Hello,
entschuldige bitte, ich wollte nicht den Eindruck entwickeln, nur zu quasseln.
Es könnte schon seit ca. 40 Jahren ca. 80 derartiger Kraftwerke in der 300MW-Klasse geben. Die würden dann jedes ein Backup für 40 aktive (ca. 120 im Verbund) moderne Windkraftwerke bilden können. Das ist ungefähr doppelt soviel, wie die Kernkraftwerke zusammen leisten können.
Das von dir vorgestellte Projekt ist kein Kraftwerk sondern ein Lösungsvorschlag zur Stromspeicherung.
Das ganze nennt sich "adiabatische Druckluftspeicherkraftwerk". Und es ist in der Lage 300MW zu leisten. Die Amis wollten sogar eines mit 2400MW bauen, haben das aber wohl auch noch nicht umgesetzt.
Soweit ich das richtig im Kopf habe, sind die Relationen der Energieerzeugung in Deutschland bei ca. 5-10% Windkraft und ca. 25% Kernkraft -
Wir haben ca. 17MW installierte Kernkraft und ca. 35MW installierte Windleistung, von der aber nur ca. 12MW genutzt werden können wegen der "zu schwachen Leitungen". Die werden ja jetzt zum Teil frei :-)
da nützt dir auch die vorübergehende Speicherung nicht weit drüber hinweg. Darüber hinaus sind nicht nur Spitzenlasten ein zu bewältigendes Problem sondern eben auch das Wetter zu einigen Jahreszeiten.
Ach.
Ich weiß nicht, wie du auf die 40 Jahre kommst, doch wenn erst 2013 mit dem Bau einer ersten Anlage begonnen werden soll, komme ich bei der Rückrechnung nicht ganz mit.
Die erste Anlage ist 1979 gebaut worden und hat sich bewährt. Es sollten auch weitere entstehen, aber nach dem verbesserten adiabatischen Prinzip. Das hat man dann aber ganz leise "vergessen".
Wenn Du mein Posting gelesen hättest, wärst Du auf "Huntorf" gestoßen und hättest Dich kundig machen können. Hier der Link für Faule Säcke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Druckluftspeicherkraftwerk
http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Huntorf
Wir haben inzwiwchen schon soviel montierte Windkraft, dass wir die paar Kernkraftwerke locker abstellen könnten, wenn denn die Mühlen auch immer liefern dürften, wenn sie können. Aber die Leitungen sind von Atomstrom verstopft.
s.o. wenn das alles so einfach wäre...
Es _ist_ so einfach und unter dem Strich auch viiiiiel billiger, als der Kernkraft-Strom
Die Leitungen würden dann plötzlich auch wieder ausreichen. Es gibt genügend mögliche Standorte für derartige Speicher.
Warum? Muss der Strom dann nicht mehr von A nach B?
Weil er nur noch von a nach b muss und nicht mehr von A über B nach C. Er kann regional erzeugt und gespeichert werden. Die große Netzstruktur ist nur noch für geringe Ausgleichsleistungen notwendig.
Versteh mich nicht falsch, ich will dies nicht schlecht reden. Solche Technologien sind wichtig, in Deutschland wird viel geforscht (RWE ist da auch gut dabei)
RWE traue ich da genauso wenig, wie E-ON. E-ON hat das Projekt auch schon mal "begonnen" um die Patente zu erhaschen und sich schon mal die Rechte zu sichern. Ich habe von der nds. Landesregierung die Auskunft, dass sie das dann leider haben einschlafen lasen, obwohl die TU-Braunschweig sogar noch fleißig Verbesserungen erforscht hat. Der Wirkungsgrad des Speicherkraftwerkes ist auf ca. 76% gesteigert wordem Huntorf hatte einen wesentlich niedrigeren, weil es die Prozesswärme der Kompression nicht aufbewahrt hat.
und das ist auch gut so. Aber es muss auch noch viel geforscht werden, bis wir "umschalten" können.
Dein vorgestelltes ADELE-Projekt ist eine Lösungsidee. Es gibt viele und die meisten davon sind auch brauchbar, aber eben nicht von heute auf morgen umsetzbar.
Es ist neben den Pumpspeicherkraftwerken die einzig wirtschafltiche Idee zur Zeit. Alle Wasserstofftechniken sind viel zu gefährlich, sind zu teuer und haben auch einen zu niedrigen Wirkungsgrad. Das bezioeht sich freilich auf die 500MW-Kampfklasse. In einem KFZ ist die Brennstoffzelle bestimmt eine Option.
Und die Idee der Druckluftspeicherung ist auch nicht neu. Es gab vor über 70 Jahren schon mal ein Druckluftauto (Serienfabrikat). Der Gute konnte damit 400km fahren. Aber das hat man auch ganz schnell eingemottet.
Alstom hat die Idee der adiabatischen Druckluftspeicherung übrigens für seine schienengebundenem Fahrzeuge und als System für schwere Lastkraftwagen aufgegriffen. Hier wird kurzzeitig kinetische nergie beim Bremsen gespeichert um dann kurz darauf zum Wiederanfahren genutzt zu werden. Das ist besonders billig, weil die Isolation des Wärmespeichers keine so hohe Güte haben muss. Es muss ja nur ein paar Minuten halten.
Mein Beitrag sollte auch eher in die Richtung gehen, dass es mich verärgert zu sehen, sie viele viele Trittbrettfahrer aufspringen und den sofortigen "Atomausstieg" fordern, ohne sich Gedanken zu machen um Bedeutung und Konsequenzen.
Ich bin ja auch für einen Ausstieg, wie vermutlich "jeder", aber bitte mit Sorgfalt geplant und nicht als Kurzschlusshandlung.
Lies Dich einfach mal ein wenig ein in Windkraft, großtechnische Speichertechnologien usw. Es ist sehr interessant, an wievielen Stellen man den Eindruck gewinnen muss, dass die Technik weite genug entwickelt ist und die Lösungen sogar billig wären, aber einfach unterdrückt werden.
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg