Hallo.
bei neuen Bekannten stoße ich gelegentlich auf völliges Unverständnis, dass ich kein Fernsehgerät habe und nicht fernsehen möchte, egal mit welchem Gerät. Auch über Internet nicht.
Im Grunde widersprichst du dir weiter unten selbst. Du schreibst, du benutzt Youtube. Youtube ist nichts anderes als Fernsehen auf Abruf und es spricht nichts dagegen, dass du für dich interessante Beiträge aus der Feder einer öffentlich-rechtlichen Anstalt auf Abruf konsumierst, entweder auf deren Seiten direkt oder, auch das kommt vor, auf Youtube.
Du verwechselst Übertragungsweg und Inhalte: Die sind Fernsehgebühren für Letzteres gedacht (ob diese Inhalte es wert sind, steht auf einem anderen Blatt, siehe meine Schlussbemerkung). Man braucht keinen Fernseher, um das, was mit den Gebühren finanziert wird, abzurufen.
Fernsehen ist für mich Roulette, ich kann nicht bestimmen, wohin die Kugel rollt oder welchen Beitrag ich jetzt sehen möchte.
Hui, gefährlich, da hast du recht. Vor überraschenden Ansichten sollte jeder mündige Bürger geschützt werden! Du liest vermutlich auch keine Bücher, deren Ende du nicht kennst?
Klar, es gibt Programmpläne, aber wenn ich Thema X bearbeite, interessiert mich weder der Sender noch der künftige Tag der Sendung.
Wenn du diese Scheuklappenhaltung tatsächlich durchziehst (was ich bezweifle), wirst du deinen Horizont meiner Meinung nach nur sehr schleppend erweitern können.
Ich -und ich behaupte, so ziemlich jeder andere auch- lese Zeitung, weil ich da über Dinge informiert werde, die ich noch _nicht_ kenne.
Du hingegen weigerst dich angeblich, etwas anzunehmen, was gerade nicht deiner selbstgewählten Thematik entspricht - "Trickreiche Trickbetrüger sind dieser Tage in der Stadt unterwegs? Diese Information möchte ich gerade nicht aufgezwungen bekommen, ich arbeite am Thema Automobilindustrie."
* welche Begründung spricht für Informationszwang?
Schau dir mal die sogenannten Informationssendungen bei RTL & Co. an, vergleiche mit den Öffentlich-Rechtlichen, dann solltest du eine Ahnung bekommen, wozu ein öffentlich finanzierter Rundfunk gut sein kann.
Ich schreibe ausdrücklich "kann", denn das, was die Öffentlich-Rechtlichen liefern, ist in der Summe die 18 € nicht wert. Wirklich wertige Sendungen machen leider nur einen Bruchteil des Gesamtangebots aus.
Insofern: Rundfunkgebühren ja. Aber in Maßen und ganz bestimmt nicht für drei Dutzend Kopien, schlechte noch dazu, der Kommerzfunker.