE sind 2 x 1 3/4" also exakt 8,89 cm