Tom: Von wegen nur Verschwörungstheorien, bleibt kritsch Leute

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Hello,

Warum immer alles als Verschwörungstheorien abgetan wird...
http://www.zeit.de/stimmts/1999/199933_stimmts_gluehbir

klar, viele Artikel werden heutzutage bewusst so produziert, dass ihre Lebensdauer begrenzt ist - sogenannte Verschleißartikel. Und das hat nichts mit Verschwörung zu tun, auch nicht damit, dass es nicht besser möglich wäre, sondern einfach mit dem wirtschaftlichen Interesse, den Konsum quasi zwangsweise aufrechtzuerhalten. Man sägt sich schließlich ungern den Ast ab, auf dem man sitzt.

Gerade bei Glühlampen sehe ich das aber nicht so. Es mag zwar stimmen, dass man wesentlich haltbarere Normallampen bauen könnte, aber die rechnen sich trotzdem für keinen der Marktteilnehmer.

Eine gut gebaute Normallampe, die 1000 Stunden hält, soll in ihrer Benutzungsdauer möglichst nicht mehr als 5% Ihrer Lichtausbeute verlieren. Baut man sie als Normallampe nun so, dass sie 2000 Stunden hält, kann man dies durch Verwendung eines besonders dichten Glaskörpers, Hochvakuum oder das Einbringen von Schutzgas (keine Halogene, dazu komme ich gleich noch), durch Verstärkung des Glühwendels (dann muss er auch länger werden), usw. tun. Alle Maßnahmen sind kostentreibend und eventuell wirken sie sich auch negativ auf den Wirkungsgrad aus. Man versucht daher, bei einer möglichst hohnen Güte eine möglichst wirtschaftliche Fertigung durchzuführen. Beachten muss man dabei allerdings auch, dass die ganzen über Jahrzehnte angezüchteten guten Eigenschaften nicht verloren gehen.

  • mechanische Festigkeit, man darf sie fräftig anfassen...
  • chemische Festigkeit, man darf sie überhaupt anfassen
  • Erschütterungsfestigkeit
  • Wechselspannungsfestigkeit. Der Glühdraht darf nicht zu schwingen anfangen
  • Impulsfestigkeit ("Lichtorgelbetrieb")
  • Sofortige Helligkeit nach dem Einschalten
  • ... usw.

Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an die PAR38-Lampen. Das waren zu meiner Jugend die begehrten "Lichtorgellampen". Die sind so robust gebaut, dass ich heute noch welche aus dem Jahr 1974 habe, die noch ihren Dienst tun. Sie haben mich aber damals schon 7-9 DM im Einkauf gekostet.

Eine Alternative sind andere Techniken. Halogenlampen reparieren sich quasi selbst im Betrieb, wenn man sie im vorgesehen Spannungsbereich betreibt, nicht anfasst (Salze auf dem Glas zerstören die Dichtigkeit), usw. Die halten dann bis zu 6.000 Stunden typisch. Sie kosten aber auch ca. das Drei- bis Fünffache einer Normallampe. Dafür haben sie aber auch einen höheren Wirkungsgrad. Im gewerblichen Umfeld sind gut gebaute Halogenlampen gegenüber Normallampen daher echte Kostensparer. Mehr Licht fürs gleiche Stromgeld, wesentlich längere Wechselintervalle, besseres Licht (Spektrum) bei niedriger Leistung.

Man muss da keine Verschörung wittern, sondern eher ein "Einrasten" auf einen Wirtschaftsstandard. Kein Hersteller könnte für eine Normallampe, die nur doppelt so lange hält, den vierfachen Preis durchsetzen, wenn die anderen nicht mitspielen. Dazu sind die Verbraucher in Gesamtheit zu blöd.

Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

Tom vom Berg

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/ \ Nur selber lernen macht schlau
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